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B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

Titel: B155 - Die Mafia schickte ihre Henker
Autoren: Die Mafia schickte ihre Henker
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Jahren in den Staatsdienst eingetreten war. Meine Abdrücke sind übrigens auch in unserer riesigen Kartei, und die des Präsidenten auch.
    »Hast du was gefunden, Steve?« fragte ich meinen Kollegen Steve Dillaggio.
    »Nein. Es ist die übliche Geschichte. Bodini sollte gegen einen der großen Bosse aussagen, aber obwohl er offenbar nicht sehr viel wußte, hat man ihm den Mund für immer gestopft.«
    Eben kam Phil wieder zurück.
    »Ich habe alle Polizeiberichte überprüft, Jerry«, meldete er. »Es ist nichts dabei, was in unmittelbarem Zusammenhang mit unserem Fall stehen könnte. Aber ich habe hier eine Meldung, die ich dir zeigen wollte, bevor ich sie in den Papierkorb werfe.«
    »Worum handelt es sich?« fragte Steve.
    »Vor wenigen Minuten wurde eine alte Frau erdrosselt. Die Polizei findet kein vernünftiges Motiv. Sonderbar an der Sache ist vor allen Dingen, daß die Frau gestern abend gegen zehn Uhr ihr Polizeirevier angerufen hat, um eine Anzeige zu erstatten.«
    »Was für eine Anzeige?« fragte ich.
    »Ja, wenn ich das wüßte! Der Beamte, der am Telefon mit ihr sprach, erinnert sich kaum an das, was sie sagte. Die Frau muß eine fürchterliche Schreckschraube gewesen sein. Sie fiel den bedauernswerten Polizisten alle drei Tage mit irgendeiner angeblich wichtigen Sache auf die Nerven. Bei Tag kam sie selbst, nachts rief sie an. Seit Jahren haben es sich die Beamten abgewöhnt, ihren Phantastereien zuzuhören.«
    »Also wissen die Leute überhaupt nicht, was sie diesmal wollte?« fragte Steve.
    »Sie erzählte irgend etwas von einem nackten Mann, der um das Haus einer gewissen Mrs. Jenkins herumgeschlichen sei. Außer dem Nackten waren noch zwei andere Männer da. Der Nackte war angeblich Mrs. Jenkins’ Untermieter. Mrs. Jenkins hatte aber gar keinen Untermieter.«
    Ich stand auf. »Ich glaube, das geht uns was an«, sagte ich. »Haltet hier die Stellung, ich werde mal mit dieser Mrs. Jenkins ein Wort über ihren nackten Untermieter -reden, der gestern abend um ihr Haus schlich.«
    Mrs. Bloomingtons Haus lag weit oben im Norden von Bronx, fast an der Stadtgrenze. Ich fuhr den Broadway hinauf, bog nach links ab und befand mich zwei Minuten später in einer ruhigen Villenstraße.
    Vor Mrs. Bloomingtons Haus standen die Wagen der Mordkommission. Ich parkte meinen Jaguar neben den Polizeiwagen und ging auf das Haus zu.
    Ein uniformierter Polizist versperrte mir den Weg. Ich wies mich aus und verlangte den Leiter der Mordkommission zu sprechen.
    »In Ordnung!« sagte der Cop. »Ich hole ihn.«
    Wenige Augenblicke später kam er. Er stellte sich vor als Lieutenant Peabody. Wir kannten uns noch nicht, und Peabody schien wenig Neigung zu verspüren, mich kennenzulernen.
    »Ihr Burschen vom FBI müßt eure langen Nasen wohl überall hineinstecken«, sagte er mit der Freundlichkeit, die ich an den Kollegen von der Kriminalpolizei des öfteren beobachte, wenn sie nicht weiterwissen und befürchten, daß wir ihnen zuvorkommen. »Dieser Fall geht euch nichts an, Cotton. Das ist ein ganz schlichter Mord.«
    »Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr mich Ihre Antwort freut, Peabody«, sagte ich. »Ich fürchte jedoch, daß dieser Mord mit einem Fall zusammenhängt, den ich bearbeite.«
    Lieutenant Peabody sah mich an.
    »Viel kann ich noch nicht sagen, Cotton. Wir sind erst eine Minute vor Ihnen hier angekommen. Unsere Ermittlungen beginnen erst. Bisher haben sich nur die Beamten vom nächstgelegenen Revier im Haus umgesehen.«
    »Haben Sie schon mit Mrs. Jenkins von gegenüber gesprochen?« fragte ich.
    »Ich hab’ Besseres zu tun!« brummte Peabody, drehte sich um und ging wieder ins Haus zurück.
    Ich hatte nichts Besseres zu tun. Die töte Mrs. Bloomington lief mir nicht weg. Also ging ich über die Straße hinüber zu dem Haus, in dem sich heute nacht nach Aussage von Mrs. Bloomington so sonderbare Dinge zugetragen hatten.
    Ich mußte lange läuten, bis endlich schlurfende Schritte im Innern des Hauses anzeigten, daß jemand kam, um zu öffnen.
    »Mrs. Jenkins?« fragte ich.
    Die Frau sah mich prüfend an, als überlege sie, ob sie mich kaufen solle. Denselben Blick haben oft sparsame Hausfrauen im Sommerschlußverkauf.
    »Ja«, sagte sie schließlich und beschloß, nicht zu kaufen. Mit anderen Worten: Sie wandte sich ab und wollte die Tür schließen. Aber da hatte ich den Fuß schon in der Tür.
    Mrs. Jenkins war eine allzu üppig erblühte, schon allmählich in Verwelkung übergehende Blondine von
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