Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug
Autoren: Nigel Findley
Vom Netzwerk:
Ihm ging es nur darum, mich auf den Rücken zu legen - wo und wie auch immer.) Er hatte ihr versichert, selbst Kampfsporterfahrung zu haben. Sicher, das war bereits ein paar Jahre her, und er war vielleicht etwas eingerostet - aber manche Dinge verlernt man einfach nicht, richtig? Sam hatte versucht, es ihm auszureden, aber heute war ihr klar, daß sie die Sache völlig falsch angepackt hatte. Sie hatte ihm sorgfältig erklärt, daß sie mehr als nur ›etwas‹ Erfahrung hatte. Sie trainierte regelmäßig, um in Form und in Übung zu bleiben, und war alles andere als eingerostet. Aber genau dieser energische Versuch, es ihm auszureden, war ein Fehler gewesen, wie sie schnell erkannt hatte. Sie hatte Ben ungewollt in eine Lage manövriert, in der er nicht zurückstecken konnte, selbst wenn er gewollt hätte. Er mußte ihr und möglicherweise sich selbst nun beweisen, daß er ihr auf der Matte ebenbürtig war, egal um welchen Preis.
Am nächsten Abend in Sams Ju-Jutsu-Club war Ben in bester Macho-Manier auf die Matte gekommen - der unbesiegbare Jagdpilot, der dem dummen Mädel einen Gefallen tat, das sich einbildete, es mit ihm aufnehmen zu können. Er hielt sich gut, zugegeben, überraschend gut sogar. Seine Reflexe waren ausgezeichnet, er traf blitzschnelle Entscheidungen, und sein über die Jahre geschärfter Killerinstinkt leistete ihm gute Dienste. Jedenfalls für eine Weile. Aber sie hatte nicht lange gebraucht, um ihn aus der Defensive zu locken, so daß sie seine Stärken und Schwächen abschätzen konnte. Er war schnell und stark, aber schließlich setzten Sams Erfahrung und Übung sich durch - außerdem war ihr Killerinstinkt auch nicht von Pappe.
Wenigstens hatte Ben darüber seinen Humor nicht verloren. Er war großzügig genug gewesen, seine Niederlage einzugestehen, nachdem sie ihm zum zwölften Mal auf die Füße geholfen hatte. Er hatte sich höflich vor ihr verneigt, als sie sich umziehen gegangen waren, und sogar hinterher das Bier bezahlt.
Aber er hatte ihr Revancheangebot immer wieder abgeschlagen, und sie fragte sich noch immer, was er wohl den anderen Piloten erzählt hatte. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, daß er ihnen die ganze Wahrheit gesagt hatte, aber andererseits hatte sie festgestellt, daß sie seitdem mit erheblich mehr Respekt behandelt wurde. Sie lachte wieder und strich sich eine lange braune Haarsträhne aus dem Gesicht. Irgendwann muß ich mal das Florett und die Maske vorholen und Ben fragen, ob er Lust hat, gegen mich zu fechten...
Grendel war in der hintersten Ecke des Besucherparkplatzes abgestellt, gleich am Zaun. Er leuchtete weiß in der kalifornischen Sonne. (besser ein paar hundert Meter weiter laufen, als Lackkratzer von anderer Leute Autotüren ausbessern zu müssen.) Sam warf die Tasche auf die Rückbank und stieg in das Mustang-Kabrio. Grendels leistungsstarker Fünflitermotor sprang beim ersten Versuch an, und Sam tippte auf das Gaspedal, um das Donnern der Maschine zu hören.
Einige ihrer Bekannten hatten ihr ziemlich zugesetzt, als sie sich das große Kabriolett im Jahr zuvor zugelegt hatte. »Kauf dir einen Importwagen«, hatten sie alle geraten. »Laß dir doch bloß keinen DetroitSchrott andrehen.«
Aber zwischen ihr und diesem Mustang war es Liebe auf den ersten Blick gewesen. Der Wagen hatte einerseits eine nostalgische Bedeutung für sie: Ihr Vater, Jim Dooley, Jr., hatte einen Mustang gekauft, als er 1965 neu auf den Markt gekommen war, zwei Jahre vor seinem Tod. Hinzu kam sein Aussehen und das Gefühl, hinter seinem Steuer die Straße entlangdas Gefühl, hinter seinem Steuer die Straße entlang PS-Motor konnte das Kabrio auf gut 140 Meilen in der Stunde treiben, wenn sie Vollgas gab. Zugegeben, die Steuerung ließ Wünsche offen. Der Wagen hatte zuviel PS und war ein wenig kapriziös. Es gehörte nicht viel dazu, in der Kurve die Kontrolle über ihn zu verlieren. Aber sie hatte nicht lange gebraucht, um sich die sanfte und dabei doch feste Handhabung anzueignen, die Lenkrad und Gaspedal verlangten. Daß sie die Goodyear Eagles der Standardausstattung gegen Pirelli-Flachprofilreifen ausgewechselt hatte, war eine weitere Hilfe gewesen.
Während der schwere V-8-Motor warmlief, schob Sam eine Spange ins Haar und setzte eine Ray-BanPilotensonnenbrille auf. Sie senkte die automatischen Fenster und machte es sich auf dem lederbezogenen Fahrersitz bequem. Ein guter Tag zum Autofahren, dachte sie lächelnd. Grendel war ein Wagen für den Highway, und jetzt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher