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BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

Titel: BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis
Autoren: Michael A. Stackpole
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Schleier wich. »Du brauchtest schon immer einen Anstoß, um zu sehen, was getan werden muß ...«
    »Halt!« Focht sprang auf, ragte über dem Geist empor. »Du warst nie ein MechKrieger! Du hast nie den Kodex von Pflicht und Ehre derer verstanden, die diese Vernichtungsmaschinen lenken. Eine derart gewaltige Waffe in die Hände eines einzelnen zu legen, verdient eine entsprechende Vertrauensgeste.« Fochts einziges graues Auge sprühte Funken des Zorns. »Du hast mein Vertrauen mißbraucht, als du noch lebtest. Warum sollte ich dir jetzt trauen?«
    Focht drehte sich um und deutete in Richtung der beiden Greifen hinter dem Thron. »Seit über sechshundert Jahren hat der BattleMech einen zentralen Platz in der Mythologie, die wir wie einen Kokon um uns herum weben, um ihn anschließend Wirklichkeit zu nennen. Seit dem Zerfall des Sternenbunds sind es BattleMechs, die den Ausgang unserer endlosen Kriege bestimmt haben. Es waren eben diese Kriege, die den Großteil unserer Möglichkeiten zerstört haben, diese hervorragenden Kriegsmaschinen herzustellen. Schlimmer noch, wir haben in diesem langen finsteren Zeitalter soviel Technologie verloren, daß unsere Mechs nicht mehr halb so viele Möglichkeit besitzen wie die, in denen unsere Urgroßväter in die Schlacht zogen. In den Jahrhunderten der Nachfolgekriege haben die Fürsten der Großen Häuser die Vision einer geeinten Menschheit aus den Augen verloren. Sie sahen nur ihre Gier nach den Welten oder der Macht der anderen, und entsprechend haben sie ihre BattleMechs eingesetzt.«
    Lestrade setzte zu einer Entgegnung an, aber Focht ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Jahrhundertelang haben wir uns eingeredet, daß der BattleMech unbesiegbar sei. Neue Modelle wie der Tomahawk oder der Wolfshund haben gezeigt, daß Verbesserungen möglich sind, aber ihre Konstruktion basierte auf Technologien, die wir verstehen können. Sie stellten keine neuartige Bedrohung dar.
    Von den Clans läßt sich das nicht mehr sagen. Auch wenn sie ebenfalls mit Mechs kämpfen, übertreffen diese selbst das, was unsere Vorfahren auf dem Höhepunkt der technischen Entwicklung der Menschheit kannten. ClanMechs sind schneller, treffsicherer und haben eine größere Geschützreichweite als unsere Maschinen. Dazu kommt, daß die Clans als Volk ihre ganze Existenz auf die Kriegsmaschinerie eingestellt haben. Die Niederlagen, die sie im letzten Jahr erlitten haben, waren eigentlich nur Unfälle. Das Vereinigte Commonwealth hat sie auf dem kaum befestigten Hinterwäldlerplaneten Twycross angegriffen. Und auch wenn die Clan-Truppen aus Eliteeinheiten bestanden, kann man Kai Allard-Liaos Vernichtung eines ganzen Sternhaufens von Clan-Frontmechs nur als enormen Glückstreffer betrachten.«
    Lestrades mechanische linke Hand massierte seinen Unterkiefer. »Und was ist mit der Schlacht um Wolcott? Theodore Kurita hat eine planetare Invasion vereitelt.«
    »Stimmt«, gestand Focht nickend ein. »Er hat es geschafft, die militärischen Konventionen der Clans gegen sie auszuspielen, aber die größere Bedeutung der Vorgehensweise der Clans ist bisher allen entgangen. Manche militärischen Vordenker der Inneren Sphäre halten es nur für eine seltsame Eigenheit der Clans, vor dem Angriff auf eine Welt gegeneinander zu bieten, um den Angriff mit dem Minimum an Aufwand einzunehmen.
    Tatsächlich ist es ein düsterer Hinweis auf die Zukunft. Wenn die Clans erst aufhören, so großzügig zu bieten, wird ihre technologische Überlegenheit unsere Truppen hinwegfegen. Und dann ist alles verloren.«
    Lestrade grinste breit und riß vertrocknete Haut von seinen Lippen. »Um so mehr Grund für dich, die Herrschaft über Tharkad und den Thron an dich zu reißen.«
    »Hast du überhaupt etwas von dem mitbekommen, was ich gerade gesagt habe?« In seiner Wut packte Focht den Stoff seines Alptraums; die hoch aufragenden Greifen verschwammen, wurden zu den wuchtigen Gestalten der ClanMechs, denen er den Namen Katamaran gegeben hatte. Ihr Rumpf lag auf nach hinten einknickenden Vogelbeinen, das Cockpit stand drohend vor. Über den Hüftgelenken erhoben sich zwei kantige Langstreckenraketenlafetten, und die Arme endeten in schlanken, rechteckigen Geschützmodulen. Die schiefergrauen Mechs wirkten wie tödliche Raubtiere, bereit, jeden Widerstand zu brechen.
    »Das sind die Mechs, denen wir jetzt gegenüberstehen. Sie sind mehr als doppelt so effektiv wie unsere Maschinen.« Wieder packte Focht die Schatten und formte sie zu einer
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