Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

Titel: BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis
Autoren: Michael A. Stackpole
Vom Netzwerk:
Valprins Magnusson gegenüber schließe ich, daß Ihre Assoziation mit den Clans vorüber ist?«
    Wolf nickte. Er war sichtlich erleichtert über die Gelegenheit zu weiteren Erklärungen. »Unsere letzte Kontaktaufnahme mit den Clans fand unmittelbar nach dem Marik-Bürgerkrieg von 3014 statt. Damals hielten unsere Anführer eine Clan-Invasion der Inneren Sphäre für eine realistische, wenn auch ferne Möglichkeit. Trotz allem wurden wir angewiesen, die Übermittlung von Informationen an die Clans abzubrechen. Seither hatten wir bis zu ihrem jüngsten Funkspruch, der uns über den Tod des ilKhan informierte, keinen Kontakt mehr mit ihnen.«
    Romano Liao hatte sich von ihrem Schock erholt und stieß ein verächtliches Lachen aus. »Und das sollen wir glauben, Oberst Wolf? Was für Beweise haben Sie dafür anzubieten?«
    Candace Liao, Herzogin des St.-Ives-Paktes, erhob sich von ihrem Platz am Tisch rechts vom Kontingent des Vereinigten Commonwealth. Im Gegensatz zu ihrer rothaarigen Schwester hielt Candace ihre Gefühle fest unter Kontrolle, bewahrte ohne Probleme eine Aura fürstlicher Ehre. »Ich möchte darauf hinweisen, Schwesterherz, daß wir, würde Oberst Wolf noch für die Clans arbeiten, wahrscheinlich alle auf dem Weg zu diesem Treffen ums Leben gekommen wären, wenn nicht schon vorher.«
    »Ha!« Romano wischte den Einwand ihrer Schwester verächtlich beiseite. »Du hast so lange eine Natter an deinem Busen genährt, daß du Wolf nicht mehr klar beurteilen kannst.«
    Die Kanzlerin der Konföderation Capella hätte wahrscheinlich noch einige Zeit gegeifert, aber die Wut in ihrem Gesicht erstarb in dem Augenblick, als ein hinter ihr sitzender junger Mann die Hände auf ihre Schultern legte. Als sie sich umdrehte, um seine Wange zu tätschein, zwinkerte er ihr zu. Danach hatte sie sich wieder unter Kontrolle. Candace setzte sich langsam wieder hin, wobei sie ihrer Schwester finstere Blicke zuwarf.
    Victors blaugraue Augen wurden zu Schlitzen, als er Romanos Sohn Sun-Tzu betrachtete. Der gutgewachsene und hübsche junge Mann hatte nicht den wilden Blick, der seine Mutter und Schwester als ernsthaft geistesgestört auswies. Berichte über paranoide Säuberungen und andere Verirrungen am Hof von Sian waren derart häufig, daß Victor Sun-Tzus schieres Überleben als Beweis für seine Intelligenz und politischen Fähigkeiten ansah. Aus seiner Akte wußte Victor, daß Sun-Tzu nur die Anfänge einer MechKriegerausbildung durchlaufen hatte, aber der Capellaner machte den Eindruck, sich sehr wohl verteidigen zu können.
    Victor blickte hinüber zur Delegation des St.-Ives-Paktes. Trotz der Proteste Romanos hatte Wolf dem Pakt die vollen Rechte einer souveränen Nation eingeräumt. Der Dragoneroberst hatte festgestellt, daß Candace Liao die Herrscherin eines unabhängigen Staates der Inneren Sphäre war, auch wenn die Capellaner ihr Reich weiter als besetztes Gebiet< beanspruchten.
    Hinter Candace saßen ihr ältester Sohn Kai und ihre Töchter, die Zwillinge Cassandra und Kuan Yin. Im Vergleich mit seinem Vetter Sun-Tzu schnitt Kai nicht schlecht ab. Er sah ebenso gut aus und war etwas muskulöser gebaut. Er hielt sich kerzengerade, so als laste die ganze Ehre von St. Ives und seiner Familie auf seinen Schultern. Der größte Unterschied zwischen Kai und Sun-Tzu lag für Victor in dem hungrigen Leuchten in Sun-Tzus Augen. Vielleicht lag es daran, daß Kai als älterer der beiden Liao-Söhne einen überzeugenderen Anspruch auf den Thron vorzubringen hatte, den SunTzu so begehrte.
    Als Victor sich zu seinem Adjutanten umdrehte, beobachtete der blonde Riese ebenfalls die beiden Thronfolger. Anscheinend beschäftigte er sich mit ganz ähnlichen Vergleichen. »Zwischen denen wird es noch Ärger geben«, stellte der Prinz fest.
    Hauptmann Galen Cox nickte, und ein raubtierhaftes Grinsen trat auf seine Züge. »Ich setze auf Kai. Wer würde nach seiner Leistung auf Twycross noch gegen ihn wetten?«
    Hanse Davion räusperte sich. »Ich muß Herzogin Liaos Einschätzung der Situation beipflichten.« Hanse deutete auf den Mann neben Candace. »Wie mein Geheimdienstminister bestätigen kann, hat es keine offenen oder geheimen Kontakte zwischen den Clans und Wolfs Dragonern gegeben, seit sie sich vor zwanzig Jahren hier auf Outreach niedergelassen haben.«
    Justin Allard, ein schlanker Eurasier, dessen linker Unterarm und Hand aus schwarzem Metall bestanden, nickte stumm. Angesichts des legendären Hasses, den Romano Liao für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher