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BACCARA EXKLUSIV Band 52

BACCARA EXKLUSIV Band 52

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 52
Autoren: LEANNE BANKS AMY J. FETZER LORI FOSTER
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er entschlossen, ihr seinen Standpunkt klarzumachen. „Ich habe keine Familie. Mein Vater verließ meine Mutter, kaum dass sie schwanger mit mir war, und meine Mutter starb, als ich sechs war. Ich habe in Pflegefamilien und im Granger-Heim für Jungen gelebt. Ich kann dir aus erster Hand berichten, wie es ist, ohne Vater aufzuwachsen. Glaub mir, es ist nicht schön. Aber von solchen Dingen weißt du nichts, oder?“
    Kate ließ die Katze herunter und wandte sich ab. Sie hatte sich immer gefragt, was mit seiner Familie war, jedoch nie gefragt. Michael war ihr wie ein Mann ohne persönliche Bindungen vorgekommen. Jetzt begriff sie, wieso. Mit einiger Beklommenheit erkannte sie außerdem, weshalb er so eisern dagegen war, dass sein Kind unehelich aufwuchs. Das nahm ihr den Wind aus den Segeln.
    „Was für ein Arrangement schlägst du also vor?“, fragte sie leise.
    Er trat ein wenig näher und hielt ihr ein Stück Papier hin. Sie überflog es, doch die Zahlen verschwammen vor ihren Augen. „Was ist das?“
    „Meine Unternehmensbilanz. Ich habe meinen Steuerberater …“
    Kates Magen rebellierte. „Grundgütiger!“, stieß sie hervor und ging auf die andere Seite des Zimmers.
    Michael stellte sich vor sie und hielt sie an den Armen fest. „Du sollst wissen, dass ich mich um dich und das Baby kümmern kann und werde. Ich will, dass du es schwarz auf weiß siehst. Du sollst dir darüber niemals Sorgen machen.“
    Sie glaubte ihm sogar, dass er in der besten Absicht handelte. Offenbar war es ihm sehr wichtig, für sie und das Baby zu sorgen, doch das Timing hätte nicht schlimmer sein können. Das war so völlig anders als die rührende Geschichte, die ihre Mutter ihr so oft über den Heiratsantrag ihres Vaters – auf Knien in einer Eisdiele – erzählt hatte. „Es handelt sich also um eine Geschäftsvereinbarung. Du überschreibst mir und dem Baby einen Teil deines Geldes, wir beide heiraten, leben getrennt, und ich ziehe unser Kind groß.“
    „Nein“, widersprach er sofort und mit Bestimmtheit. „Du und das Baby, ihr werdet mit mir zusammenleben.“
    „Warum? Du willst mich doch gar nicht.“
    Er betrachtete sie von oben bis unten, und Kate fühlte zu ihrer Überraschung, dass es wieder zwischen ihnen knisterte. „Ich habe nie gesagt, dass ich dich nicht will. Ich habe vielleicht nicht viel Herz, aber ich bin ein Mann. Ich wollte von Anfang an mit dir schlafen. Jeden Tag, an dem ich dich sah, stellte ich mir vor, wie es wäre, dich zu berühren. Aber du warst mir als Sekretärin zu wichtig, um unser Verhältnis durch Sex zu trüben.“
    „Und jetzt?“
    „Jetzt bist du nicht mehr meine Sekretärin“, erklärte Michael, „sondern eine alleinstehende Frau.“
    Verwirrt, verunsichert und peinlicherweise ein wenig erregt, wandte sich Kate ab. „Das ist mir alles ein bisschen zu primitiv. Dein Beschützerdrang, das Geld, der …“ Sie suchte vergeblich nach einem harmlosen Ausdruck. „Der Sex.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich habe noch nicht mal das Gefühl, dich richtig zu kennen, und du bestehst darauf, dass wir heiraten.“
    „Erinnerst du dich daran, wie es vor unserer gemeinsamen Nacht zwischen uns war?“
    Sie nickte und dachte daran, dass sie, abgesehen von der unterschwelligen erotischen Anziehung, immer ungezwungen und respektvoll miteinander umgegangen waren. Doch seit jener Liebesnacht herrschte eine schreckliche Anspannung zwischen ihnen. „Wir haben öfter zusammen gelacht.“
    „Du warst wie ein guter Freund für mich.“
    Kate war hin und her gerissen zwischen Freude und Enttäuschung. Einerseits nannte Michael sie einen guten Freund, und das machte sie froh. Andererseits bot er ihr nicht das, wonach sie sich so sehr sehnte: Liebe. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich …“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Ich weiß nicht. Ich brauche Zeit zum Nachdenken.“
    „Du hast gesagt, ich wäre für dich mehr als nur dein Chef“, erinnerte er sie.
    Jetzt war es ihr peinlich, dass sie ihm so spontan ihre Gefühle offenbart hatte. „Das war, bevor du mir erklärt hast, dass du nicht an die Liebe glaubst.“
    „Damit beweist du meinen Standpunkt. Man kann sich auf Gefühle nicht verlassen. Deine haben sich schließlich auch geändert.“
    „Es wäre wohl fairer zu sagen, dass ich nicht über alle Fakten verfügte. Ich wusste noch nicht alles über dich.“
    „Wann weiß man denn jemals alles über einen anderen?“, konterte er.
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