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Ball der Traeume

Ball der Traeume

Titel: Ball der Traeume
Autoren: Trish Morey
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hatte etwas ganz Besonderes an sich, etwas, das über ihre körperlichen Reize hinausging. Was war es nur? Ihre Ausstrahlung? Ihre Verkleidung als Kleopatra, die Verführerin des Marcus Antonius? Das musste Schicksal sein.
    Erneut sah er ungeduldig auf die Uhr. Und wenn sie inzwischen jemand anders gefunden hatte? Der Gedanke, die schöne Unbekannte könnte mit einem anderen Mann zusammen sein, machte ihn wahnsinnig. Plötzlich zerbrach er den Kuli in zwei Teile. Warum, zum Teufel, rief sein Gesprächspartner nicht zurück?
    Genau in diesem Moment klingelte das Telefon. Wütend griff Damien zum Hörer. Er wollte diesen Kerl zur Verantwortung ziehen für den Schlamassel, den er angerichtet hatte.
     
    Er kam nicht wieder. Eve wartete jetzt schon zwei Stunden lang auf ihn. Der Komiker hatte seinen Auftritt beendet, die Musiker hatte noch zwei weitere Stücke gespielt und dann ein Band laufen lassen, das Fest ging weiter. Aber es sah nicht so aus, als ob Damien sein Versprechen halten würde. Entweder nahmen ihn seine Geschäfte länger in Anspruch, als er gedacht hatte, oder er hatte jemand anders gefunden und seine Meinung geändert.
    Eve zweifelte nicht daran, welche der beiden Möglichkeiten die wahrscheinlichere war. Bestimmt hatte sie sich etwas vorgemacht, indem sie geglaubt hatte, sie sei für ihn etwas Besonderes.
    Und es wurde immer später. Zeit, nach Hause zu gehen. Je länger sie blieb, desto größer würde ihre Enttäuschung werden. Die bittere Enttäuschung, die ihrer anfänglichen Euphorie Platz gemacht hatte.
    Er würde nicht wiederkommen.
    Sie sah sich noch einmal im Saal um. Das Fest schien langsam seinen Höhepunkt zu erreichen. Die Musiker nahmen wieder ihre Plätze ein und fingen an zu spielen. Das Kostümfest war für Eve kein totaler Reinfall gewesen. Sie hatte sich mit ein paar Leuten unterhalten und sich dabei recht gut amüsiert. Auch der Komiker hatte ihr gefallen, sie fand ihn witzig. Gegen das reichhaltige Büfett mit dem Fingerfood ließ sich auch nichts sagen.
    Aber jetzt war es an der Zeit, nach Hause zu gehen. Sie setzte ihr Glas ab und wandte sich dem Ausgang zu.
    "Möchten Sie mit mir tanzen?"
    Ein großes Känguru sah sie erwartungsvoll an. Eve lächelte und schüttelte den Kopf. "Nein, ich wollte gerade gehen. Aber vielen Dank."
    "Kommen Sie, der Abend ist doch noch jung! Nur ein Tanz, okay? Es wird Ihnen bestimmt Spaß machen. Oder haben Sie schon einmal mit einem Känguru getanzt?"
    "Nein, wenn ich ehrlich bin –"
    "Na, sehen Sie! Nutzen Sie diese einmalige Chance!" Das Känguru streckte die Pfote aus.
    Eve gab sich einen Ruck. "Na gut, wenn Sie unbedingt darauf bestehen." Der Mann hatte ja Recht, ein Tanz würde sie nicht umbringen. Wie oft hatte sie schon die Gelegenheit, sich zu amüsieren? Natürlich würde es nicht dasselbe sein, wie mit Damien zu tanzen. Aber bestimmt würde es Spaß machen, und später konnte sie ihrer Mutter davon erzählen. Die würde sich bestimmt köstlich darüber amüsieren.
    Das Känguru hoppelte mit ihr zur Tanzfläche, und Eve musste lachen. Sie gaben ein hübsches Paar ab. Er war auch ein leidlich guter Tänzer, und die Zeit verstrich im Nu.
     
    Sie war noch da!
    Damien hatte sie überall im Saal gesucht, ohne Erfolg. Eine Zeit lang hatte er befürchtet, sie wäre tatsächlich schon gegangen. Und dann hatte er sie auf der Tanzfläche entdeckt.
    Jetzt erschien sie ihm noch schöner als vorher. Wenn sie lächelte, leuchtete ihr Gesicht, und sie hatte eine atemberaubende Ausstrahlung. Außerdem war sie eine gute Tänzerin, wie die nächste Rock-'n'-Roll-Nummer bewies.
    Stirnrunzelnd betrachtete Damien ihren Partner. Das Känguru würde keine Konkurrenz für ihn sein. Das war ein Leichtgewicht im Vergleich mit dem Geschäftsmann aus London, den er vorhin am Telefon nach allen Regeln der Kunst heruntergeputzt hatte. Dieser Mann würde in der Geschäftswelt kein Bein mehr auf den Boden kriegen, dafür würde er persönlich sorgen.
    Das Musikstück näherte sich dem Ende. Damien ging geradewegs auf Eve zu, damit keiner sie ihm wegschnappen konnte. Er hatte heute Abend schon genug Zeit vergeudet. Nun würde er sie erobern, koste es, was es wolle.
     
    Warum sah sie sich um? Die Musik war so laut, sie konnte ihn unmöglich näher kommen gehört haben. Sie musste seine Nähe gespürt haben.
    Eve drehte sich um und blieb wie erstarrt stehen.
    Damien. Er kam direkt auf sie zu. Er war gekommen, um sie zu holen. Sie atmete tief durch und merkte, wie ihre
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