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B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen

B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen

Titel: B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen
Autoren: Tausend G-men und ein blondes Mädchen
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unmittelbar neben dem Gully hob.
    »Fünf Millionen in der Gosse«, sagte er.
    ***
    So viele G-men, wie sich innerhalb der nächsten zehn Minuten in der East 141. Straße der Bronx einfanden, habe ich nie zuvor auf so wenigen Quadratmetern gesehen.
    Frasner hatte, als die Knallerei anfing, Alarm gegeben, und der Chef hatte hergeschickt, was sich in der Nähe aufhielt.
    »Okay, da die Jungens schon einmal hier sind, können sie uns helfen, Brecks Kontaktmann zu finden«, schlug ich vor.
    Unsere Kollegen riegelten das Haus, in dem der letzte Akt stattgefunden hatte, von der Umgebung ab. Phil und ich gingen systematisch vor. Wir öffneten jede Tür, und wir fragten jeden Mann, jede Frau nach Namen und Job. Wir waren entschlossen, das Haus vom Keller bis zum Dach zu durchsuchen, aber wir bekamen unser Resultat schon auf der zweiten Etage.
    Die Tür lag dem Tisch mit dem Telefon fast genau gegenüber. Wir klopften.
    Die Tür öffnete sich, und eine leidlich hübsche, blonde Frau erschien im Rahmen.
    »Was soll das?« fragte sie streng.
    Sie hatte eine andere Frisur als bei unserer Begegnung im Waldorf-Astoria, und sie spielte nicht die kühle, zurückhaltende Sekretärin wie in der Gegenwart ihres Chefs, aber Julia Jesson konnte nach allem, was sich ereignet hatte, eigentlich nichts mehr leugnen.
    Trotzdem leugnete sie. Sie behauptete, von nichts zu wissen, keinen Auftrag zu haben, und sie stellte uns frei, ihre Wohnung auf den Kopf zu stellen.
    »Wenn ich diesen Edelstein in Empfang nehmen sollte, müßten sich die fünf Millionen hier befinden, oder? Fünf Millionen, nicht wahr! Das war doch der Preis?«
    Wir suchten. Kaum fünfzig Dollar fanden sich in ihrer Wohnung. Sie schien die Partie zu gewinnen, und sie lächelte schon triumphierend.
    Mein Blick fiel auf eine Handtasche, die wie griffbereit auf dem Couchtisch lag. Sie war aus feinstem Krokodilleder und viel zu teuer für eine Sekretärin.
    »Darf ich Ihre Handtasche sehen, Miß Jesson?« bat ich.
    »Finden Sie sie nicht etwas zu klein, um fünf Millionen Dollar darin unterzubringen?« höhnte sie.
    Die Tasche enthielt den üblichen Frauenkram, vom Lippenstift bis zur zerdrückten Zigarettenschachtel. Und die Wagenschlüssel für einen deutschen Volkswagen.
    »Wo steht das Auto zu diesem Schlüssel?« fragte ich.
    Sie wurde blaß bis in die Lippen. Plötzlich standen kleine Schweißtropfen auf ihrer Stirn.
    »Sie wissen, daß wir den Wagen finden werden«, sagte ich. »Ersparen Sie uns die Arbeit!«
    »Ich weiß nicht, wie der Schlüssel in meine Handtasche kommt«, log sie.
    »Okay, wir haben genug Leute für eine gründliche Suche. Ich wette, daß der Wagen in der Nähe steht.«
    Die Vermutung stimmte.
    Der VW stand in der Morris Avenue, nicht sehr weit von der Stelle, an der Breck aufgegeben hatte. Als wir den Deckel seines vorderen Kofferraumes öffneten, fanden wir zehn Aktentaschen, alle schwarz, alle neu.
    Sie sahen aus wie die Musterkollektion eines Aktentaschenvertreters, aber jede enthielt fünfhunderttausend Dollar. Der Volkswagen war ein fahrbarer Tresor, an dessen Steuer sich Breck setzen konnte, sobald er den Stein abgeliefert hatte.
    ***
    Eine halbe Kompanie FBI-Beamte eskortierte den Moham-Saphir zurück nach Washington. Ein Bataillon Reporter filmte, fotografierte und beschrieb die Übergabe des Steines an den Beauftragten des Scheichs Abdan Ben Moham.
    Die Aktien der Gesellschaften, die Aussichten auf die Konzession hatten, gingen einige Punkte in die Höhe! auf der anderen Seite rutschten vorübergehend alle Papiere ab, die mit Cassidis-Unternehmen zusammenhingen.
    Phil und ich konnten per Fernsehen zuschauen, wie der Innenminister, der Justizminister und einige leitende Beamte von Scheich Abdan Orden umgehängt erhielten.
    Wir grinsten uns an.
    Übrigens: Neben uns saß ein blondes Mädchen, Betty Dasting, auf das tausend G-men Jagd gemacht hatten. Wenn ich damals ruhig zugesehen hätte, wie Sheilas Gorillas sie erschießen wollten, wäre der Fall wahrscheinlich früher gelöst worden.
    Ist es nicht tröstlich, daß man wegen eines Menschenlebens manchmal sogar auf einen Saphir im Werte von acht Millionen Dollar pfeifen kann?
    ***
    Selbstverständlich konnten wir nichts gegen Cassidis unternehmen.
    Obwohl Breck auspackte, konnte er doch keine Namen nennen. Er wußte nicht, mit wem er gesprochen hatte. Seine Partner hatten gutes Englisch mit ausländischem Akzent gesprochen, aber die meisten Männer um Cassidis sprachen gutes Englisch mit
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