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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch
Autoren: Ardath Mayhar
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zurückzugewinnen, ohne die Hilfe dieses Mannes gescheitert wäre.
    Eines Abends kurz nach seiner Rückkehr stand Ardan wieder auf der Terrasse und blickte hinunter auf den Garten, während hinter der fernen Palastmauer die bleiche Sonne unterging. Dieser Ort strahlte etwas Friedliches aus, und Ardan fühlte die angenehme Müdigkeit, die häufig auf die erfolgreiche Auflösung einer Krisensituation folgt. Seine Aufmerksamkeit wurde erregt, als er Schritte auf dem Pflaster der Terrasse hörte. Er drehte sich um. Hanse näherte sich, und für einen Moment erinnerte Ardan sich an jenen längst vergangenen Tag, an dem zwischen ihnen eine tiefe Verbitterung bestanden hatte. Er war froh, das in der Vergangenheit zu wissen.
    »Wie sich das trifft«, erklärte der Prinz. »Ich hatte gehofft, ich würde die Gelegenheit finden, dir diese Einladung für morgen abend persönlich zu geben.«
    »Eine Einladung wozu?« fragte Ardan und konnte einen leisen Unterton der Verärgerung nicht unterdrücken. »Ich bin weiß Gott zu müde für irgendeinen Gala-Abend. Können wir nicht endlich mit diesem Getue aufhören und wieder zum Alltag zurückkehren? Was, in aller Welt, hast du jetzt wieder vor?«
    Hanse lachte. »Du wirst es schon sehen, mein Freund. Und jetzt stell dich nicht an, gerade wo sich alles wieder normalisiert.« Mit diesen Worten schlug er dem jüngeren Mann auf die Schulter und schob ihn zur Tür. »Und komm nicht zu spät!«
    In seinem Quartier streckte Ardan sich nach einem Besuch der Naßzelle in einem weichen Bademantel auf dem Bett aus. Er nahm die Einladung, öffnete sie und las sie halblaut vor: »... im Ballsaal des Palastes ... acht Uhr ... Ausgehuniform ...« Verdammt! dachte er. Schon wieder formell.
    Am nächsten Morgen stand er in düsterer Stimmung auf. Ardan wollte wieder an seine vertraute Arbeit zurückkehren, ohne die verwirrenden und ablenkenden Störungen, die in letzter Zeit immer häufiger zu werden schienen. Dieser formelle Abend paßte ihm ganz und gar nicht.
    Trotzdem verging der Tag recht schnell. Er arbeitete wieder mit Lal und Nym zusammen. Sie machten einen neuen Victor einsatzbereit. Die Feineinstellung des Neurohelms war eine langwierige Angelegenheit, und er verbrachte Stunden an Bord des Mechs, in denen er die Polymermuskeln und die Geschütze der gewaltigen Maschine testete.
    Der Abend kam, noch bevor es ihm klar wurde. Lal rief zu ihm hoch: »Sir, Sie haben heute abend einen Termin. Haben Sie es vergessen ... Sie wollten, daß ich Sie daran erinnere!«
    Ardan stöhnte und kletterte langsam an seinem titanenhaften zweiten Ich herunter. »Ja, ich weiß es noch. Erinner mich morgen daran, daß ich mich amüsiert habe. Sonst weiß ich es bestimmt nicht mehr.«
    Lal lachte und half ihm in seine Uniform. Aber Ardan war nicht zum Lachen zumute, als er die Treppe zu seinem Quartier hinaufging.
    Auf seinem Bett lag eine neue Ausgehuniform bereit. Anscheinend hatte Hanse sie anliefern lassen. Sie war noch prunkvoller als die, mit der er in das Verlies von Argyle geworfen worden war. Was für ein Kostüm für einen Soldaten!
    Er benutzte die Naßzelle. Als er wieder zum Vorschein kam, war er zwar sauber, aber immer noch schlechter Laune. Das Ding paßte perfekt. Er verfluchte Hanses Schneider. Wenn die Uniform nicht gepaßt hätte, hätte er eine einfachere anlegen können. Pünktlich um sieben Uhr dreißig wartete er am Fuß der Treppe, die von der Kaserne hinunter auf den Fußweg führte, auf seine Freunde.
    Als er über sich Schritte hörte, blickte er hoch und erstarrte. Sep trug das prächtige Kleid, das Prillie für sie gekauft hatte. Efflinger hatte darauf bestanden, daß sie es behielt. Ardan wurde überdeutlich, daß er viel zu angespannt gewesen war, um sich seine Stellvertreterin wirklich anzusehen, als sie das Kleid zum ersten Mal getragen hatte.
    Und das war ein schwerer Fehler gewesen. Sep war bezaubernd. Sie war selbst verschwitzt und schmutzig, wie es bei ihrer Arbeit unvermeidlich war, eine schöne Frau. Jetzt, mit aufgestecktem Haar, einer unter kunstvoll aufgetragenem Make-up leuchtenden Haut und mit den Juwelen, die Steiner ihr geschenkt hatte, an Hals, Ohren und Händen, konnte sie eine der begehrtesten Frauen am Hof Davions werden.
    »Mach den Mund zu!« sagte sie lachend, als sie seinen Gesichtsausdruck bemerkte. Aber ihre Augen leuchteten, und in ihrer Stimme war keine Spur von Verärgerung.
    Ardan schaffte es, sein Gesicht einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen, aber
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