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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition)
Autoren: TJ Klune
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wäre.“
    Er grinst wieder und sieht über seine Schulter zum Rücksitz, fährt sich schnell mit einer Hand über seinen Kopf, und spritzt dabei Wasser auf mich und einen in falschem Protest lachenden Ty. „Was gibt’s, Junge? Behandelt Bär dich gut oder muss ich ihn für dich ein paar Gänge runter schalten?“
    Ty legt konzentriert eine Hand auf sein Kinn und denkt einen Moment nach. „Vielleicht nur einen Gang. Er hat mich nicht diese eine neue PETA-Dokumentation kaufen lassen.“
    „Das war vor einem Monat“, protestiere ich und weiß, was als nächstes kommt.
    „Ty starrt mich wütend an. „Ich erinnere mich an sowas.“
    Creed lacht. „Einen Gang also“, sagt er und bufft mich gegen die Schulter. Jepp, er hat definitiv mehr Muskelmasse zugelegt.
    „Mistkerl“, knurre ich, und reibe meinen Arm. „Du hättest diesen Film sehen sollen. Es ging nur darum, wie du ein Ökoterrorist werden und gegen das System kämpfen kannst. Wenn der Junge da rangekommen wäre, würde er vermutlich gerade irgendeinen Promi in die Luft jagen, weil der Pelz trägt.“
    „Hm, was soll man machen?“, sagt Creed. „Zumindest ist es nicht wie letztes Mal, als er drei Gänge dafür wollte, dass er nicht die richtige Marke Sojamilch bekommen hat.“ Wie könnte ich das vergessen. Ich hatte auf meinem Arm einen Monat lang einen blauen Fleck.
    Ty antwortet für mich. „Er besorgt mir inzwischen die richtige Marke. Und Bär, ich kann nicht glauben, dass du gesagt hast, es ginge darum 'gegen das System zu kämpfen'. Ich denke, es ist ernüchternd für ein Kind, herauszufinden, dass der große Bruder noch immer in der Reagan- Ära lebt.“
    Ich weiß nicht einmal, was das bedeuten soll.

    E INE Stunde später sind wir noch immer auf dem Freeway, der Verkehr ist schlimmer geworden und es regnet stärker. Creed erzählt uns, was in Arizona so los ist, allerdings eher Ty zuliebe, da ich ohnehin mehrmals in der Woche mit Creed telefoniere. Ty erzählt ihm von dem neuen Lehrer, den er in der Schule hat, und den er schon einige Male korrigieren musste, wenn er der Klasse etwas Falsches erzählt hatte und wie ich zu einem „Bruder-Lehrer-Gespräch“ gehen musste (er weigert sich, es Eltern-Lehrer-Gespräch zu nennen). Er verzieht das Gesicht, als er Creed davon erzählt, wie Mr. Epson Benjamin Franklin einen feinen Präsidenten genannt hatte. Creed wirft mir rasch einen Blick zu, und ich nicke und Creed dreht sich mit einem Ausdruck des Grauens zurück zu Ty, um zu fragen, wie das nur jemand verwechseln könnte.
    „Ich weiß!“ Ty murmelt düster. „Offensichtlich gibt es keinen Standard, wenn es darum geht, die dritte Klasse zu unterrichten. Und wir haben noch einen weiteren Monat Schule.“
    Zehn Minuten später hat Ty sich müde geredet und schläft mit seinem Kopf auf Creeds Taschen. Creed dreht sich um und vergewissert sich, dass der Junge auch wirklich schläft, bevor er mich leise fragt: „Ich dachte Benjamin Franklin war ein Präsident.“
    „Das dachte ich auch! Ich musste es später nachschlagen, um sicher zu sein. Offensichtlich hat er eine Menge Dinge nicht getan, von denen ich dachte, er hätte.“
    „Er ist aber auf Geldscheinen, richtig?“ fragt Creed.
    „Ja, ist er. Wie hat er das geschafft, wenn er kein Präsident war?“
    „Vermutlich hatte er einen großen Schwanz.“
    Ich grinse. „Sowas wie `Je größer er ist, desto größer ist auch der Wert des Scheines auf dem du gedruckt wirst` oder so?“
    „Jepp. Armer George“, sagt Creed lachend. „Natürlich wäre ich auf der Eine-Million-Dollar-Note.“
    „Na klar. Sie haben nämlich nicht gesehen, wie groß mein Schwanz ist.“ Wir lachen beide. Dann beruhigt er sich und sieht zu mir herüber. „Es ist gut, dich zu sehen, Bär. Danke, dass du gekommen bist, um mich abzuholen.“
    Ich zucke mit den Schultern. „Sicher, es ist ja nicht jeden Tag, dass du heimkommst, also ist es keine große Sache. Wie waren die Abschlussprüfungen?“ Ich frage, um die Unterhaltung von dem Pfad abzulenken, den sie unvermeidlich einschlagen wird.
    Er stöhnt und schlägt sich die Hände vors Gesicht. „Ein Alptraum. Ich denke nicht, dass sie mich nächstes Semester zurückkommen lassen.“
    „Lügner.“
    Er grinst. „Stimmt. Bär, ich könnte diesen Scheiß im Schlaf erledigen. Mir ist in der Schule langweilig. Ich mache gerade dieses dämliche Praxissemester, und es ist buchstäblich die beknackteste Sache, die ich jemals getan habe. Offensichtlich bedeutet
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