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B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen

B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen

Titel: B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen
Autoren: Tausend G-men und ein blondes Mädchen
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sollen Differenzen zwischen Ihnen und der Regierung entstanden sein.«
    »Ihre Regierung beschuldigt mich, daß auf meinen Schiffen strategische Güter nach Fernost transportiert worden sind. Ihre Regierung sollte einsehen, daß ich mich nicht um jede Ladung meiner Schiffe kümmern kann. Ich glaube, unter den Flaggen der verschiedenen Cassidis-Reedereien fahren ungefähr achthundert Schiffe.«
    »Die meisten Ihrer Schiffe sind Tanker, Mr. Cassidis, aber Sie besitzen keine eigenen Ölquellen.«
    »Leider nein! Ich habe mich sehr um Bohrlizenzen bemüht, aber ich kam meistens zu spät oder wurde überboten.«
    »Haben Sie auch mit Scheich Abdan Ben Moham verhandelt? Sie wissen, daß Scheich Abdan sich in Washington aufhält.«
    »Scheich Abdan ist ein großer Freund der Amerikaner. Ich nicht«, antwortete Cassidis.
    »Glauben Sie, daß Scheich Abdan weiter ein Freund der Amerikaner bleiben wird? Wir konnten nicht verhindern, daß ein Amerikaner das kostbarste Stück aus seinem Kronschatz stahl. Der Diebstahl wird das Ansehen des Scheichs in der ganzen arabischen Welt erschüttern.«
    Cassidis rückte an seiner dunklen Brille. »Der Apfel der Eva! Ich hatte dreimal Gelegenheit, diesen Saphir zu bewundern. Ein wirklich einmaliger Edelstein.«
    »Sie besitzen selbst eine berühmte Sammlung von Juwelen.«
    »Eine sehr bescheidene Sammlung. Sie enthält keinen Stein, der sich mit dem Moham-Saphir messen könnte.«
    »Wieviel würden Sie für den Stein zahlen, wenn Sie ihn kaufen könnten?«
    »Fünf Millionen«, antwortete er wie aus der Pistole geschossen. »Cash und in Scheinen, deren Nummern garantiert nicht notiert wurden,«
    Einige Sekunden lang lag Schweigen im Raum.
    Dann fragte eine Journalistin: »Bedeutet Ihre Antwort, Mr. Cassidis, daß Sie den Moham-Saphir für fünf Millionen Dollar kaufen würden, wenn er Ihnen von dem Dieb angeboten würde?«
    Cassidis wandte sein Gesicht der Fragerin zu.
    Er nahm – was sehr selten geschah – seine Brille ab und zeigte die kleinen, tief in den Höhlen liegenden Augen, die den kalten Blick einer Schlange hatten.
    »Ich sammle Edelsteine mit Leidenschaft. Da Sie eine junge Dame sind, hoffe ich, daß Sie schon einmal leidenschaftlich verliebt waren. Haben Sie nein gesagt, Miß?«
    Er setzte die Brille wieder auf. »Sie haben mich vorhin gefragt, wie lange ich noch in den Staaten bleiben werde? Nun, ich werde mit Sicherheit bleiben, bis der Saphir an Scheich Abdan zurückgegeben ist, oder bis ich mich überzeugt habe, daß er nicht mehr auftauchen wird. Das Schicksal dieses Edelsteins interessiert mich brennend, und ich möchte es aus nächster Nähe miterleben.«
    Er stand auf. »Ich danke Ihnen, Ladies und Gentlemen. Bitte, entschuldigen Sie mich jetzt.«
    Sein Leibwächter riß die Tür zum Nachbarraum auf. Gefolgt von Julia Jesson, verließ Cassidis den Konferenzsaal des Waldorf-Astoria-Hotels.
    Eine knappe Stunde später rannten Zeitungsboys mit Sonderausgaben durch New Yorks Straßen und schrien die Schlagzeilen: »Milliardär Cassidis bietet fünf Millionen Dollar für gestohlenen Edelstein!«
    ***
    Joshua East pflegte bis weit in den Mittag hinein zu schlafen. Als die Türklingel schrillte, grunzte er unwillig und versuchte, trotz des Geräusches weiterzuschlafen.
    Die Klingel gab nicht nach. East wurde wach und wütend zugleich, sprang aus dem Bett, stürzte aus dem Schlafzimmer über die Diele und riß die Tür auf.
    »Verdammt, ich hasse es, so früh wie ein Busschaffner geweckt zu werden!« brüllte er.
    Vor der Tür stand Sheila Lowson. Sie nahm den Finger vom Klingelknopf, ging an East vorbei und schlug die Tür zu. Sie trug ein dunkelgraues, streng geschnittenes Jackenkleid.
    Mit einem Blick streifte sie Easts schlafverquollenes Gesicht, den verknitterten Schlafanzug, den dichten Pelz der Brusthaare unter der offenstehenden Jacke. Sie verbarg ihren Ekel nicht, drehte sich auf dem Absatz um und ging in den Wohnraum.
    »Zieh dich an!« sagte sie über die Schulter. »Es ist wichtig. Ich habe Walter angerufen. Er wird gleich hier sein.«
    Sie schaltete den Fernsehapparat ein. Auf dem Bildschirm spulte irgendeine Cowboy-Story ab. Die Frau nahm den Ton weg, ließ aber den Apparat eingeschaltet.
    Walter Halek kam, während East noch unter der Dusche stand. »Wo brennt es, She?« fragte er.
    »Wir warten auf Jash! Ich will nicht zweimal erklären müssen.« Wütend schlug sie die geballte rechte Faust in die linke Handfläche. »Ich hatte eine Millionenchance, und ich
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