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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer
Autoren: S. M. Stirling
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Auseinandersetzung bestimmen. Die Centauri haben uns kalt erwischt. Wir müssen erst wieder auf die Beine kommen, erst dann können wir uns um eine vorteilhafte Position bemühen.« Er ballte seine Hand zur Faust und polterte: »Wir brauchen mehr Zeit.« Sein Blick begegnete dem von Na’Toth. »Also, tun wir unser Bestes, um auf dieser Konferenz den Frieden zu sichern. Bevor mein hübscher kleiner Tagtraum zu einem Alptraum für alle Narn wird.«

    Tief unten im Bauch von Babylon 5 , in den unfertigen Teilen der Station, war die Klimaregulierung im günstigsten Fall als unstet zu bezeichnen. Eine Gruppe von T’llin, von Kopf bis Fuß in zerlumpte Decken und Umhänge gewickelt, drängte sich, weit weg von den kalten Metallwänden und den dunklen, von Rauhreif überzogenen Ecken der Kammer, unter einer einsamen Leuchtröhre aneinander.
    Daß sie Wüstenbewohner waren, verriet nicht nur ihr Zittern. Ihre Gesichtszüge dienten dem Zweck, sie vor der brennenden Sonne und der trockenen Hitze ihrer Heimatwelt zu schützen. Sie waren ein stattliches Volk, mit großen, tiefschwarzen mandelförmigen Augen, die über je zwei Lider verfügten. Eines war durchsichtig und in der trockenen Luft hier unten meistens geschlossen. Das zweite Augenlid war grau und flatterte nervös; es zeigte deutlich die Unruhe, die die Gruppe erfaßt hatte. Ihre vornehm gebogenen Nasen waren so schmal, daß sie nicht funktionsfähig schienen. Die kaum wahrnehmbaren Rundungen ihrer Lippen, die sich um den schmalen Mund abzeichneten, ließen auf die Kraft der Muskeln unter der Haut schließen. Gesicht, Kopf und Körper der T’llin waren vollständig haarlos, und ihre zartblaue Haut war von winzigen Schuppen bedeckt, die man nur bei hellem Licht erkennen konnte.
    »Was für Neuigkeiten?« flüsterte Haelstrac drängend. »Wann kommen sie?«
    Miczyn hielt eine Hand hoch und übersah diskret ihre Besorgnis. »Ich weiß es nicht genau«, gab er zu, »sie sind gezwungen, einen Umweg zu machen. Aber sie kommen bestimmt. Sie sind gerade jetzt unterwegs hierher. Das weiß ich genau.«
    »Hat der Oberste Phina irgendwelche Befehle für uns?«
    Miczyn sah den bulligen Sprecher an. »Der Oberste Phina sagte nur: ›Seid bereit!‹ Aber die Oberste Olorasin sagte: ›Übereilt nichts !‹ Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für Wagemut. Sie wünscht, daß wir uns in Geduld üben, bis sie mit den anderen Repräsentanten auf Babylon 5 gesprochen hat.«
    Miczyn konnte beinahe spüren, wie sehr die anderen die Botschaft der Obersten Olorasin erzürnte. Ihre transparenten Lider sanken herab und schlossen die wütenden Blicke aus.
    »Es wurde vereinbart, nach einer diplomatischen Lösung zu suchen. Zunächst.«
    »Es wurde vereinbart«, räumte Haelstrac verbittert ein. »Was mich anbelangt, ich werde dem Obersten Phina gehorchen und die entsprechenden Vorbereitungen treffen. Wir werden einen sicheren und bequemen Ort brauchen, an dem die Obersten arbeiten und sich ausruhen können.«
    »Solche Orte sind nicht leicht zu finden«, knurrte der bullige Segrea.
    »Ach was! Hier unten kann man für Geld alles auftreiben«, erklärte Haelstrac. »Wir müssen nur genug von allem auftreiben.«
    Segrea lächelte und stieß eine große Faust in die Fläche der anderen Hand.
    Miczyn riß einen Arm hoch. »Übereilt nichts!« mahnte er mit besorgter Stimme.
    Segreas Lächeln wurde noch breiter und enthüllte seine schmalen, spitzen Zähne. Sie blitzten hell unter seiner Kapuze hervor. Er verpaßte dem jüngeren T’llin einen freundschaftlichen Klaps auf den Rücken, so daß dieser husten mußte.
    »Oh, wir handeln nie übereilt«, versicherte er ihm, »wir sind sehr besonnen und professionell.«
    Einige seiner Freunde kicherten leise; die sensibleren unter ihnen schlossen die Augen und wandten sich ab.
    Die Leute, die sich hier unten in die falschen Gegenden vorwagten, handelten übereilt.

2

    Sergeant Midori Kobiyashi und Corporal David Griffiths knieten nebeneinander mit hinter dem Rücken gefesselten Händen auf dem nackten Boden. Ihr Entführer schritt hinter ihnen auf und ab. Dabei hielt er eine Predigt über Gott, die Regierung, Außerirdische, das Psi-Corps und die Bosheit seines Arbeitgebers, der ihn ungerechterweise gefeuert hatte.
    »Gut, ich bin zu spät zur Arbeit gekommen. Na und? Ich habe ihm gesagt, wieso ich zu spät dran war. Und hat er mir überhaupt zugehört?« Er beugte sich plötzlich zu Midori hinunter und schrie ihr ins Ohr. »Es war ihm egal! Das hat
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