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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt
Autoren: Kim Harrison
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in einer Art und Weise deutlich, die sie verstanden.
    Ich atmete tief die kalte Luft ein und steuerte auf Davids Auto zu. »Auf keinen Fal , Mann. Du schuldest mir ein Abendessen. Wie wäre es mit einem Skyline-Chili?«, sagte Ich, und er zögerte unschlüssig. »Ich meine, warum fahren wir nicht durch den Drive-in? Ich muss heute Abend noch was recherchieren.«
    »Rachel«, protestierte er in dem Moment, als sein Auto tin fröhliches Piepen von sich gab und sich öffnete. »Ich denke, du verdienst wenigstens einen freien Abend.« Seine Augen verengten sich, und er schaute mich über das Autodach hinweg an. »Das al es tut mir wirklich leid. Viel eicht. . wol en wir den Rudelvertrag annul ieren.«
    Ich schaute auf. »Wag es nicht!«, sagte ich laut, fal s jemand aus dem obersten Stockwerk zuhörte. Dann verzog ich kleinlaut das Gesicht. »Ich kann mir den Zusatzvertrag zu meiner Versicherung nicht leisten, den ich bei jedem anderen abschließen müsste.«
    David lachte leise, aber ich merkte, dass er keineswegs zufrieden war. Wir schoben uns in sein Auto und bewegten uns beide langsam, weil wir immer wieder neue schmerzhafte Stel en an uns entdeckten und erst einmal nach einer angenehmen Sitzhaltung suchen mussten. Oh, Gott, mir tut al es weh.
    »Ich meine es ernst, Rachel«, sagte er, und seine tiefe Stimme fül te das kleine Auto. »Es ist nicht fair, dich zu bitten, dich mit dieser ganzen Scheiße auseinanderzusetzen.«
    Lächelnd schaute ich ihn an. »Mach dir keine Sorgen, David. Es gefäl t mir, ein Alpha zu sein. Al es, was ich brauche, ist der richtige Zauber, um mich damit zu verwandeln.«
    Er seufzte tief, und sein ganzer Körper bewegte sich dabei, dann schnaubte er.
    »Was?«, fragte ich, während ich mich anschnal te und er das Auto anließ.
    »Der richtige Zauber, um dich zu verwandeln?«, fragte er, legte den Gang ein und fuhr aus der Parklücke. »Verstehst du? Du wil st mein Alpha-Weibchen sein, aber du bist einfach nicht wandelbar genug?«
    Ich legte mir eine Hand an den Kopf und stützte den El bogen gegen die Tür. »Das ist nicht witzig«, sagte ich, aber er lachte nur, auch wenn es ihm wehtat.
    2
    Die Nachmittagssonne wärmte meine Hände in ihren Gartenhandschuhen, als ich auf dem grünen Schaumpolster kniete und mich über das Blumenbeet beugte. Ich rupfte am hinteren Rand das Gras, das dort hervorgeschossen war, obwohl die Stel e im Schatten der alten Eiche lag. Von der Straße hörte ich leise Motorengeräusche. Ein Blauhäher ließ seinen Ruf erklingen und bekam Antwort. Samstag in den Hol ows war der Inbegriff von Freizeit.
    Ich richtete mich auf, streckte meinen Rücken durch und fiel wieder in mich zusammen, als das Schmerzamulett den Kontakt zu meiner Haut verlor und ich einen schmerzhaften Stich spürte. Ich wusste, dass ich nicht unter dem Einfluss eines Schmerzamuletts hier draußen arbeiten sol te, weil ich mich verletzen konnte, ohne es überhaupt zu merken, aber nach gestern brauchte ich ein wenig »Erdzeit«, um mein Unterbewusstsein davon zu überzeugen, dass ich noch am Leben war. Außerdem sah der Garten chaotisch aus, nachdem Jenks und seine Familie sich nun nicht mehr darum kümmerten.
    Der Geruch von frischem Kaffee drang aus dem Küchenfenster und in den Frieden des kühlen Frühlingsnachmittags, und ich wusste, dass Ivy wach war. Ich stand auf und ließ meinen Blick von dem gelben, schindelgedeckten Anbau hinter der gemieteten Kirche zu dem von einer Mauer umgebenen Friedhof hinter dem Hexengarten wandern. Das gesamte Grundstück umfasste eine Fläche von vier normalen Stadtgrundstücken und erstreckte sich von einer Straße bis zur Paral elstraße dahinter. Und obwohl hier seit fast dreißig Jahren niemand mehr beerdigt worden war, war der Rasen von meiner Wenigkeit ordentlich gemäht. Ich war der Meinung, dass ein ordentlicher Friedhof ein glücklicher Friedhof war.
    Ich fragte mich, ob Ivy mir wohl Kaffee bringen würde, wenn ich danach schrie, und verschob meine Kniematte in die Sonne neben ein Beet mit schwarzen Veilchen.
    Jenks hatte das Beet letzten Herbst angelegt, und ich wol te sie ausdünnen, bevor sie vor lauter Konkurrenzkampf schwächlich wurden. Ich kniete mich vor die kleinen Pflanzen und bewegte mich langsam um das Beet, ging dem Rosenstrauch aus dem Weg und rupfte ungefähr ein Drittel der Blumen aus.
    Sorgen hatten mich bereits vor Mittag geweckt und inzwischen war ich lange genug hier draußen, dass mir vor Anstrengung warm war. Einzuschlafen war auch
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