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B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

B155 - Die Mafia schickte ihre Henker

Titel: B155 - Die Mafia schickte ihre Henker
Autoren: Die Mafia schickte ihre Henker
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empor.
    »Aussteigen!« sagte Nick, Die drei Männer stiegen aus. Nick und Joe sahen sich kurz nach allen Seiten um. Nichts rührte sich.
    »Vorwärts!« sagte Nick und deutete auf eine alte, windschiefe Holzhütte inmitten des Schrottplatzes. Von dem offenstehenden Tor aus führte ein gerader Weg auf die Hütte zu. »Dort drin wartet de Sica auf uns. Du gehst voraus, Giulio!«
    Giulio setzte sich in Bewegung. Die beiden Killer folgten ihm dicht auf. Giulio hörte ihre Schritte. Weit in der Ferne bellte ein Hund.
    In der Hütte brannte kein Licht.
    De Sica ist vorsichtig, dachte Giulio. Er wartet im Dunkeln auf uns. Selbst in dieser weltabgeschiedenen Gegend hat er Angst, daß das Licht ihn verraten könnte.
    Plötzlich spürte Giulio Campari das kalte Metall einer Revolvermündung an seinem Hinterkopf. Er begriff sofort, daß er in eine Falle gegangen war. Er wollte sich zur Seite werfen, da krachte der Schuß. Campari brach mitten im Sprung zusammen. Sein Körper fiel schwer gegen ein Autowrack. Das dumpfe Dröhnen, das dabei entstand, hörte er nicht mehr. Er war schon tot.
    Die beiden Männer sahen mitleidslos auf den Ermordeten zu ihren Füßen. Dann schoben sie ihre Waffen ein. Ohne Hast gingen sie zu ihrem Wagen zurück.
    ***
    Auch ein FBI-Agent hat ein Privatleben. Mein Privatleben hieß damals Rosalind, hatte rote Haare, grüne Augen, lange Beine und eine Figur, an der auch Michelangelo nichts hätte verbessern können.
    An dem Tag, der dem Mord an Giulio Campari folgte, war ich bei Rosalind zum Mittagessen eingeladen. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen, selbst zu kochen, um mir ihre hausfraulichen Qualitäten vorzuführen.
    Um die Wahrheit zu sagen, es war nicht weit her damit, aber ich lobte ihr Essen über den grünen Klee, schluckte tapfer alles, was sie mir vorsetzte und freute mich auf die Dinge, die in unserer Tagesordnung nach dem Essen vorgesehen waren.
    Dann klingelte das Telefon. Es war das District Office. Mr. High verlangte mich zu sprechen, persönlich in seinem Büro.
    Es dauerte eine Weile, bis es mir gelungen war, Rosalinds Arme von meinem Hals zu lösen. Und es ist mir nie gelungen, ihr zu erklären, daß es meine Pflicht ist, Mr. Highs Ruf Folge zu leisten.
    Jedenfalls betrat ich eine gute Stunde später das Büro des Chefs. Mr. High kam sofort zur Sache. Er legte ein Foto vor mich auf den Tisch.
    »Sehen Sie sich den Mann an, Jerry!«
    Ich sah mir den Mann an, obwohl er keinen erfreulichen Anblick bot. Jemand hatte ihm eine Kugel in den Hinterkopf gejagt. Von dem Gesicht des Toten war nicht mehr viel übriggeblieben.
    »Kennen Sie den Mann?« fragte der Chef.
    Eine sehr optimistische Frage. Diesen Mann hätte seine eigene Mutter nicht wiedererkannt.
    »Nein, Sir«, sagte ich und legte das Foto auf den Tisch.
    »Er heißt Giulio Campari«, sagte der Chef. Er sah mich dabei so erwartungsvoll an, als hoffe er, daß diese Eröffnung bei mir irgendwelche Reaktionen auslösen würde. Aber der Name sagte mir nichts.
    »Nun, dann will ich Ihnen ganz kurz seinen Lebenslauf erzählen, Jerry, vielleicht fällt dann bei Ihnen der Groschen. Campari ist in Neapel geboren, kam aber schon als Kind in die Staaten, besuchte eine High School und später eine Universität, arbeitete dann bei der Staatsanwaltschaft in New York und wurde heute nacht gegen zehn Uhr dreißig erschossen.« Mr. High schwieg einen Moment lang. »Der Mann wurde regelrecht hingerichtet, Jerry«, fuhr er dann fort. »Das ist der zweite derartige Fall innerhalb von vierundzwanzig Stunden. Gestern nacht wurde ein Mann namens Frank Bodini auf diese Weise getötet. Aus kurzer Entfernung mit einem Schuß in den Hinterkopf.«
    »Sieht nach Mafia-Arbeit aus«, meinte ich. »Offenbar sind Campari und Bodini irgendeinem hohen Tier in der Organisation unangenehm aufgefallen.«
    »Vermutlich haben Sie recht, Jerry. Bodini sollte in Chicago vor einem Gericht gegen Frank de Sica aussagen. Und das hat de Sica gründlich verhindert.«
    »Und Campari? Was wissen Sie über ihn?«
    »Nichts. Überhaupt nichts. Wie gesagt, früher arbeitete er für das Gesetz, aber nicht lange. Eines Tages hat er gekündigt. Seither wurde er nicht mehr gesehen. Das war vor sieben oder acht Jahren. Ich hatte gehofft, von Ihnen etwas über den Mann zu erfahren.«
    »Ich kenne ihn nicht«, sagte ich. »Ich habe nie etwas von ihm gehört.«
    Mr. High legte ein zweites Foto vor mich hin. Ich sah drei grinsende junge Burschen auf dem Bild, vielleicht fünfzehn oder
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