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Aus lauter Liebe nach New York

Aus lauter Liebe nach New York

Titel: Aus lauter Liebe nach New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin
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lassen.
    „Mein Exmann ist gerade hereingekommen", sagte sie.
    Ist ihr klar, wie viel sie mir mit diesen wenigen Worten verraten hat? überlegte Jace.
    Wahrscheinlich wusste sie es nicht.
    „Ist das ein Problem für dich?"
    Wie würde Jace Dimitriades mit der Wahrheit umgehen? Ein bitteres Lachen stieg in ihr auf und erstarb in ihrer Kehle.
    „Nein", behauptete sie.
    Jace kniff die Augen zusammen, während er Rebekah dabei beobachtete, wie sie ihrem Exmann nachsah, der zu einem reservierten Tisch ging. Als der Mann sie bemerkte, änderte sich ihre Miene. Rebekah wirkte weder verunsichert noch verlegen, sondern ängstlich.
    „Hallo. Was für eine Überraschung", rief Brad aus.
    Mit hoch erhobenem Kopf blickte Rebekah ihren Exmann an. Sie war genauso auf der Hut wie damals, denn man konnte nie sicher sein, was Brad als Nächstes tun würde.
    „Brad", begrüßte sie ihn steif und zurückhaltend.
    „Willst du mich nicht deinem ... Begleiter vorstellen?"
    „Jace Dimitriades", stellte Jace sich gefährlich ruhig vor. Er stand jedoch nicht auf und ignorierte Brads ausgestreckte Hand.
    Rebekah merkte, dass es in Brads Augen ärgerlich aufblitzte. Das war immer das erste Anzeichen dafür, dass er bald die Beherrschung verlieren würde. Ihr Unbehagen wuchs.
    Brad wandte sich an Rebekah. „Wir haben uns lange nicht gesehen, mein Liebling."
    „Der Oberkellner möchte Sie zu Ihrem Platz führen", sagte Jace betont freundlich, obwohl es eine höfliche Aufforderung war, sich zu verabschieden.
    „Natürlich." Brads Stimme klang gefährlich sanft. „Pass auf dich auf, Rebekah."
    Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie die Luft angehalten hatte. Sie atmete tief aus und zwang sich, den Nachtisch zu essen.
    Aber sie war alles andere als ruhig. Sie hatte jedoch ihre Lektion gelernt, und ihr war klar, dass es am besten war, sich völlig normal zu verhalten. Als sie damals hatte begreifen müssen, was für ein Mensch Brad wirklich war, war sie schockiert gewesen. Ihre Reaktionen hatten die ganze Gefühlsskala umfasst. Sie hatte Tränen vergossen, war zornig geworden, war zerknirscht gewesen und hatte Reue empfunden. Schließlich hatte sie sich eingestehen müssen, dass sie damit alles nur noch schlimmer machte.
    „Wir können woanders Kaffee trinken", schlug Jace vor.
    „Nein, es ist okay", erwiderte Rebekah und trank einen Schluck Wasser.
    Das ist es nicht, sagte er sich, während er sie betrachtete. Sie war immer noch sehr blass, wirkte angespannt und schien sich nur mühsam zu beherrschen. Er beschloss, den Kellner um die Rechnung zu bitten.
    Offenbar spürte sie, was er vorhatte, denn sie forderte ihn auf: „Bitte jetzt noch nicht."
    „Aber seit dein Exmann hereingekommen ist, fühlst du dich sichtlich unbehaglich", wandte er ein.
    Das war die Untertreibung des Jahres. „Du verstehst das nicht."
    Jace kniff die Augen zusammen und sah Rebekah aufmerksam an. „Bist du der Meinung, er hätte gewonnen, wenn wir gehen?"
    „Ja", antwortete sie. Er ist viel zu scharfsinnig, fügte sie insgeheim hinzu.
    „Damit das nicht geschieht, isst du lieber den Nachtisch, obwohl dir der Appetit vergangen ist. Du trinkst Wasser oder Wein, während wir auf den Kaffee warten, und tust so, als wäre alles in Ordnung. In Wahrheit fühlst du dich jedoch ziemlich elend", gab er sanft zu bedenken.
    Rebekah kannte ihren Exmann zu gut, sie wusste zu genau, wie rasch seine Stimmung umschlug. Es war für sie überaus wichtig gewesen, stets auf der Hut zu sein und möglichst schon vorher zu wissen, wie er reagierte.
    „Es ist besser so, glaub es mir", erklärte sie kühl.
    „Nicht für dich", stellte er fest. Dann bestellte er den Kaffee, bezahlte die Rechnung und wartete geduldig, bis Rebekah fertig war.
    „Ich fahre mit dem Taxi", sagte sie steif, nachdem er sie aus dem Restaurant geführt hatte.
    „Nein, das wirst du nicht tun."
    Sie schwieg. Eine andere Wahl hatte sie auch gar nicht, denn sie brachte kein Wort mehr heraus. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Sie ging neben ihm her zu seinem Wagen. Jace hielt ihr die Tür auf, und sie ließ sich auf den Beifahrersitz sinken.
    Während der kurzen Fahrt zu ihrem Apartment blickte sie zum Fenster hinaus, ohne etwas wahrzunehmen. Der Vorfall im Restaurant beschäftigte sie noch viel zu sehr. Außerdem war sie sich Jace' Gegenwart allzu sehr bewusst.
    „Danke für das Abendessen", bedankte sie sich, nachdem Jace vor dem Haus angehalten hatte. Sie wollte die Tür öffnen. Doch in dem Moment

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