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B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen

B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen

Titel: B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen
Autoren: Tausend G-men und ein blondes Mädchen
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heißer Ware in den Staaten, die er dank seiner Beziehungen in Rio de Janeiro oder Sao Paulo an den Mann brachte.
    Als er an diesem abend seine große Wohnung am Delaware-Boulevard betrat, noch im Anglerdreß und einen Plastikbeutel, der vier Barsche enthielt, in der Hand, sah er sich Sheila Lowson und ihren Gorillas gegenüber.
    »Hallo, She!« rief er. Dann zog er die Augenbrauen zusammen. »Wer hat euch reingelassen?«
    »Das habe ich besorgt«, antwortete East.
    Durand war regelmäßig Kunde in Sheila Lowsons Nightclub. Er war ein meistens gutgelaunter Mann, aber ein Blick in die Gesichter der Frau und der beiden Männer genügte, ihn sehr vorsichtig werden zu lassen.
    »Ich werde die Fische in den Eisschrank bringen«, sagte er und hielt den Plastikbeutel hoch. »Zwei sind Prachtburschen, nicht wahr?«
    Easts harte Faust packte seinen Arm.
    »Später! Wir haben mit dir zu reden!« Er schob ihn in den Arbeitsraum. Durand protestierte, und er wandte sich an die Frau. »Ist er verrückt geworden, She? Soll das ein Überfall sein? Ich habe nie Geld im Haus.«
    »Darum geht es nicht. Gestern hat ein Mann bei dir angerufen, der einen Millionen-Edelstein verkaufen wollte.«
    »Hast du ihn zu mir geschickt? Er sagte, er hätte meine Telefonnummer im She erfahren, aber er wollte nicht herkommen. Ich hielt ihn für einen Bluffer.«
    »Du hast ihn nicht getroffen?«
    »Warum interessiert dich das? Ich denke, dein Geschäft ist es, nackte Mädchen an den Mann zu bringen.«
    East packte mit der zweiten Hand zu, und Durand ließ erschrocken den Plastikbeutel mit den Fischen fallen.
    »Wo hast du ihn getroffen?« wiederholte Sheila Lowson die Frage.
    »Auf einem Parkplatz in Hoboken. Er kam nicht. Nur ein schwarzer Rambler, an dessen Steuer ein Mädchen saß, stand auf dem Platz. Drei Minuten später fuhr das Mädchen los. Ich wartete noch fünf Minuten. Gerade, als ich abfahren wollte, kam der Mann – zu Fuß. Ich schnauzte ihn an, weil er zu spät kam.«
    »Hast du den Stein gesehen?«
    »Welchen Stein? Der Mann redete um die Sache herum, ohne sich deutlich auszudrücken. Er verlangte von mir den Beweis, daß ich eine Million Dollar aufbringen könnte. Ich lachte ihm ins Gesicht. Er blieb ernst und behauptete, er besäße den vielfachen Wert von einer Million. Ich fragte ihn, ob er den Kohinoor aus dem Zepter der Königin von England geklaut hätte, und er antwortete: ›Ja, ungefähr so etwas.‹«
    »Du weißt nicht, was er gestohlen hatte?« fragte East.
    »Keine Ahnung.«
    »Liest du keine Zeitungen?«
    »Nicht heute! Ich fuhr um sechs Uhr zum Angeln.«
    »Der Mann besitzt den Moham-Saphir«, sagte Sheila Lowson. »Erlog nicht.«
    Durand verfärbte sich. »Bist du sicher?« stammelte er.
    »Völlig sicher.« Ihre dunklen Augen musterten ihn kalt. »Hast du ihn gekauft?«
    »Nein! Ich sagte schon, daß ich ihn für einen Bluffer hielt.«
    »Trotzdem hast du ihn getroffen. Hat er dir den Stein gezeigt?«
    »Nein. Er benahm sich geradezu lächerlich. Ich forderte ihn auf, mir seine Schätze zu zeigen, aber er sagte, er wäre nicht so dumm, sie mit zu einem Treffen zu bringen. Ich erklärte ihm, ich könne meine Zeit nicht mit Luftgeschäften vergeuden. Darauf machte er einen neuen Vorschlag. Er wollte tausend Dollar von mir haben, und ich sollte ihm ein Versteck beschaffen, in dem er vor der Polizei sicher wäre. Dann könnten wir in Ruhe über den Preis verhandeln. Ich ließ ihn stehen, stieg in meinen Wagen und fuhr davon. Noch nie hat jemand mit einem so primitiven Trick versucht, mir tausend Dollar zu entreißen.«
    »Ist das alles?«
    Durand nickte.
    Sheila Lowson sah East an, und der Gorilla schlug dem dicken Hehler so hart ins Gesicht, daß die Unterlippe aufplatzte.
    Durand schrie auf und hob beide Hände.
    »Wollt ihr mich foltern? Ich sage die Wahrheit!«
    »Wenn du die Wahrheit sagst, geschieht dir nichts, aber bis jetzt hast du gelogen. Du bist zu clever, um nicht zu wittern, daß der Mann wirklich etwas zu bieten hatte; selbstverständlich hast du außerdem erkannt, daß ihm das Wasser bis zum Halse stand. Rück mit der Sprache raus! Welche Vereinbarung habt ihr wirklich getroffen?«
    »Keine, She!« Er schielte zu East hoch. »Ich sagte ihm lediglich, ich würde mich nach einem Versteck für ihn umsehen, aber ich könnte ihm nicht versprechen, daß ich einen passenden Platz finden würde.«
    »Darum bist du heute zum Angeln gefahren. Irgendeine einsame Hütte an der Küste wäre als Versteck genau richtig.
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