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Band 4 - Blutpakt

Band 4 - Blutpakt

Titel: Band 4 - Blutpakt
Autoren: Kim Harrison
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zitterte von Adrenalin und Angst. Ich konnte Mr. Finleys Aufregung sehen - und roch den zunehmenden Geruch von Moschus. Sie hatten al e Spaß daran, einen der Ihren dabei zu beobachten, wie er »legal« eine Person verletzte.
    »Niemand hat gesagt, dass es fair sein würde«, sagte er leise und machte dann eine Geste in Richtung Karen.
    Aber ihre Angriffslust ließ nach, als der Lift bimmelte.
    Die Türen öffneten sich und gaben den Blick auf David frei, der an der hinteren Wand lehnte. Er hatte eine Prel ung im Gesicht, die sich wahrscheinlich in ein blaues Auge verwandeln würde, und sein Mantel war zerrissen und dreckig. Langsam hob er den Kopf. In seinen Augen lag ein mörderischer Ausdruck.
    »Verschwinden Sie!«, sagte sein Boss scharf.
    »Ich habe meine Aktentasche vergessen«, erwiderte er und humpelte nach vorne. Er erfasste die Situation mit einem Blick, immer noch keuchend von der Anstrengung, den drei Werwölfen zu entkommen, die ihn weggeschleppt hatten.
    »Wenn Sie meine Alpha herausfordern, werde ich verdammt noch mal anwesend sein, um zu überwachen, ob es ein fairer Kampf ist.« Er ging zu seiner Aktentasche, hob sie auf, staubte sie ab und drehte sich zu mir. »Rachel, bei dir al es okay?«
    Mich ergriff eine Wel e der Dankbarkeit. Er war nicht gekommen, um mich zu retten, er wol te nur sicherstel en, dass sie fair spielten. »Bei mir al es so weit okay«, sagte ich mit brechender Stimme. »Aber dieses Biest spürt keine Schmerzen, und sie haben mir meine Magie genommen.«
    Ich würde diesen Kampf verlieren. Ich würde so dermaßen verlieren. Tut mir leid, David.
    Die mich umgebenden Werwölfe schauten sich unangenehm berührt an, jetzt, wo es einen Zeugen gab, und Mr. Finley wurde rot. »Bring es zu Ende«, sagte er rau, und Karen stürzte sich auf mich.
    Ihre Kral en kratzten über den Sperrholzboden, als sie nach Halt suchten. Schwer atmend ließ ich mich auf den Rücken fal en, bevor sie mich zu Boden werfen konnte. Ich zog die Knie an die Brust, drückte meine Füße gegen sie, als sie auf mir landete, und warf sie über meinen Kopf.
    Ich hörte ein überraschtes Aufjaulen, einen Knal , und dass David etwas schrie. Es waren zwei Kämpfe am Laufen.
    Ich wirbelte auf meinem Hintern herum, um sie anzusehen.
    Meine Augen weiteten sich, und ich warf einen Arm nach oben.
    Karen knal te gegen mich und presste mich auf den Boden. Sie bedeckte mich völ ig, und Angst machte sich tief in mir breit. Ich musste sie davon abhalten, wieder meine Kehle zu erwischen, und schrie auf, als sie mich in den Arm biss.
    Jetzt hatte ich genug.
    Ich bal te die Faust und hämmerte sie gegen ihren Kopf.
    Sie riss ihre Schnauze hoch, schlug gegen meinen Arm und jagte eine Wel e des Schmerzes durch mich hindurch. Sofort war sie wieder da, knurrend und noch wilder. Aber ich spürte einen Hoffnungsschimmer und biss, die Zähne zusammen.
    Sie hatte es gespürt.
    Im Hintergrund konnte ich Schreie und Kampfgeräusche hören. David mischte sich ein und brach ihre Konzentration.
    Die Runde löste sich auf. Ich konnte Karen nicht überwältigen, aber, zur Höl e, sie würde hier nicht verschwinden, ohne sich an mich zu erinnern.
    Die Wut und das übermäßige Adrenalin suchten nach einem Ventil. »Du dämlicher Hund!«, schrie ich und schlug ein weiteres Mal meine Faust gegen ihr Ohr, sodass sie aufjaulte. »Du stinkender Misthaufen von einem Zwergpudel!

    Wie gefäl t dir das? Da!« Ich schlug sie wieder und konnte durch meine Tränen kaum etwas sehen. »Wil st du mehr? Wie wär's damit?«
    Sie biss in meine Schulter und hob mich hoch, anscheinend um mich zu schütteln. Ein seidiges Ohr landete in meinem Mund und nachdem es mir nicht gelang, es auszuspucken, biss ich hart zu.
    Karen bel te und war verschwunden. Ich holte tief Luft und rol te mich auf al e viere, um sie anschauen zu können.
    »Rachel!«, schrie David und meine Splat Gun rutschte in Griffnähe.
    Ich packte die kirschrote Waffe und zielte noch auf den Knien auf Karen. Sie setzte sich, und ihre Vorderpfoten arbeiteten hektisch, um ihre Vorwärtsbewegung zu stoppen.
    »Game over, Biest«, sagte ich und schoss.
    Das Ploppen meiner Luftpistole ging fast im frustrierten Schrei von jemand anderem unter.
    Mein Schuss traf sie genau auf der Nase und bedeckte ihr Gesicht mit einem Gute-Nacht-Trank, dem aggressivsten, was eine weiße Hexe benutzen konnte. Karen fiel in sich zusammen wie eine Marionette, deren Fäden durchgeschnitten worden waren. Sie rutschte noch ein
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