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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt
Autoren: Kim Harrison
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hatte.
    Mein Rücken tat weh, mein Fuß schmerzte und, verdammt, einer meiner Ohrringe war weg. Und es waren auch noch meine Lieblingscreolen.
    Ich erinnerte mich an das weiche Gefühl von Karens Ohr in meinem Mund und wie es nachgegeben hatte, als ich zugebissen hatte. Jemanden an einer so intimen Stel e zu verletzen war schrecklich gewesen. Aber ich war in Ordnung.
    Ich war nicht tot. Nichts hatte sich geändert. Ich hatte noch nie zuvor in einem solchen Nahkampf versucht, meine Kraftlinienmagie einzusetzen, und jetzt wusste ich, dass ich auf Manschetten achten musste. Gott helfe mir, ich war erwischt worden wie ein Teenager beim Ladendiebstahl.
    Ich leckte meinen Daumen an und wischte mir einen Streifen Gipsstaub von der Stirn. Die Manschette war hässlich, aber ich würde Ivys Seitenschneider brauchen, um sie abzukriegen. Ich nahm meinen übrig gebliebenen Ohrring ab und ließ ihn in meine Tasche fal en. David lehnte in der Ecke und hielt sich die Rippen, aber er sah nicht so aus, als würde er sich Sorgen machen, dass wir in die drei Werwölfe laufen könnten, die er fertiggemacht hatte, also steckte ich meine Splat Gun weg. Einzelgänger waren wie Alphas, die den Rückhalt des Rudels nicht für ihr Selbstbewusstsein brauchten. Wenn man mal darüber nachdachte, eigentlich ziemlich gefährlich.
    David lachte leise. Ich schaute ihn an und zog eine Grimasse, worauf er richtig anfing zu lachen, nur um wieder aufzuhören und vor Schmerzen das Gesicht zu verziehen.
    Sein mit feinen Falten übersätes Gesicht zeigte, dass er immer noch amüsiert war, als er kurz auf die nach unten zählenden Nummern auf der Liftanzeige schaute, sich dann aufrichtete und seinen zerrissenen Mantel zurechtrückte.
    »Wir wär's jetzt mit Abendessen?«, fragte er, und ich schnaubte.
    »Ich besorge den Hummer«, sagte ich und fügte hinzu:

    »Tiermenschen arbeiten niemals außerhalb ihrer Rudel zusammen. Ich muss sie wirklich angepisst haben. Gott! Was ist ihr Problem?«
    »Es bist nicht du, sondern ich«, sagte er unangenehm berührt. »Es gefäl t ihnen nicht, dass ich ein Rudel mit dir gegründet habe. Nein, das stimmt so nicht. Es gefäl t ihnen nicht, dass ich nicht zur Werwolf-Population beitrage.«
    Mein Adrenalinspiegel sank langsam wieder, und ich hatte am ganzen Körper Schmerzen. Ich hatte ein Schmerzamulett in meiner Tasche, aber ich würde es nicht benutzen, wenn David nichts hatte. Kritisch legte ich den Kopf schräg und begutachtete in dem dämmrigen Licht die roten Kral enspuren, die sich knapp vor meinem Ohr entlangzogen, um mich dann zu David umzudrehen, als seine Worte einsanken. »Entschuldige?«, fragte ich verwirrt. »Was meinst du mit >nicht zur Werwolf-Population beitragend<«
    David senkte den Blick. »Ich habe ein Rudel mit dir gegründet.«
    Ich versuchte, mich aufrecht hinzustel en, aber es tat weh.
    »Yeah, den »Keine Kinder<-Teil sehe ich da schon. Was interessiert es sie?«
    »Weil ich auch kein, ahm, informel es Verhältnis mit irgendeiner Werwolf-Frau habe.«
    Weil sie, wenn er das täte, irgendwann erwarten würde, in sein Rudel aufgenommen zu werden. »Und. .«, ermunterte ich ihn.
    Er trat von einem Fuß auf den anderen. »Die einzige Art, mehr Tiermenschen zu bekommen, ist durch Geburt. Nicht wie bei Vampiren, die Menschen verwandeln können, wenn sie sich die Mühe machen. An der Anzahl hängt Stärke und Macht. .« Seine Stimme wurde leiser und verklang, aber ich hatte verstanden.
    »Ach, du Schande«, beschwerte ich mich und hielt mir die Schulter. »Das war politisch?«
    Der Aufzug bimmelte, und die Türen öffneten sich. »Ich fürchte, ja«, sagte er. »Sie lassen untergeordnete Werwölfe tun, was sie wol en, aber als Einzelgänger ist es wichtig, was ich tue.«
    Ich stiefelte vor ihm aus dem Lift und hielt nach Ärger Ausschau, aber in der verlassenen Lobby war es ruhig, wenn man von den drei Werwölfen absah, die in einer Ecke lagen.
    David hatte verbittert geklungen, und deswegen berührte ich in einer unterstützenden Geste sanft seinen Arm, als er mir die Tür nach draußen aufhielt. Offensichtlich überrascht sah er mich an. »Ahm, wegen dieses Abendessens«, sagte er und schaute auf seine Kleider. »Sol en wir es verschieben?«
    Meine Stiefel klapperten auf dem Pflaster und der Schal sagte mir, dass ich humpelte. Es war ruhig, aber die Ruhe schien eine neue Bedrohung zu enthalten. Mr. Finley hatte mit einer Sache recht. Das würde wieder passieren, es sei denn, ich machte meinen Anspruch
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