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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert
Autoren: Thomas Gressman
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Antworten verlangen, und es ist wohl meine Aufgabe, sie ihnen zu geben.«
»Tun Sie, was Sie tun müssen, Andrew.« Wieder legte sie ihm die Hand auf die Schulter. »Keine Sorge. Wir werden diesen Bastard erwischen. Und wenn wir ihn haben, werden Sie der erste sein, der es erfährt.«
Redburn nickte, dankbar für ihr Mitgefühl. Dann richtete er sich auf, zupfte seine Uniformjacke gerade und marschierte den Korridor hinab davon.
»Teufel. Ich hoffe nur, ich kann es wahr machen.« Winston hauchte es wie einen Fluch. Kopfschüttelnd drehte sie sich um und trat in ihr Büro. Auf dem Weg über den Stahlboden dachte sie an die Ereignisse der letzten vierundzwanzig Stunden und deren Bedeutung für Schlange und die Mission. Die Flotte stand nur wenige Sprünge vor dem Start einer der wichtigsten Operationen in der Geschichte der Inneren Sphäre: der Invasion Dianas, der Heimatwelt der Nebelparder.
Und jetzt, sozusagen am Vorabend des Angriffs, war der Kommandeur der Einsatzgruppe, ein respektierter und beliebter Offizier, in seinem Bett ermordet worden. Als Morgans Stellvertreterin lastete die Verantwortung für die Einsatzgruppe nun voll und ganz auf ihren Schultern.
Ihr Büro war klein und spärlich eingerichtet. In der Nähe der hinteren Kabinenwand stand ein graulakkierter Metallschreibtisch voller Ausdrucke, Datenchips und Handbücher, der am Schottboden befestigt war. Zwei Aktenschränke und ein Paar einfache Stühle komplettierten das Mobiliar. Nur ein Photorahmen und vereinzelte persönliche Effekten hoben diesen Schreibtisch von einem Dutzend anderer an Bord der Unsichtbare Wahrheit ab.
Winston ging in gerader Linie zu ihrem Schreibtisch und schnallte sich mit einem Seufzen in den dünn gepolsterten Sessel. Mehrere Sekunden lang saß sie nur da und starrte müde auf die Wand. Sie hatte Morgan Hasek-Davion nicht annähernd so lange gekannt wie Redburn. Aber trotzdem hatte sie das gespenstische Gefühl, ihn hinter sich stehen zu spüren, gerade weit genug in ihrem Rücken, um nicht mehr gesehen zu werden. Zweimal ertappte sie sich dabei, wie sie sich umdrehte, in der Hoffnung, Morgan dort stehen und sie aus seinen grünen Augen ruhig anblicken zu sehen. Natürlich war das lächerlich. Morgan war tot, und an Geister glaubte sie nicht.
Winston lehnte sich zurück. Der Gedanke daran, daß sie jetzt den Befehl über die Einsatzgruppe hatte, ließ sie nicht los. Sie war schon ihr ganzes Leben lang Soldatin und hatte reichlich Großoperationen geplant, aber diese besaß eine andere Qualität. Bei so ziemlich allen vorhergegangenen Missionen hatte sie ihre eigenen Truppen befehligt, die berühmten Söldner der Leichten Eridani-Reiterei. Jetzt kommandierte sie Hauseinheiten aus der gesamten Freien Inneren Sphäre. So sehr sie auch die Traditionen des Sternenbunds hochhielt, sie blieb eine Söldnerin, und dadurch fehlte ihr Morgans politisches Gewicht. Würde es ihr gelingen, die einzelnen Teile der Einsatzgruppe zusammenzuhalten? War die Mission in Gefahr?
Sie griff über den Schreibtisch, streckte sich, um das Holobild in dem silbernen Rahmen aus der Halterung zu lösen. Das Bild zeigte eine sehr viel jüngere Ariana Winston, die einen älteren Mann umarmte, auf dessen Uniform die Mond-und-Stern-Insignien des 21. Einsatzregiments prangten. Obwohl seine Haut etwas heller als der dunkle schokoladenbraune Farbton der ihren war, ließ sich die Familienähnlichkeit nicht übersehen. Traurig sah sie in die Augen ihres Vaters, als suche sie dort eine Antwort. Aber da gab es keine Antwort, ebensowenig wie sie Trost oder Erklärungen gefunden hatte, als er gestorben war.
Mit einem trostlosen Seufzer streckte Winston den Arm aus und tippte einen Code in den Schreibtischinterkom.
»Ja, Generalin?«
»Eine Verbindung zur Gettysburg, bitte.«
Nach kurzer Pause meldete sich der Decksoffizier an Bord des Leitsprungschiffs der Leichten Reiterei.
»Mr. Koll, bitte sagen Sie meinem Adjutanten, er soll meine Sachen für den Umzug auf die Unsichtbare Wahrheit packen.« Winston war nicht gerade versessen darauf umzuziehen, aber der Schlachtkreuzer der Cameron Klasse war das Flaggschiff der Einsatzgruppe Schlange, und als deren Kommandeurin war ihr Platz hier an Bord.
Ohne auf eine Antwort zu warten, trennte sie die Verbindung und lehnte sich müde an die Rückenlehne des Bürostuhls. Die Umstände von Morgans Tod machten ihr zu schaffen. Wer konnte seinen Tod gewünscht haben? Zugegeben, Morgan Hasek-Davion war der Vetter des Archon-Prinzen des
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