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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze
Autoren: Robert Charette
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gehorchen. Es ist unsere Pflicht. Du darfst nie vergessen, dass die Pflicht immer Vorrang vor den eigenen Wünschen hat.«
»So wie es der Wille des Herrn war, dass du deines Kommandos enthoben wurdest.« Fuhito trat von der Veranda in den Garten. Er bückte sich, hob einen Stein auf und warf damit nach den entfernten Bäumen. »Dass dir dein Mech weggenommen wird.« Ein zweiter Stein folgte dem ersten. »Dass du über ein Jahr lang auf Awano eingesperrt wirst.« Ein dritter Stein. Fuhito drehte sich in Erwartung einer Antwort zu Minobu um.
»Ja.«
»Dann bist du damit einverstanden, wie er dich behandelt hat?«
»Ich habe nicht gesagt, dass ich damit einverstanden bin.« Minobu zwang seine Stimme zur Ruhe. Wie konnte man mit etwas einverstanden sein, das man nicht verstand? »Ich finde mich damit ab. Ich folge meinen Befehlen, weil ich ein Samurai bin.«
»Aber...«
»Für einen Samurai gibt es kein aber. Du würdest gut daran tun, das niemals zu vergessen. Du bist jetzt ein Tetsuhara-Samurai, der Pilot des Familien-BattleMechs. Achte auf deine Ehre. Sie ist kostbarer als alles, was du sonst besitzt.«
»Was ist mit deiner Ehre?« protestierte Fuhito, während er sich den Nacken rieb. »Seit über einem Jahr lebst du hier in Schande. Dann erhältst du den Befehl, mit käuflichen Soldaten zusammenzuarbeiten, geldgierigen Schurken, ehrlos und ohne den Glauben an den Triumph des Drachen. Man hat dich beschämt.«
»Ich habe einen Befehl. Ich werde meine Pflicht erfüllen.«
Minobu schritt zum anderen Ende der Veranda. Den Rücken seinem Bruder zugewandt, fuhr er fort: »Zumindest befinden sich unter diesen Söldnern auch Krieger.«
Minobu drehte sich um. Fuhito sah ihn verwirrt an.
»Das Karma kann seltsam sein, findest du nicht auch? Ich werde mit der Einheit zusammenarbeiten, die mein letzter Gegner in der Schlacht war.« Als er bemerkte, dass Fuhito die Anspielung nicht verstand, fügte er hinzu: »Nun, da Fürst Kurita sie unter Vertrag genommen hat, werde ich Erster Verbindungsoffizier zu Wolfs Dragonern sein.«
»Die Dragoner! Sie sind die besten Kämpfer in der Inneren Sphäre«, rief Fuhito. »Wenn man den Berichten aus den anderen Staaten Glauben schenken kann«, fügte er hastig hinzu. »Und sie sind auch sehr groß. Manche sagen, sie haben mehr Mechs als sämtliche Regimenter des Schwerts des Lichts zusammen. Aber du bist nur Sho-sa. Augenblick ...« Er neigte den Kopf und sah seinen Bruder argwöhnisch an.
»Ich werde die Streifen eines Chu-sa tragen«, bestätigte Minobu.
Fuhito lachte. »Du hast mich an der Nase herumgeführt. Das sind ja wunderbare Neuigkeiten. Eine Beförderung und ein Kommando, das mit einer so großen Truppe verbunden ist. Ungeachtet deiner Niedergeschlagenheit stehst du wieder in alter Gunst. Lord Kurita hat sich deiner Treue erinnert und einen neuen Anfang gemacht. Ein Kommando mit richtigen Kriegern wird ganz sicher folgen.«
»Vielleicht hast du recht, kleiner Bruder.«
»Hast du es Vater schon erzählt?« Fuhitos Tonfall war plötzlich sehr zurückhaltend.
»Nein.«
»Bestimmt lässt er sich erweichen und ist bereit, dich jetzt zu sehen.«
»Das glaube ich nicht.«
»Dann wirst du es nicht einmal versuchen?«
»Nein. Du wirst ihm auch nichts darüber erzählen.«
»Du bist stur.«
»Er auch.«
Eine peinliche Stille trat ein. »Ich muss jetzt gehen«, sagte Fuhito schließlich. »Es ist noch viel zu tun, bevor ich aufbreche. Wie wäre es mit einer abschließenden Unterrichtsstunde im Katana-Kat, sagen wir in drei Tagen?«
»Das würde mich freuen.«
Minobu sah ihm nach. Als der junge Mann hinter den sorgfältig gepflegten Kryptomerien verschwand, drehte er sich um und betrat das Haus. Er durchquerte das Zimmer und blieb vor einer hohen Kommode stehen. Aus der obersten Schublade holte er ein Kästchen und einen ComStar-Umschlag heraus. Der Umschlag enthielt seine Befehle in Form eines Shuga-to-hama, eines Briefes von froher Feierlichkeit, ordnungsgemäß gestempelt und versiegelt vom Zuteilungsamt. Er musste das Geschriebene nicht noch einmal überfliegen, um sich daran zu erinnern, dass sein Abreisedatum schon übermorgen war. Minobu wusste, Fuhito würde auf ihre letzte gemeinsame Unterrichtsstunde warten, um ihn noch einmal von der Notwendigkeit einer Unterredung mit Vater zu überzeugen. Diese Stunde würde nicht stattfinden. Minobu würde schon unterwegs sein, bevor sein Vater überhaupt von seinem neuen Kommando erfuhr. Dies würde des alten Mannes Sinn für Anstand
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