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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung
Autoren: Rachel Caine
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müde aus, schwach und irgendwie durcheinander. Und besorgt. Sie hatte Fältchen um Augen und Mund, die Claire noch nie zuvor bemerkt hatte, und das machte ihr Angst.
    »Er ist...« Claires Mom runzelte die Stirn, dann griff sie sich an den Kopf. »Oh, ich habe solche Kopfschmerzen. Tut mir leid. Was hast du gesagt?«
    »Ihr Mann, wo ist er?«
    »Ich suche ihn«, sagte Michael ruhig. Er schlüpfte mit der Eleganz und Schnelligkeit eines Vampirs aus der Küche - aber wenigstens war er ihr Vampir. Eve ließ Claires Mom am Tisch Platz nehmen, wechselte einen hilflosen Blick mit Claire und plapperte nervös darüber, wie lang doch die Fahrt nach Morganville gewesen sein musste, wie schön es sei, dass sie hierher ziehen würden, wie sehr es Claire genießen würde, sie hier zuhaben und so weiter.
    Claire schob wie betäubt die Eier in der Bratpfanne hin und her. Das kann nicht sein. Meine Eltern können nicht hier sein. Nicht jetzt. Nicht mit Bishop. Es war in jeder Hinsicht ein Albtraum.
    »Ich kann euch kochen helfen«, sagte ihre Mom und machte einen schwachen Versuch aufzustehen. Eve blitzte Claire an und formte Sag etwas! mit den Lippen. Claire schluckte eine kalte Welle der Panik hinunter und versuchte, ihre Stimme so klingen zu lassen, als hätte sie sie wenigstens teilweise unter Kontrolle.
    »Nein, Mom«, sagte Claire. »Schon gut. Wir kommen klar. Hör mal, wir machen noch ein bisschen mehr, falls ihr hungrig seid, du und Dad. Bleib einfach sitzen und entspann dich.«
    Ihre Mom, die in der Küche normalerweise ein Kontrollfreak de luxe war und selbst bei so etwas Idiotensicherem wie Wasserkochen das Kommando übernahm, sah erleichtert aus. »In Ordnung, Liebes. Sag mir Bescheid, wenn ich helfen kann.«
    Michael öffnete die Küchentür und führte Claires Vater herein. Wenn ihre Mom erschöpft aussah, so war Dads Miene einfach nur... verständnislos. Verdutzt. Er warf Michael einen finsteren Blick zu - er schien herausfinden zu wollen, was da gerade passierte, konnte aber den Finger nicht darauf legen.
    »Was geht hier vor?«, bellte er Michael an. »Diese Leute da draußen... „
    »Verwandte«, sagte Michael. »Aus Europa. Hören Sie, es tut mir leid. Ich weiß, Sie wollten Zeit mit Claire verbringen, aber vielleicht sollten Sie einfach nach Hause gehen und wir werden... „
    Er hielt inne und wandte sich um, weil jemand hinter ihm in der Küchentür stand. Jemand war ihm gefolgt.
    »Niemand geht irgendwohin«, sagte einer von Bishops Vampirkumpanen - der Mann. Er lächelte. »Eine große, glückliche Familie, was, Michael? Du heißt doch Michael, oder?«
    »Sind wir jetzt schon beim Vornamen oder was?« Michael schob Claires Dad in die Küche und machte dem anderen Vampir die Tür vor der Nase zu.
    »Okay. Wir schaffen Sie jetzt hier raus«, sagte er zu Claires Eltern und öffnete die Hintertür, die in den Hinterhof hinausführte. »Wo steht Ihr Auto? Auf der Straße? „
    Die Nacht draußen sah schwarz und leer aus, nicht mal der Mond zeigte sich. Claires Dad schaute Michael wieder finster an, dann setzte er sich zu seiner Frau an den Küchentisch.
    »Mach die Tür zu, Junge«, sagte er. »Wir gehen nirgendwohin.«
    »Sir... „
    Claire startete ebenfalls einen Versuch. »Dad... „
    »Nein, Liebes, hier geht etwas Merkwürdiges vor, ich werde jetzt nicht gehen. Nicht bevor ich weiß, dass mit euch alles in Ordnung ist.« Ihr Vater wandte seinen finsteren Blick erneut Michael zu. »Wer sind diese... Verwandten?«
    »Die Sorte, die niemand gern hat«, sagte Michael. »Die gibt es in jeder Familie. Aber sie sind nur kurze Zeit hier. Bald gehen sie wieder.«
    »Dann bleiben wir, bis sie gehen«, sagte Dad.
    Claire versuchte, sich auf ihr Rührei zu konzentrieren.
    Ihre Hände zitterten.
    »Hey«, sagte Shane leise und lehnte sich zu ihr herüber. »Es ist okay. Alles wird gut.« Sie fühlte seine enorme, solide, warme Präsenz neben sich, während er in etwas rührte, dass auf gar keinen Fall Pudding sein konnte. Das wusste sie hauptsächlich deshalb, weil Shanes einzige kulinarische Fähigkeiten im Bereich von Chili angesiedelt waren. Aber wenigstens versuchte er es, was neu und anders war, und zeigte, wie ernst er das alles nahm.
    »Ich weiß«, sagte Claire und schluckte. Shanes Arm presste sich an ihren, was Absicht war, denn sie wusste, dass er die Arme um sie legen würde, wenn er nicht gerade die Hände voll hätte. »Michael würde nicht zulassen, dass sie uns etwas tun.«
    »Habt ihr eigentlich nicht
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