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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze
Autoren: Robert Charette
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Haus.
    Die vierte Maschine der Lanze war ein OTT-7J Ostscout. Obwohl er sich ebenfalls auf zwei Beinen fortbewegt, kann man ihn auch aus noch so großer Entfernung nicht mit einem Menschen verwechseln. Seine langen Beine enden in einem gedrungenen, eiförmigen Rumpf, und hinter der kleinen Cockpithaube befindet sich eine Zwillingsantenne. Seine Arme bestehen aus einer Ansammlung von Sensoren, dünne, spitz zulaufende Gehäuse, die beim Laufen rudern und kreisen, während sie die Daten für den hochspezialisierten Scoutcomputer sammeln.
    Als das ohnehin zerklüftete Gelände zum Kamm hin steiler wurde, musste Minobu mit dem Tempo herunter. Kurz vor dem Kamm blieb er stehen und signalisierte dem Rest seiner Lanze, dasselbe zu tun. Er kroch mit seiner Maschine auf den Rand des Kamms zu, sorgsam darauf bedacht, nicht mit dem rechten Arm des Panther und seiner empfindlichen Partikelprojektorkanone gegen Gesteinstrümmer zu stoßen. Nachdem er für einen ersten Überblick das sichtbare Lichtspektrum angewählt hatte, hob er den Kopf des Mechs, damit die Scanner ihrer Aufgabe nachkommen und seinen Schirm mit Daten füllen konnten.
    Unter sich im Tal sah er blankes Chaos. Die rauchenden Trümmer der leichten Schwebepanzer von Tercians Kompanie kündeten von einem Gemetzel. Minobu zählte alle neun Fahrzeuge, die die Kompanie unterhielt. Einen halben Kilometer hinter dem nächsten Wrack stand ein einzelner gegnerischer BattleMech.
    Minobu identifizierte ihn als einen Schütze, ein 70-Tonnen-Mech. Sein auffälliger blau-goldener Anstrich war durch Brandnarben verunstaltet und größtenteils zu sehr geschwärzt, um noch anhand von etwaigen Einheits- oder Rangabzeichen zugeordnet werden zu können. Die Panzerung des Schütze war aufgerissen und an manchen Stellen durchschlagen, und ein Arm baumelte schlaff und halb abgetrennt von den Schulternahtstellen direkt unterhalb seines schweren Raketenwerfers. Die gewaltige Maschine hatte für ihren Sieg zweifellos teuer bezahlt.
    Der üblichen taktischen Doktrin entsprechend wurden Schützen zumeist angefordert, um die Aufgaben der schweren Artillerie zu übernehmen, aber dieser hier schien allein operiert zu haben. Minobu fragte sich, ob sein Pilot ausgezogen war, um sich mit anderen Mechs zu duellieren und dadurch Ruhm zu ernten.
    Die Husaren hatten den Schütze hier auf der offenen Talebene gestellt, wo sie ihre Manövrierfähigkeit voll ausnutzen konnten. Sie hatten ganz ohne Zweifel einen leichten Sieg erwartetet. Der MechKrieger musste sie überrascht und sich als zu stark für die Panzer erwiesen haben, obwohl ihm der Gegner zahlenmäßig weit überlegen gewesen war. Solch ein Krieger musste ein furchtbarer Gegner sein.
    »Angriffskeil!« befahl Minobu, als er mit seinem Panther den Kamm überschritt und mit hohem Tempo ins Tal hinunterlief. Als gut ausgebildete MechKrieger übernahmen die Männer in den beiden Panthern den Flankenschutz und rannten ihm nach. Der schlecht bewaffnete Ostscout, der die Aufgabe hatte, nach etwaigen Gefahren für seine vorstürmenden Kameraden Ausschau zu halten, folgte in einigem Abstand im Schütze der Keilspitze nach. Der Mech war zu wertvoll, um ihn den Risiken eines Feuergefechts auszusetzen.
    Minobu war seinen Lanzengefährten zweihundert Meter voraus, als er den glatteren Talboden erreichte. Zwar befand sich sein Ziel klar innerhalb der theoretischen Reichweite seiner leichten Lord-PPK, doch kannte er die Grenzen des Zielsystems nur allzu gut. Es war eine Ironie der Kriegsführung des einunddreißigsten Jahrhunderts, dass unglaublich mächtige Waffen auf Entfernungen zum Einsatz kamen, die die Krieger ein Jahrtausend zuvor als lächerlich gering betrachtet hätten. Die Zielsysteme gehörten zu dem in den fast drei Jahrhunderten des Krieges unter den fünf Großen Häusern der Nachfolgestaaten verloren gegangenen technischen Wissen.
    Direkt vor sich sah Minobu, wie Leben in den Schütze kam. Er drehte sich in seine Richtung, dann erloschen die Lebenszeichen wieder. Klar in Reichweite für genaue Treffer kamen die KuritaMechs näher heran, aber der Schütze reagierte nicht.
    »Gibbs, Scannermeldung«, befahl Minobu über Takkomm. »Ist es ein Trick?«
»Ich glaube nicht, Tai-i«, antwortete der Pilot des Ostscout. »Ich glaube, er hat sich einfach abgeschaltet.« Gibbs klang überrascht. Minobu war es auf jeden Fall. Er rief eine Infrarot-Abtastung auf seinen Bildschirm. Der feindliche Mech glühte vor Abwärme.
Minobu brachte seinen Mech zum
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