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Banana Pancake Trail: Unterwegs auf dem vollsten Trampelpfad der Welt (German Edition)

Banana Pancake Trail: Unterwegs auf dem vollsten Trampelpfad der Welt (German Edition)

Titel: Banana Pancake Trail: Unterwegs auf dem vollsten Trampelpfad der Welt (German Edition)
Autoren: Philipp Mattheis
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ich nicht der bin, der ich sein will, kann ich dann vor mir selbst wegrennen?
Finde ich die Erleuchtung in einem indischen Ashram oder auf einer Maya-Pyramide?
Sind israelische Frauen die schönsten der Welt?
Oder doch Schwedinnen?
Reichen fünf Unterhosen für ein halbes Jahr?
Wie viele Tage am Stück gelingt es mir, nichts, absolut nichts zu tun, außer laotisches Bier zu trinken und Gras zu rauchen?
Was ist eigentlich wirklich wichtig?
Kann ich mein Leben lang reisen?
    Diese Menschen fahren in Länder, in denen es warm und vor allem billig ist, sie fahren dorthin, wo schon viele von ihrer Sorte sind: nach Asien, Mittel- oder Südamerika. Sie tragen Flipflops, lassen Bart und Haare wachsen und versuchen, so wenig Geld wie möglich auszugeben.
    Sie werden mehr und mehr. Die Zahl der verkauften Round-the-world-Tickets hat sich vervielfacht. In Bangkok lebt ein ganzes Stadtviertel von Billigurlaubern. In Australien geht mittlerweile jede vierte Übernachtung auf das Konto eines Backpackers. Aus ehemals verschlafenen Bauerndörfern wie Vang Vieng in Laos sind Backpackerknotenpunkte geworden. Die Infrastruktur – billige Unterkünfte, ein bisschen Party, kostengünstige Beförderung in die nächste Stadt – hat sich verbessert. Es gibt heute kein Land mehr, das im Lonely Planet nicht zumindest erwähnt wird. An manchen Stellen ist aus dem Trampelpfad eine Autobahn geworden. Davon erzählt dieses Buch.

[zur Inhaltsübersicht]
    Nullpunkt
    Alles, was du brauchst, steckt in einem Rucksack im Bauch einer Boeing 747. Alles, was du wirklich brauchst, steckt in einem Beutel um deinen Bauch: eine Kreditkarte und ein Reisepass. Nie zuvor in deinem Leben warst du so frei, und wahrscheinlich wirst du nie wieder so frei sein. Nach dieser Reise wirst du ein anderer sein, und ja, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, auch ein besserer – weil du mehr von der Welt und den Menschen, die in ihr leben, verstehen wirst. «Chicken or pasta?», fragt dich eine sanfte Stimme. Für einen kurzen Moment wird dir etwas mulmig. Etwas hast du vergessen, etwas, das dir fehlen wird und um dessentwillen du Monate später doch froh sein wirst, zurückkehren zu können. Dann wird es dunkel, und das Einzige, was deine Gedanken noch im Zaum hält, ist der Hollywoodspielfilm auf dem Bildschirm in deinem Sitz.
    Ein Netz aus Trampelpfaden und Hotels umspannt den Planeten. Man nennt dieses Netz den «Banana-Pancake-Pfad», weil all die Leute, die auf ihm unterwegs sind, etwas gemeinsam haben: Australier, Deutsche, Israelis, Spanier, Franzosen, Kanadier, Polen und Brasilianer wollen ein süßes Frühstück, und ihnen schmeckt Bananenpfannkuchen. Deshalb findet sich dieses Gericht auf den Speisekarten kleiner Herbergen in Thailand, Chile, China wie Neuseeland. Was diese Leute außerdem gemeinsam haben, ist das Alter, das wenige Geld und die Tatsache, dass sie viel Zeit haben.
    Du bist allein. Zum ersten Mal in deinem Leben machst du keine Kompromisse. Du wirst Momente der Einsamkeit erfahren und über den Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit nachdenken. Am Ende wirst du beides kennen und vor keinem mehr Angst haben.
    Dir steckt der Schlaf noch in den Knochen, als sich dir die Türen des Flughafens von Bangkok, Delhi oder Mexico City öffnen. Du läufst gegen eine Wand aus schwüler, stickiger Luft. Zwei Tage später wirst du Flipflops tragen, obwohl du diese Schuhe immer so lächerlich fandest. Du blätterst in deinem Reiseführer, der dir zur Bibel werden wird und den du später genau deswegen hassen wirst. Schüchtern blickst du zur Seite und erkennst zwei Menschen, die ebenfalls in einem Buch blättern. Für einen Moment überlegst du, ob du sie ansprechen sollst.
    Dann steigst du in ein klimatisiertes Taxi und versuchst dem Fahrer klarzumachen, in welches Hotel du willst. «Yes, yes, mister», sagt der kleine Mann grinsend, fährt los und bringt dich zu einem Hostel, dessen Besitzer der Bruder der Frau seines Cousins ist. Zwei Stunden später sitzt du geduscht in einem Café, das man zu Hause «Hippieladen» nennen würde. Um dich herum: Menschen in sackartigen Hosen, mit Tüchern in den Haaren und Flipflops an den Füßen. Sie tragen T-Shirts mit dem Logo einer Biermarke aus dem Nachbarland. Alles hängt, lungert und lächelt. Mit diesen Menschen wirst du die nächsten Monate verbringen. Easy, von nun an wird alles so easy, dass du in ein paar Monaten nicht mehr verstehen wirst, warum es daheim so kompliziert sein muss. Du bist auf dem Banana
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