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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer
Autoren: S. M. Stirling
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Abgeordneten beleidigen. Das wäre natürlich kein sehr guter Auftakt für die Konferenz. Da stimmen Sie mir doch sicher zu?«
    »Botschafter Mollari«, antwortete Sheridan geduldig, »wir haben Ihren Abgesandten die größten Quartiere zugeteilt, die wir finden konnten. Sie hatten darum gebeten, die Abgesandten aus Sicherheitsgründen und wegen der Bequemlichkeit so nahe wie möglich am Flügel des diplomatischen Korps unterzubringen. Da das die beliebteste Wohngegend auf der Station ist, steht folglich nur eine begrenzte Anzahl von Quartieren zur Verfügung. Jedenfalls sind Ihre Räumlichkeiten genauso groß wie die der Narn. Und die Narn haben sich in keinster Weise beschwert.«
    »Die Narn wohnen zwischen Felsen und Dampf«, schnaubte Mollari. »Wir Centauri sind viel feinfühliger und legen mehr Wert auf… Anmut.«
    »Ihre Regierung kann die Räumlichkeiten für die Abgesandten gerne nach ihrem Geschmack einrichten«, erklärte Sheridan. »Natürlich auf ihre Kosten und vorausgesetzt, daß sie hinterher alles wieder in den ursprünglichen Zustand versetzen läßt.« Der Captain lächelte jetzt. »Sind Sie damit zufrieden, Botschafter?«
    »Mir bleibt wohl nichts anderes übrig«, bemerkte Londo schroff. »Danke, daß Sie sich Zeit für mich genommen haben. Mollari, Ende.«
    »Glauben Sie, daß wir damit Schwierigkeiten bekommen?« fragte Ivanova. »Ich meine, wegen der Zimmer.«
    »Nein«, antwortete Sheridan und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Er wollte nur sichergehen, daß wir den Narn nicht mehr Platz zugestanden haben als den Centauri.«
    »Wie raffiniert«, bemerkte Franklin mit einem Lächeln. Seine dunklen Augen funkelten.
    »Und wie könnte ich die Centauri einer Gelegenheit berauben, ihre Raffinesse zu demonstrieren?« fragte Sheridan. Er lächelte zufrieden und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Außerdem, wem, glauben Sie, nützt diese Veränderung der Einrichtung am meisten?«
    »Mollari…«
    »Richtig… Verdammt, was ist denn jetzt schon wieder los?« Erneut unterbrach ihn das Piepsen seines Com-Link.
    »Der Botschafter der Narn, Sir.«
    »Pünktlich auf die Minute«, murmelte Sheridan. Dann meldete er sich: »Hier Sheridan.«
    »Captain Sheridan«, erklang G’Kars Stimme, »ich habe soeben die Quartiere besichtigt, die Sie der Narn-Delegation zugewiesen haben. In ihrem jetzigen Zustand sind sie kaum angemessen.«
    »Es steht Ihnen frei, alles zu tun, um Ihren Leuten den Aufenthalt hier so angenehm wie möglich zu machen, Botschafter. Auf Kosten Ihrer Regierung, versteht sich, und unter der Voraussetzung, daß Sie alles wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzen, wenn Ihre Gesandten abgereist sind.« Déjà vu , schoß es Sheridan durch den Kopf.
    Garibaldi schrieb eine Notiz und zeigte sie Franklin und Ivanova außerhalb von G’Kars Sichtfeld. HATTEN WIR DIESE UNTERHALTUNG NICHT SCHON EINMAL? Ivanovas volle Lippen zuckten.
    »Ich darf doch davon ausgehen, daß unsere Quartiere genau denen…« G’Kar machte eine elegante Pause. »…der Gegenpartei entsprechen?« Der drohende Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    »Selbstverständlich, G’Kar. Ich gebe Ihnen mein Wort.«
    »Das will ich hoffen«, brummte der Narn. »Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Captain.«
    »Und wie könnten Sie die Narn einer Gelegenheit berauben, versteckte Drohungen auszustoßen?« witzelte Garibaldi.
    »Wir wollen schließlich niemandem den Spaß verderben«, stimmte Franklin zu.
    »Diese Drohungen waren aber ziemlich schlecht versteckt«, bemerkte Ivanova mit einem sarkastischen Grinsen.
    »Ist das eine Überraschung?« wollte Garibaldi wissen. Das Problem ist , dachte er, daß die Narn verdammt reizbar sind und ihre Drohungen mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Tat umsetzen .
    »Ich glaube, langsam durchschaue ich diesen ganzen diplomatischen Unsinn«, meinte Sheridan selbstgefällig. »Wenn sich weiterhin alle so berechenbar verhalten, müßte es ein Kinderspiel werden.«
    »Fordern Sie Ihr Schicksal nicht heraus«, warnte Ivanova. »Gratulieren wir uns lieber erst, wenn die Konferenz überstanden ist.«

    Londo Mollari rieb sich fröhlich die Hände und wandte sich mit einem huldvollen Lächeln seinem Assistenten Vir zu.
    »Ausgezeichnet«, sagte er und blickte sich nachdenklich in seinem kleinen, aber prächtig eingerichteten Quartier um. Normalerweise bereitete es ihm Vergnügen, seine Vorhänge, Mosaikbilder und Teppiche zu betrachten. Heute war das anders,
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