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Ball der Traeume

Ball der Traeume

Titel: Ball der Traeume
Autoren: Trish Morey
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richtige Größe für eine Frau. Ihr seidenes Gewand schmiegte sich an ihren perfekten Körper und betonte jede Kurve. An den Füßen trug sie Goldsandaletten, auf dem Kopf eine schwarze Perücke. Das Gesicht war von einer Maske verdeckt. Ihre verführerischen Lippen waren rot, ihre nackten Oberarme mit Goldreifen geschmückt.
    Ja, sie war unverkennbar Kleopatra, die Königin des Landes am Nil. Kein Wunder, dass Kaiser um ihre Gunst gebuhlt hatten.
    Er konnte den Blick nicht von ihr wenden, nahm jedes Detail in sich auf und sah bestätigt, was er von Anfang an gewusst hatte.
    Ich begehre sie.  
    Wer mochte sie sein? Die perlenbesetzte Maske verhüllte die obere Partie ihres Gesichts. Er hatte nicht das Gefühl, sie schon einmal gesehen zu haben. Arbeitete sie für ihn oder für einen seiner Partner?
    Er betrachtete die Gruppe, bei der sie stand, aber sie schien zu niemandem zu gehören. Sie musste allein sein. Wie war das möglich? Niemand mit gesundem Menschenverstand würde sie in diesem Kostüm allein losziehen lassen. Wäre er mit ihr verabredet gewesen, hätte er sie nicht eine Sekunde lang aus den Augen gelassen.
    Ich muss sie besitzen.
     
    Zwei Minuten. Nur noch zwei Minuten, dann würde sie sich eine Entschuldigung ausdenken und verschwinden. Bestimmt würde man sie nicht vermissen. Die anderen unterhielten sich angeregt miteinander, keiner schien sie mehr zu beachten. Sie würde Kopfschmerzen vortäuschen. Falls überhaupt jemand sie fragte, wonach es im Moment nicht aussah.
    Die Rettung war nah.
    Eve stellte ihr kaum angerührtes Glas Champagner auf das Tablett eines vorbeikommenden Kellners, tauchte unter in der Menge und eilte auf die Tür zu. Plötzlich legte ihr jemand die Hand auf den Arm und machte ihr klar, dass sie doch nicht so leicht entwischen konnte.
    "Sie wollen doch nicht schon wieder gehen?"
    Eve blieb wie erstarrt stehen, als sie die Stimme erkannte. Kein Zweifel.
    Er ist es!
    Sie würde Damien DeLucas gebieterische Stimme überall erkennen. Heute aber war sein Tonfall ein anderer. Irgendetwas schwang darin mit. Was war es nur? Neugierde? Interesse? Verlangen? Eve drehte sich um, erleichtert, dass die Maske die Überraschung in ihrem Blick – ihrem bewundernden Blick – verbarg. So konnte sie ihn in aller Ruhe betrachten. Er sah fantastisch aus, das Ebenbild eines römischen Kriegers. Von der metallenen Brustplatte bis hin zur weißen Tunika, die nur knapp die Knie bedeckte, und den geschnürten Sandalen war sein Kostüm perfekt. Unter dem Arm trug er einen Helm, an seiner rechten Seite hing ein Schwert.
    Wen stellte er dar? Einen römischen Feldherrn, der seine Truppen in die Schlacht führte? Wen auch immer, er sah umwerfend aus. Sein italienisches Erbe war unverkennbar. Es zeigte sich am Olivton seiner Haut, an den markanten Gesichtszügen und dem dunklen, welligen Haar. Eine einfache Maske bedeckte nur knapp die Augen.
    Wenn sie ihn schon in einem normalen Anzug unwiderstehlich gefunden hatte, war dies nichts gegen den Sex-Appeal, den er in dieser Aufmachung ausstrahlte.
    Eve schluckte und sah Hilfe suchend zur Tür. Seine Hand auf ihrem Arm, seine Wärme, die sie spürte, brachten ihren Entschluss, frühzeitig zu gehen, gefährlich ins Wanken.
    "Bleib, Kleopatra", sagte er beinahe beschwörend. "Ich habe über zweitausend Jahre lang auf dich gewartet."
    Bei seinen Worten durchlief es sie heiß, und sie erschauerte. Er nahm ihre Hand.
    "Du erkennst mich doch sicher, oder? Ich bin Marcus Antonius."
    Eve lächelte. Er war Damien – tatsächlich Damien –, und wenn sie sich nicht irrte, flirtete er gerade mit ihr. Es war zu schön, um wahr zu sein. Stumm nickte sie, noch immer viel zu befangen, um sich zu äußern. Erstaunlich, dass er sie überhaupt bemerkt hatte. Aber warum sollte sie diese Magie zerstören? Sollte er sie doch für Kleopatra halten. Warum sollte sie ihm sagen, dass sie die kleine Eve aus der Marketingabteilung war? Denn dann würde er sicher sofort verschwinden. Nein, heute Abend war sie Kleopatra.
    "Komm", sagte er und führte sie auf die Tanzfläche, die nur schwach beleuchtet war. "Tanz mit mir!"
    Sie hatte keine andere Wahl, als ihm zu folgen. Auch ihr Körper schien ihr nicht mehr zu gehorchen. Und sie dachte keine Sekunde mehr daran, den Saal zu verlassen. Damien führte sie auf die Tanzfläche und zog sie ohne ein weiteres Wort an sich.
    "Du bist wunderschön", sagte er leise und rau.
    Eves Herzschlag setzte eine Sekunde lang aus. Wunderschön. Es war lange
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