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[Baccara] Zaertliche Beruehrungen

[Baccara] Zaertliche Beruehrungen

Titel: [Baccara] Zaertliche Beruehrungen
Autoren: Barabara Boswell
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mitzubringen, weil ich wollte, daß alle, die ganze Familie, wissen sollte, daß…”
    „… daß du ihre Einmischung satt hast”, beendete Carrie den Satz für ihn. „Und als Strafe für diesen besonderen Kuppeleiversuch hast du eine Bande Kleinkinder mitgebracht, damit sie die Party ruinieren.”
    Sie dachte an Franklin, der auf der schön gedeckten Tafel den reizenden Mittelpunkt und wer weiß was sonst noch alles zerstört hatte, und an Emily, die unaufhörlich geweint hatte. Die Bande hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Doch sie konnte den Drillingen keine Schuld geben. Tyler war an allem schuld. Entsetzlich wütend sah sie ihn an.
    Tylers Lippen bildeten eine dünne Linie. Was er eben hatte sagen wollen, erschreckte ihn genauso, wie es Carrie erstaunt hätte. Fast hätte er ihr gesagt, er habe gewollt, daß seine ganze Familie die Frau und die Kinder kennenlernte, mit denen er seine gesamte Freizeit verbrachte, damit alle wußten, er war nicht länger frei, gleichgültig, für was oder für wen.
    Er fühlte sich also nicht länger ungebunden. Er führte also eine ernsthafte Beziehung mit Carrie Wilcox, Mutter von drei Kindern. Er liebte eine Frau, mit der er noch nicht einmal geschlafen hatte! Und als ob das noch nicht reichte, diese Frau sah ihn gerade an, als würde sie ihn hassen. Sie hatte ihm sogar gesagt, sie wolle ihn nie wieder sehen.
    Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. „Na, das ist wirklich starker Tobak.”
    „Du gibst also endlich zu, was du getan hast war gemein, grausam und vollkommen gefühllos?” wollte Carrie wissen.
    „Ich gebe zu, es war mein Fehler, diesen verflixten Abendempfang für ein Picknick zu halten. Aber ich finde immer noch nicht, daß das ein Kapitalverbrechen ist, wie du zu glauben scheinst. Schließlich bin auch ich nicht gerade für einen formellen Empfang angezogen, doch ich fühle mich nicht gedemütigt, nur weil alle anderen Männer im Smoking herumgelaufen sind.”
    „Zweifellos bist du darauf auch noch stolz. Das würde zu dir passen.”
    Tyler seufzte erschöpft. „Verdammt, bist du dickköpfig! Warum willst du mir nicht glauben? Ich habe dich nicht in das Haus meines Vaters gebracht, um ihn zu schockieren oder um dich zu demütigen. Schön, ich kannte die Kleiderordnung nicht und brachte dich dadurch in eine peinliche Situation. Dafür entschuldige ich mich. Aber ich finde, du solltest mich ebenfalls um Verzeihung bitten, Carrie.”
    „Ich! Wofür?”
    „Für alle diese Vorwürfe und Beschuldigungen, die du mir an den Kopf geworfen hast, und die falsch und ungerechtfertigt sind.”
    „Das sehe ich ganz und gar nicht so.” Eine verrückte Mischung aus Ärger und, Schmerz breitete sich in Carrie aus. „Ich glaube, es ist am besten, wenn du jetzt gehst, Tyler.”
    Er stand auf. „Das hältst du also für das beste. Ich frage mich, was die Kinder dabei fühlen.”
    „Wenn du jetzt versuchst, auch noch die Kinder mit hineinzuziehen, beweist mir das nur, wie sehr du bereit bist, sie für deine Zwecke einzuspannen.”
    „Meine Zwecke”, wiederholte Tyler bitter. „Richtig. Ich tue alles, um ans Ziel zu kommen, nicht wahr?” Zu dumm, daß er gar nicht wußte, was seine Zwecke, was sein Ziel waren.
    Carrie redete, als habe er jeden einzelnen Schritt geplant, von der Beziehung zu ihr und ihrer Familie bis zu der Katastrophe mit seiner Familie heute abend. Wäre sie nicht überrascht zu erfahren, daß er in Wirklichkeit zum ersten Mal in seinem Leben den Boden unter den Füßen verlor und völlig aus dem Gleichgewicht geraten war? Zum ersten Mal in seinem Leben liebte er eine Frau. Doch da sie auf alles eine Antwort parat zu haben schien, war er ratlos. Ärger stieg in ihm auf. Gut, daß sie nicht wußte, wie es um ihn stand, und er würde es ihr auch nicht verraten. Sein Stolz gebot ihm, so zu tun, als sei er so skrupellos, wie sie ihn einschätzte.

    Schweigend ging er hinaus. Absichtlich lenkte er nicht die Aufmerksamkeit der Drillinge auf sich, um nicht ihr Geschrei herauszufordern.
    Er wußte genau, daß sie protestieren würden, wenn sie seinen Abgang bemerkten. Die Drillinge liebten ihn, auch wenn ihre aufgebrachte, streitsüchtige, vollkommen verrückte Mutter entschieden hatte, er sei ein durch und durch berechnender Unmensch.
    Mit selbstgerechter Empörung stürmte Tyler in sein Haus. Zehn Minuten lang genoß er die Ruhe und den Frieden, bevor die absolute Stille ihn nervös machte. Er schaltete den CD-Player an und spielte seine
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