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BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe

BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe

Titel: BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe
Autoren: Michael A. Stackpole
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Information.
Die beiden vordersten Träger hatten Mühe, den Sarg gerade zu halten. Mit streng militärischer Präzision trug die capellanische Ehrengarde die sterblichen Überreste Herzog Michael Hasek-Davions herab auf das Deck des Landungsschiffes, wo sie darauf wartete, daß Justin ihnen über den roten Teppich vorausging.
Justin schritt mit gleichmäßiger Geschwindigkeit aus, bis er den ComStar-Akoluthen erreicht hatte. Der Repräsentant der Vereinigten Sonnen verließ die Füsiliere und marschierte steifbeinig an seinen Platz gegenüber Justin Xiang.
Xiang verneigte sich vor dem Akoluthen. »Der Friede Blakes sei mit Ihnen.« Dann verbeugte er sich vor seinem Gegenüber aus den Vereinigten Sonnen, aber diesmal lag nichts von dem Respekt in der Geste, den er dem Akoluthen erwiesen hatte. »Hallo, Botschafter Robertson.«
Der stämmige Beauftragte des Prinzen nickte Xiang knapp zu. »Wie nett vom Kanzler, uns mit seinem Schoßhund zu ehren.«
Xiang zuckte zusammen, verkniff sich aber eine Erwiderung. »Die Ares-Konvention verlangt die Repatriierung aller Spione, lebend wie tot. In der Konföderation Capella wird Verrat nicht geduldet. Das, was einmal Herzog Michael Hasek-Davion war, gehört Ihnen. Tun Sie damit, was Ihnen beliebt.« Einen Moment lang zögerte Xiang, und seine Stimme klang etwas sanfter. »Der Kanzler hätte es vorgezogen, den Leichnam von Aasfressern verspeisen zu lassen, aber ich habe ihn überredet, den Herzog an Sie auszuliefern «
Die strenge Miene Robertsons löste sich etwas. Er senkte bestätigend den Kopf. »Danke, Bürger Xiang. Es freut mich, feststellen zu können, daß Sie einige unserer Gebräuche auch weiter ehren, wie ein zivilisierter Mensch.«
Xiangs dunkle Mandelaugen funkelten. »Es gibt vieles, was ich an den Vereinigten Sonnen respektiere, Lord Victor. Aber Sie sollten nicht auf den Gedanken kommen, dieser Respekt könnte meinen Durst nach Rache für die Erniedrigung und Verbannung durch den Prinzen und meinen Vater in irgendeiner Weise schmälern.«
Xiang zog den Handschuh von der Linken und ließ ihn auf den Teppich fallen. Die Kamera brachte seine Hand ins Bild. Das Licht der grellen Holoscheinwerfer ließ die Metallsäume glitzern. »Ich habe den Vereinigten Sonnen nicht nur ein Stück von mir gegeben, sondern Herz und Seele obendrein, und im Gegenzug habe ich nichts dafür erhalten. Ihr Prinz hat sich gegen mich gewandt, und ich bin gerne bereit, Gleiches mit Gleichem zu vergelten.«
Xiang drückte Robertson den Umschlag in die Hand. »Dies sind sämtliche zur Übergabe des Leichnams erforderlichen Dokumente. Wir haben sogar das Original des Todesurteils beigefügt. Ich bin sicher, der Prinz wird es einrahmen lassen.«
Robertson nahm die Dokumente entgegen, und Justin wandte sich um. Beide Männer winkten ihre Soldaten vor. Genau in der Mitte des Teppichs, dem ComStar-Akoluthen direkt gegenüber, nahmen die Fünften Syrtis-Füsiliere den Leichnam ihres ermordeten Herrn in stummer Würde entgegen. Nur ihre gespannten Mienen und blitzenden Augen kündeten von ihrem Haß auf die Capellaner.
Morgan schaltete die Aufzeichnung ab. »Du hast mir vor ein paar Tagen erzählt, du hättest von einer Verwundung meines Vaters erfahren, könntest mir aber keine Einzelheiten mitteilen. Dann erhalte ich das durch einen Boten. Ich bin fast verrückt geworden, als ich es gesehen habe! Und als ich herkomme, um herauszufinden, wieviel du davon weißt, höre ich von deiner Pressekonferenz!«
Morgan sprang auf die Füße und trat seinem Onkel entgegen. »Mein Gott, Hanse, warum hast du nicht gewartet? Warum hast du nicht zuerst mit mir gesprochen?«
Morgan zeigte mit dem Finger auf den Monitor. »Du hast den Reportern erzählt, du nähmst die Verantwortung für den Tod meines Vaters auf dich. Du hättest ihn aufhalten müssen. Du hättest nicht gestatten dürfen, daß er nach Sian fliegt.«
Hanse richtete sich zu voller Größe auf. »Ihm gestatten zu fliegen? Ich habe nichts dergleichen getan. Dein Vater ist aus eigenem Entschluß aufgebrochen, und Liao hat ihn aus gutem Grund getötet.«
Morgan zögerte. »Aber du hast gesagt...«
»Wen interessiert, was ich gesagt habe. Das waren Reporter. Sie haben keine Ahnung davon, was wirklich in der Welt vorgeht. Sie können die Wahrheit hinter den Aufmachern ausschnüffeln, die wir ihnen liefern, aber sie haben keine Ahnung. Das, was sie für den Boden halten, ist nur das Dach der nächsttieferen Schicht!«
Hanse blickte Morgan und Lady Kym an.
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