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BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

Titel: BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde
Autoren: Michael A. Stackpole
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durch das Büro wanderte, schien er vor den capellanischen Reispapierbildern hinter Major Allards Schreibtisch angewidert zurückzuzucken.
    Justin nickte. »Stehen Sie bequem, Gefreiter.« Er versuchte, seine Stimme möglichst neutral zu halten. Als Craon aus seiner Habacht-Stellung in eine nachlässige Haltung verfiel, blaffte er ihn jedoch an: »Ich sagte, stehen Sie bequem, Gefreiter, nicht, lassen Sie sich gehn!«
    Craon schluckte und streckte sich. »Tut mir leid, Sir.« Justin schnaufte und setzte sich. »Das bezweifle ich, Robert.« Er tippte hastig etwas in die Tastatur auf seinem Schreibtisch, und Lichtbalken spielten über sein Gesicht, als die angeforderten Informationen über den Schirm liefen. Justin schüttelte den Kopf und blickte auf. »Ich möchte, daß Sie sich ein paar Sachen klarmachen, Robert. Sachen, die niemanden außerhalb dieses Büros etwas angehen. Verstanden?«
Craon nickte ernst, und der ehrliche Ausdruck auf seinem Gesicht überraschte Justin. Vielleicht kann ich ihm doch trauen ...
Justin warf einen Blick auf den Schirm, bevor er den Informationsstrom mit einer beinahe beiläufigen Fingerbewegung anhielt. »Sie sollen wissen, daß Sie wegen Ihrer Insubordination bestraft werden und nicht aufgrund Ihrer speziellen Aktion zum Zeitpunkt des Zwischenfalls.« Er blickte zu Craon hoch und fügte hinzu: »Mir persönlich ist es egal, daß Sie mich einen ... ah ... wie haben Sie sich ausgedrückt?«
Ein abfälliges Grinsen spielte um Craons Mundwinkel, und Justin spürte, wie sein Zorn wie eine Sonnenfackel emporschoß. »Ich glaube, ich habe Sie den verblödeten Welpen einer capellanischen Hure genannt, die einem Davion-Adligen aufgezwungen wurde, um einen Krieg zu verhindern.«
Justin studierte noch einmal den Monitorschirm und nickte. »Praktisch Wort für Wort. Sie müssen geübt haben.« Seit deiner Jugend zweifellos. Wir wollen hoffen, daß dein Rassismus noch nicht deinen Verstand in Mitleidenschaft gezogen hat.
Craon strahlte triumphierend. »Ich versuche immer exakt zu sein.«
»Ich habe Sie nicht um Ihren Kommentar gebeten«, knurrte Justin. Er stand entschlossen auf. Als die beiden Männer einander in die Augen starrten, wußten sie, daß in der Schlacht zwischen ihnen körperliche Größe ohne Bedeutung war. »Es ist mir egal, daß Sie mich hassen, weil die erste Frau meines Vaters eine Capellanerin war, die er traf, während er in der Botschaft der Vereinigten Sonnen auf Sian arbeitete. Was Sie als Verwirrung ansehen, war eine Handlung meines Vaters, nicht meine. Ihre bigotte Haltung mir gegenüber ist nicht der Grund für Ihre Bestrafung.«
Justin drehte wütend den Schirm seines Computers, bis Craon ihn sehen konnte. »Der Bericht gibt an, daß Sie Lieutenant Redburns direkten Befehl, an Ihre Postenstellung zurückzukehren, mißachtet haben. Der Bericht geht nicht auf die Auseinandersetzung ein, die sich daraus entwickelte, aber ich nehme an, Lieutenant Redburn hatte seine Gründe, sie nicht zu erwähnen.«
Craon schluckte wieder und senkte den Blick. Er schob sein Kinn hin und her und zuckte zusammen, als das Gelenk krachte. »Ja, Sir.«
Justins steife Haltung löste sich etwas. »Glauben Sie mir, Robert, ich verstehe Ihre Verärgerung darüber, daß ich Sergeant Philip Capet entlassen habe. Ich weiß, daß er Ihrer Trainingskompanie zugeteilt wurde, nachdem er Sie durch die gesamte Grundausbildung begleitet hatte. Und ich weiß auch, wie Sie alle zu ihm aufgeblickt haben.«
Craons Kopf schoß empor, und seine Wangen röteten sich. Er zögerte eine Sekunde lang, dann zogen sich seine blonden Brauen wütend zusammen. »Er war ein As, Major, und Sie haben ihn rausgeschmissen, weil er nichts von Ihrer Politik den Eingeborenen gegenüber gehalten hat. Er hat Ihnen angeboten, die Sache unter Männern auszutragen, in einem fairen Zweikampf, aber Sie haben ihm einfach seine Papiere gegeben. Verdammt noch mal! Er hat für seinen Einsatz auf Uravan das Sonnenbanner in Gold bekommen. Er hat Liao-Mechs zu Dutzenden umgenietet und seinen Jungs Zeit verschafft, sich und ihre verwundeten Kameraden aus dem Hinterhalt zu befreien. Er war ein Held, und Sie haben ihn einfach mir nichts dir nichts aus dem Corps geschmissen!«
Nachdem er seine lang aufgestaute Wut ausgelassen hatte, schien Craon nun keine weiteren Worte mehr zu finden. Seine krampfhaft geballten Fäuste hoben sich, als wolle er damit zuschlagen, aber er machte keine Bewegung auf Justin zu.
Laß ihm Zeit, sich wieder zu fangen,
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