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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert
Autoren: Thomas Gressman
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Ausprägung. Als Teil der Internen Sicherheitsagentur des Draconis-Kombinats werden sie gelegentlich zur Verstärkung der Polizeibehörden eingesetzt.«
»Captain«, stellte Winston fest. »Darf ich Sie daran erinnern, daß die Draconis Elite-Sturmtruppen in dieser Angelegenheit keineswegs über jeden Verdacht erhaben sind?«
»Bitte um Verzeihung, Ma’am, aber das sind sie meiner Ansicht nach sehr wohl.« In Montjars Stimme lag der angemessene Respekt vor einer befehlshabenden Offizierin, gepaart mit einem leicht belehrenden Tonfall. »Die DEST-Teams waren eine Art Geschenk Theodore Kuritas, teilweise an Morgan und teilweise an Prinz Victor. Ich nehme kaum an, daß der Koordinator des Draconis-Kombinats persönlich ein Team Kommandosoldaten zusammenstellen, sie dieser Einsatzgruppe überstellen und ihnen dann den Befehl geben würde, deren Kommandeur zu ermorden. Das erschiene mir, als würde man eine Bank überfallen und im eigenen Wagen fliehen.«
Winston dachte kurz nach. Sie hatte die draconischen Kommandotruppen nicht ernsthaft als Täter in Betracht gezogen, obwohl ihr klar war, daß andere dabei nicht unbedingt ihrer Meinung sein würden. Alles, was Montjar vorbrachte, stimmte. Es war wenig wahrscheinlich, daß Theodore Kurita Morgan und der Einsatzgruppe Truppen mit einem Mordauftrag überstellen würde. Die Unterstützung der DESTler würde die Stärke des Untersuchungsteams verdoppeln, und an ihrem Können konnte es keinen Zweifel geben.
»In Ordnung, Captain. Sie bekommen Ihre Dracs.« Winston trennte die Verbindung, ohne auf eine Antwort zu warten. Einen Augenblick lang überlegte sie, wieviel Informationen sie freigeben sollte, und an wen. Der Befehlsstab hatte ein Recht darauf zu erfahren, was vorging. Außerdem gingen in der Flotte schon Gerüchte über Morgans Tod um. Wie es schien, reichten die Ergüsse aus der Gerüchteküche von einem einfachen Herzschlag über ein Verbrechen aus Leidenschaft bis zu einem Akt der Meuterei ihrerseits, um den Befehl über die Einsatzgruppe an sich zu reißen.
Letztere Geschichte veranlaßte Winston zu einem bitteren Schnauben. Jeder, der jemals den Befehl über eine Militäreinheit geführt hatte, die größer als ein Halbzug war, wußte, welche Kopfschmerzen damit verbunden waren. Und je höher man auf der Karriereleiter stieg, desto schwerer wurde es. Ein Kommandeur trug nicht nur für sich persönlich Verantwortung, sondern auch für seine Truppen. Er mußte auf ihre Sicherheit in der Schlacht achten, ihr Betragen außerhalb des Gefechts, ihre Ausrüstung, Versorgung und Gesundheit, geistig ebenso wie körperlich. Ein guter Offizier mußte die Qualitäten eines Menschenführers mit denen einer Vaterfigur, eines Lehrers, Ratgebers und Richters verbinden. Der wahre Balanceakt bestand darin zu entscheiden, wann welche dieser Rollen angemessen war.
»Nein, sie können warten«, stellte Winston im Selbstgespräch fest. »Ich will die Untersuchung nicht dadurch aus dem Gleis werfen, daß ich im falschen Augenblick den Mund aufmache.«
»Verzeihung?«
Sie fuhr erschreckt auf und griff halb nach der Laserpistole im Schulterholster unter ihrer mattgrünen Uniformjacke.
Auf der anderen Seite des Schreibtischs starrte Dr. Donati sie mit einem Ausdruck an, in dem sich Überraschung und Angst die Waage hielten.
»Tut mir leid, Doktor«, beruhigte Winston ihn. »Ich hatte Sie völlig vergessen. Sie haben mich erschreckt.« Ihre Wangen brannten. »Ich habe nur laut darüber nachgedacht, daß ich die anderen Kommandeure erst informieren sollte, wenn Sie und Montjar die Untersuchungen abgeschlossen haben. Dann werde ich die Einzelheiten von Morgans Tod bekanntgeben.«
»Alle anderen Kommandeure, Ma’am? Was ist mit General Redburn?«
»O ja. Sie haben recht. Er verdient eine Erklärung, genau wie Kommodore Beresick.«
Sie wandte sich wieder zum Interkom und rief Alain Beresicks Bereitschaftsraum an. Nach einem kurzen Gespräch folgte ein ähnlicher Anruf in Andrew Redburns Quartier an Bord der Unsichtbare Wahrheit. Kurz darauf saßen beide Offiziere auf den unbequemen Metallstühlen vor ihrem Bürotisch. Donati hatte ihnen Platz gemacht und lehnte sich an die Schottwand.
»Gentlemen, ich weiß nicht recht, wie ich es ausdrücken soll, deshalb will ich nicht lange herumreden. Ich hoffe, Sie verzeihen mir, wenn das jetzt allzu unverblümt klingt, aber ... Alle Anzeichen weisen darauf hin, daß Morgans Tod bewußt herbeigeführt wurde.«
»Verdammt, ich wußte es«, spie Beresick,
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