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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch
Autoren: Ardath Mayhar
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nicht lange zu warten. Die Labor Techs kamen kurze Zeit später mit den beiden identischen Hanse Davions im Schlepptau an.
    Die Box, in der sich der Kampftitan des Prinzen befand, trug das Davion-Wappen, und darunter das Symbol der Vereinigten Sonnen, ein aufrechtes Schwert vor einer vielstrahligen Sonnenscheibe. Das mechanische Monster ragte stumm vor ihnen auf. Der kuppelgleiche Oberkörper wurde von zwei gewaltigen Armen flankiert. Laser und Maschinengewehre ragten drohend aus seinen Geschützluken.
    Der zu seiner Wartung abgestellte Tech öffnete das Schiebeportal und brachte den Koloß auf seiner Kettenplattform in die Halle. »Er ist ständig einsatzbereit, allerdings hat der Prinz jetzt kaum noch Zeit, in ihm zu trainieren.«
    Die bis weit über ihre Köpfe aufragende Maschine war von ehrfurchterweckender Größe. Selbst aus einem anderen Mech — einem Kriegshammer oder einem Zeus — konnte sie dem Betrachter Angst einjagen. Ungeschützte, ungepanzerte menschliche Körper versuchten instinktiv, sich in Sicherheit zu bringen, wenn sie mit einem potentiell derart zerstörerischen Titanen konfrontiert wurden.
    »Ich zuerst«, erklärte einer der beiden Prinzen.
    Ardan konnte nicht sagen, wer es war. Er hoffte inbrünstig, daß sein Vorschlag der Gerechtigkeit zum Sieg verhalf. Wenn nicht... konnte es zum Untergang der gesamten Vereinigten Sonnen führen.
    Der Mann kletterte ungelenk in das Cockpit des Kampftitan. Innerhalb von Sekunden bewegten sich die riesigen Arme der Maschine, und ihre Beine nahmen eine entspannte Haltung an.
    Ardan blickte zu dem Hanse hinüber, der noch am Boden stand. Er wirkte überrascht und elend. Also mußte es der echte Hanse sein. Irgendwie war es den Verschwörern gelungen, die Codesequenz des Kampftitan zu entschlüsseln.
    Auch Ardan wurde schlecht. Neben ihm packte Sep seinen Arm. Jarlik, der auf der anderen Seite stand, hatte die Lage mit einem Blick erkannt. Er starrte hinauf in das triumphierende Gesicht unter dem roten Haarschopf, das in der Luke auftauchte.
    »Machen Sie die Waffen scharf!« brüllte er zu dem herabsteigenden Mann hinauf. »Ein Mech ist nicht einsatzbereit, bevor seine Waffen scharf sind. Machen Sie die Geschütze scharf, oder kommen Sie runter und lassen Sie es seinen wirklichen Herrn tun!«
    Der Mann hielt an, zwergengleich neben dem gewaltigen Maschinenmonstrum. Er blickte fragend zu Shali hinab.
    Sie sah zu ihm hinauf. »Tun Sie, was verlangt wird!« bestand sie. »Ein unbewaffneter Mech ist nicht einsatzbereit. Machen Sie die Waffen scharf und führen Sie sie uns vor.«
    Der Mann zögerte, dann krabbelte er zurück in die Maschine und schloß die Luke.
Eine lange Pause folgte. Die Glieder des Mechs bewegten sich scheinbar unruhig. Der Geschützturm auf seiner linken Schulter bewegte sich leicht, aber nicht annähernd bis an die Grenze seiner Möglichkeiten. Die in ihrer Ruhestellung erstarrten Waffen jedoch rührten sich keinen Millimeter. Schließlich öffnete sich die Luke. Die rothaarige Gestalt kletterte zu Boden.
»Ich möchte wirklich sehen, wie Sie es besser machen«, forderte er seinen Doppelgänger heraus, als er wieder den Boden erreicht hatte. »Die Geschütze haben sich festgefressen und sind nicht mehr zu aktivieren. Der Mech hat zu lange unbenutzt herumgestanden. Das ist das Problem.«
Ein Murmeln war zu hören. So etwas geschah bisweilen. Auch ein Mech war nur eine Maschine, und gelegentlich fiel er aus.
Aber jetzt kletterte der andere Hanse den Mech hinauf, schnell, zuversichtlich. Er ließ sich mit geübter Leichtigkeit in das Cockpit gleiten und schloß es hinter sich. Nach kurzer Pause hoben sich beide Arme des Mechs zum Salut. Der Geschützturm drehte sich einwandfrei durch sein gesamtes Bewegungsrepertoire. Und die Waffen, jene dunklen, kreisrunden Mündungen, aus denen der Tod in vielerlei Gestalt drohte, bewegten sich in Gefechtsposition. Der Mech wandte sich um und zielte auf die Stahlbetonwand, die zum Waffentest vorgesehen war.
Rote Lichtspeere zuckten und hinterließen schwarze Brandnarben auf dem Stein. Maschinengewehre knatterten, und ihre Kugeln prallten harmlos gegen die zum Abfangen von Querschlägern aufgestellten Wände. Der Kampftitan vollführte seine Darbietung ohne geringstes Zögern.
Auf Jarliks Gesicht stand ein breites Grinsen. Sep klopfte Ref auf die Schulter, und Ardan war kurz davor, in einen Freudentanz auszubrechen.
Der Mech machte eine Wendung und postierte sich wieder auf dem Kettentransporter. Die Luke
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