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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze
Autoren: Robert Charette
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entschieden, und Carmody konnte nur die hastig zusammengestellte Staffel Blau entbehren. Leutnant Atwyls Luft/Raumlanze, bestehend aus zwei Luzifer, und zwei Luft/Raumlanzen, bestehend aus SPR-B5 Sperber, sollten es verfolgen und stellen.
    Gegen ein intaktes Landungsschiff der Ümo»-Klasse hätten sie keine Chance gehabt, aber Colonel Carmody hatte ihm mitgeteilt, die sechs Luft/Raumjäger würden für ein Schiff genügen, von dem man annahm, dass es ernsthaft beschädigt sei. Carmody hatte nicht mit dem schweren Sturm gerechnet, in dem die Staffel die Spur ihres Opfers verloren hatte.
    So, wie die Luzifer jetzt herumgeworfen wurde, war Atwyl froh, dass er nicht in einer Sperber saß. Der Gedanke an dieses winzige Dreißigtonnenschiff, das wenig mehr war als ein Triebwerk mit aufgepflanztem Cockpit, erinnerte ihn daran, die Formation zu überprüfen. Das hier war seine erste Mission als Staffelkommandeur, und auf diesem Posten mußte man eben an viel mehr denken als an sich selbst und an seinen Flügelmann.
    Atwyls Radarschirm war eine einzige Ansammlung von Geisterechos, zeigte aber auch mehrere periodisch wiederkehrende Signale, die die anderen Maschinen seiner Staffel sein mussten. Bei der anschließenden rein optischen Rundumbetrachtung des Luftraums entdeckte er nur Luft/Raumpilot Gianni Bredel in der anderen Luzifer, der wie üblich an seiner linken Flügelspitze klebte. Um die Interferenzen übertönen zu können, erhöhte er die Sendeenergie und rief über den für Staffel Blau reservierten Kanal: »Lasst uns etwas zusammenrücken, Kinder. Da draußen ist ein großes, böses Landungsschiff. Schwerbeschädigt oder nicht, es kann eine Sperber in der Luft zerreißen. Ich will nicht, dass das einer von euch am eigenen Leib erfährt.«
    Von Gordon, Hall und Reischauer kamen Bestätigungen, aber nicht von Morris. Er gab noch mehr Energie auf den Kommkreis und versuchte es noch einmal. »T. J., bist du da draußen irgendwo, Mädchen?«
    »Klar bin ich, Boss. Was gibt's denn?« Die Worte waren verzerrt und kaum hörbar, aber T. J.s unbeschwerter Tonfall kam durch. Hamilton war überrascht über die Erleichterung, die er verspürte. Luft/Raumpilot T. J. Morris hatte erst kürzlich das Luft/Raumpilotenprogramm der Dragoner mit Erfolg absolviert und war auf ihrer ersten Mission. Ihre hohen Ergebnisse und hervorragenden Simulatorvorstellungen konnten dennoch nicht verhindern, dass er sich Sorgen um sie machte. Begeisterung und Training zählten im Felde oft genug sehr wenig, besonders dann, wenn die Bedingungen so schlecht waren wie im Augenblick.
    »Rücke enger mit Reischauer und dem Rest der Staffel zusammen. Ich kann dich das Landungsschiff nicht ganz alleine auseinandernehmen lassen, Heißsporn.«
    »Roger, Boss.«
    Atwyl hielt nach den aufschließenden Jägern Ausschau. Zu seiner Rechten konnte er die Maschinen der Beta-Lanze durch die Wolken brechen sehen. Durch den leuchtend gelben Anstrich auf beiden Maschinen waren sie vor dem Hintergrund der Sturmwolken gut sichtbar. Die dunklen, mit einer dünnen Oxidschicht überzogenen Metallhüllen der Martell-Laser, die zu beiden Seiten des Rumpfes nach vorne ragten, gaben einer Sperber das Profil einer geflügelten Patrone. Es bedurfte eines Blitzes, um den dunklen Wolfskopf auf rotem Kreis sichtbar zu machen, der den schlanken vertikalen Stabilisator zierte, der sich hinter dem Cockpit jedes Schiffs erhob.
    Da er die Jäger der Gamma-Lanze nicht sehen konnte, schaltete Atwyl seinen Kommunikator auf die Frequenz um, die er mit seinem Flügelmann teilte.
    »Hallo, Gianni. Ich habe in dieser Suppe keinen Sichtkontakt zu unseren kleinen Gamma-Vöglein. Meine Scanner zeigen sie mir zur Linken, glaube ich. Ich weiß nicht so recht, was ein wirkliches Echo und was ein Geisterecho ist. Der Sturm hat alles so richtig durcheinandergewirbelt. Ich hoffe nur, die Schlammhüpfer, die diesen Felsbrocken hier halten, haben ähnliche Schwierigkeiten.«
    »Ich werde mal nachsehen, Ham.« Der Lautsprecher knackte und knisterte eine Begleitmelodie zur Stimme des Flügelmanns, die ruhig und gelassen war wie immer. Es war schon mehr nötig als ein holperiger Ritt durch einen wüsten Sturm und ein Versteckspiel mit einem feindlichen Landungsschiff, um Luft/Raumpilot Gianni Bredel aus der Ruhe zu bringen.
    »Nicht zu weit, Gianni. Ich will dich in dieser trüben Brühe nicht auch noch verlieren.« Atwyl beobachtete, wie das andere Schiff Schub gab und von seiner Seite wegschoss. Bei der
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