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[Baccara] Zaertliche Beruehrungen

[Baccara] Zaertliche Beruehrungen

Titel: [Baccara] Zaertliche Beruehrungen
Autoren: Barabara Boswell
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gefragt, Tyler.”
    Abendempfang? Mit weiteren Gästen auf der Terrasse? Sie, Carrie, kam sich vor, als befände sie sich in einem Roman von F. Scott Fitzgerald, nur daß sie falsch angezogen war. Sie hätte Tyler am liebsten erwürgt. Er hatte gesagt, es handle sich um ein zwangloses Familienpicknick, nicht um einen formellen Abendempfang. Und die
    „entzückenden” Ehrengäste waren offensichtlich als Tischnachbarn für Ninas alleinstehende Stiefsöhne gedacht, Tyler und Nathaniel.
    War das der Grund, weshalb Tyler sie und die Drillinge mitgebracht hatte? Um Ninas Pläne zu vereiteln und ihre Party zu ruinieren? Tyler hatte seine Gefühle für die Frau seines Vaters sehr deutlich zum Ausdruck gebracht. Man brauchte nicht viel Phantasie, um sich seine wahre Absicht vorzustellen. Der Gedanke, er könnte tatsächlich sie und ihre Kinder dazu benutzen, war niederschmetternd.
    Wir müssen hier weg, entschied sie. Sofort. Sie würde sich bei Richard und Nina Tremaine entschuldigen, ihre Kinder nehmen und verschwinden. Doch bevor sie noch ein Wort äußern konnte, stürmte ein ausgelassener schwarzer Labradorretriever die Treppe herunter und drängte sich in die Menschengruppe.

    „Marquis hat sich losgerissen!” Nina Tremaine lachte etwas nervös und versuchte den Hund beim Halsband zu fassen. „Er ist noch ganz jung und steckt voller Energie.”
    Marquis mochte noch jung sein, trotzdem war er ein ganzes Stück größer als die Drillinge, die sofort seine hündische Aufmerksamkeit erregten. Eifrig sprang Marquis auf Dylan zu, warf ihn um und leckte dem Jungen das Gesicht, während dieser auf dem Boden lag. Ein aufgeregtes Stimmengewirr entstand, doch Carrie handelte sofort, packte den Hund beim Halsband und zerrte ihn weg. ‘
    Lachend setzte Dylan sich auf. „Großer Hund!” meinte er bewundernd.
    Emily teilte den Mut ihres Bruders nicht. Obwohl sie Marquis festhielt, sprang und jaulte er, und Emily stieß einen durchdringenden Schrei aus und begann schrecklich zu weinen.
    „Großer Hund!” kreischte sie, doch in einem ganz anderen Ton als Dylan. Außer sich vor Angst streckte sie die Arme zu Tyler hoch, damit er sie vor dem bedrohlichen Ungeheuer rettete. Tyler hob sie sofort hoch. „Wird jetzt endlich jemand diesen verdammten Hund fortbringen!” schimpfte er wütend. „Er macht Emily Angst.”
    Nina entschuldigte sich, nahm Carrie den Hund ab und führte ihn weg. Sie wollte Dylan die feuchten Hundeküsse aus dem Gesicht wischen, da entdeckte sie, daß Franklin nicht mehr an ihrer linken Seite stand.
    „Franklin?” rief sie. „Ich sehe ihn nicht!” Und ein Anflug von Panik überkam sie.
    Auch niemand sonst sah Franklin. Er war nicht mehr im Vestibül. „Connor, geh und sieh im Swimmingpool nach!” stieß seine hochschwangere Frau Courtney aus. In ihren Augen lag echte Betroffenheit . Connor rannte sofort los, und ein paar der Anwesenden verstreuten sich ebenfalls.
    „Er kann nicht bis zum Pool gekommen sein, Carrie”, versicherte Tyler ihr. „Von hier aus ist das viel zu weit für ihn. Außerdem ist die Poolanlage komplett eingezäunt.”
    Beinahe wäre ein Tumult ausgebrochen, bis Nathaniel zurückkam und verkündete: „Ein Kind, das angezogen ist wie die amerikanische Flagge, sitzt mitten auf dem Eßzimmertisch.”
    Jedermann stürmte zum Eßzimmer, sie als letzte, weil sie nicht wußte, wo es sich befand und der Menge folgen mußte.
    Als sie endlich dort anlangte, hörte sie Stimmengewirr, gemischt aus mißbilligenden und amüsierten Äußerungen. Schließlich entdeckte sie die Szene, die jedermanns Aufmerksamkeit erregte. Franklin saß inmitten einer riesigen Tafel und kaute auf etwas herum. Der Weg, den er genommen hatte, war durch umgestürzte Stühle, verrutschtes Porzellan und Silberbesteck leicht nachzuvollziehen.
    Bevor es jemand verhindern konnte, streckte er nun ein Bein aus und stieß dabei eine große Kristallvase mit einem kunstvollen Arrangement aus frischen Blumen um. Für sie schien sich alles wie in Zeitlupe abzuspielen. Die Vase kippte um, und Wasser und Blumen ergossen sich über den sorgfältig arrangierten Tisch.
    „Ah-oh” krähte Franklin und nahm den Umstand, daß er nun in einer Pfütze saß, zum Anlaß, mit seinen kleinen Händen im Wasser herumzupatschen.
    „Naß”, erklärte er mit gewichtiger Miene. Dieses Wort hatte er erst kürzlich gelernt, und er wiederholte es noch einmal lauter. „Naß!”
    Sie stöhnte. Irgend jemand holte ihren Sohn und legte ihn ihr in
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