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B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen

B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen

Titel: B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen
Autoren: Tausend G-men und ein blondes Mädchen
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Hoffentlich kommen Sie nicht zu spät!«
    ***
    Zum Teufel, wie konnten wir wissen, ob wir zu spät kamen oder nicht! Phil und ich standen im Treppenhaus der düsteren Mietskaserne.
    Durch die schmutzigen Fenster fiel das erste sparsame Licht des neuen Tages. Es roch nach kaltem Rauch und angebranntem Essen. Wir schlichen an den Türen vorbei, hinter denen das Schnarchen von Männern dröhnte.
    Ich trug ein Funksprechgerät, über das ich Verbindung mit den Kollegen draußen halten konnte. Leise rief ich Frasner: »Irgend etwas los, Walt?«
    »Alles ruhig hier, Jerry!«
    Ich gab Phil ein Zeichen, unten im Flur zu bleiben. Ich selbst stieg vorsichtig und möglichst lautlos die Treppen hoch. Ich passierte auf dem Podest der zweiten Etage den Tisch, auf dem das Telefon stand.
    Ich erreichte die vierte, die letzte Etage. Von hier aus führte nur noch eine steile Stahltreppe auf das Dach. Ich kehrte um.
    Als ich zwei Treppen hinuntergegangen war, hörte ich hinter mir das Geräusch einer zuschlagenden Tür.
    Ich blieb stehen und hielt die Luft an. Über mir scharrten Füße über die Stufen. Irgendwer kam die Treppe herunter.
    Auf den Zehenspitzen schlich ich in den rechten Seitenflur und suchte Deckung in einer Türnische, die zu schmal war und mich nicht ganz verbarg. Ich machte mich so schmal wie ich konnte. Die rechte Hand schob ich in den Jackenausschnitt und schloß die Finger um den Griff der 38er.
    Zwei Männer kamen die Treppe von der vierten Etage herunter.
    Sie bewegten sich vorsichtig und zögernd. Beide trugen dunkle Mäntel und Hüte. Das Licht war noch zu spärlich. Ich konnte ihre Gesichter nicht erkennen.
    Ich trug das Walkie-Talkie-Gerät noch in der linken Hand. Der Lautsprecher war ausgeschaltet, aber die Geräte besitzen eine kleine gelbe Lampe, die aufflackert, wenn man gerufen wird. Der Satan wollte es, daß Frasner draußen von der Straße mich genau in dieser Sekunde sprechen wollte.
    Die Ruflampe flackerte, und der Mann, der vorausging, sah es.
    Er hielt sich nicht mit einer Vorrede auf. Ich sah, daß er eine heftige Bewegung machte, und warf mich zurück. Mündungsfeuer blitzte. Eine schwere Pistole bellte. Eine Kugel schlug in das Holz des Türrahmens, und ich fürchte, die nächste hätte mich erwischt, wenn das Türschloß nicht nachgegeben hätte.
    Die Tür sprang auf, und ich fiel rücklings in den Raum.
    Mein Sturz löste das Aufkreischen einer Frau und die wütenden Flüche eines Mannes aus.
    Ich kümmerte mich nicht um das Geschrei, sondern sprang zur Tür. Der Mann schaltete das Licht ein. Ich bot zum zweitenmal ein erstklassiges Ziel, mußte mich zum zweitenmal zurückwerfen, blieb aber dieses Mal auf den Füßen.
    »Licht aus!« brüllte ich. »FBI!«
    Der Mann und die Frau saßen nebeneinander in einem Doppelbett, und Sie wissen ja, wie wenig erfreulich Leute aussehen, die gerade aus dem Schlaf geschreckt wurden. Er hatte die Hand noch auf dem Druckknopf der Nachttischlampe, gehorchte automatisch, und ich konnte endlich raus aus der Deckung.
    Phil kam von unten wie eine Rakete die Treppe hochgezischt.
    Über mir hörte ich die polternden Schritte der fliehenden Gangster.
    Wir erreichten den letzten Treppenlauf.
    Wieder krachten Schüsse.
    Wir warfen uns flach auf die Treppenstufen und rutschten drei, vier Stufen nach unten, um aus der Schußlinie zu kommen.
    »Sie sitzen am Ende der Dachtreppe!« zischte ich Phil zu. »Im direkten Angriff können wir nicht rankommen. Beschäftige sie! Ich suche nach einem anderen Weg.«
    Ich kroch an Phil vorbei. Phil schob sich zwei Stufen nach oben und feuerte. Die Kugel traf eine Stufe der Stahltreppe und verwandelte sich in einen jaulenden Querschläger.
    Die Schüsse hatten das ganze Haus aus dem Schlaf gejagt. Überall Stimmengewirr, Männerflüche, Kindergeschrei. Als ich die Treppe hinunterkam, wurden hastig Türen zugeschlagen.
    Ich hämmerte mit der Faust gegen die Tür der ersten Wohnung.
    »öffnen Sie! FBI!« Niemand reagierte, und ich half mit einem wuchtigen Fußtritt nach.
    Ein Mann in einem verdammt kurzen Nachthemd stand in der Zimmermitte. Vor Angst wackelten seine Knie. Es war deutlich zu sehen.
    »Die Feuerleiter!« brüllte ich ihn an. Er streckte einen mageren Arm aus. »Am Küchenfenster.«
    Ich hetzte in den Nebenraum, riß das Fenster auf und schwang mich auf die Außenbank. Die Feuerleiter war rostig, verdreckt und endete einige Fuß unter dem Dach. Ich ging bis auf die oberste Stufe rauf, preßte mich an die Hauswand und
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