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Aus Eifersucht kann Liebe werden: Die Heilung eines ungeliebten Gefühls

Aus Eifersucht kann Liebe werden: Die Heilung eines ungeliebten Gefühls

Titel: Aus Eifersucht kann Liebe werden: Die Heilung eines ungeliebten Gefühls
Autoren: Wolfgang Krüger
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für die meisten Menschen nicht. Nach meiner Erfahrung stellt sich spätestens nach zwei Jahren die Frage, ob man nicht doch enger zusammenzieht oder sich trennt.
Warum das Heiraten wichtig ist
    Vielleicht leben Sie schon seit einigen Jahren in einer festen Beziehung und sind inzwischen auch zusammengezogen? Dann stellt sich doch sicher eine weitere Frage: Wollen wir heiraten? Nun verstehe ich jeden, der jetzt etwas zusammenzuckt und der Meinung ist, das Heiraten sei überflüssig, es sei der Tod der Liebe. Ich studierte während der Studentenbewegung, und mich hat das Modell Sartre/Beauvoir sehr geprägt. Beide haben bekanntlich nie geheiratet, lebten in unterschiedlichen Wohnungen. Ihre Bindung bestand in dem gemeinsamen Wunsch, die Welt zu erkunden und sich auszutauschen. Das fand ich damals faszinierend und dennoch frage ich mich heute: Hat das Heiraten nicht einen tieferen Sinn? Ist es wirklich nur ein überflüssiges Ritual? Wir sehen ja, dass sich verheiratete Paare weniger häufig trennen. Das kann zwei Ursachen haben: Entweder heiraten die Paare, die bindungsstärker sind oder das Heiraten führt zu einer tiefen Auseinandersetzung, zu einer ernsthafteren Haltung gegenüber der Partnerschaft. Vielleicht stimmt beides, und deshalb möchte ich Ihnen einen Vorschlag machen. Entweder Sie heiraten oder Sie führen in der Beziehung ein klärendes Gespräch. Doch immer sollten Sie sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Was ist, wenn einer von uns beiden krank ist. Wenn einer arbeitslosist? Sind wir auch in den dunklen Stunden des Lebens füreinander da? Können wir uns wirklich aufeinander verlassen? Und wenn Sie darauf eine Antwort gefunden haben, dann besiegeln Sie Ihre Absprache mit einer kleinen Feier zu zweit. Und Sie werden spüren, dass dieses feierliche Gelöbnis Sie zutiefst anrührt, weil wir dann hoffen dürfen: Ich bin nie mehr allein. So entsteht eine feste Bindung, die wir als die wichtigste Antwort auf das Thema Eifersucht ansehen müssen.
Wenn wir von anderen träumen
    Allerdings kann auch das Zusammenziehen und Heiraten nicht verhindern, dass man sich manchmal auseinanderlebt. Meist liegt das Problem darin, dass wir den anderen ändern wollen und deutlich spüren, dass uns dies nicht gelingt. Natürlich sollen wir gelegentlich deutliche Ansprüche an den anderen stellen. Es gibt manchmal gravierende Probleme, so dass sich der Partner ändern muss, damit die Beziehung weitergehen kann. Aber ich bin doch von einer Tatsache überzeugt: Wir können den Partner kaum ändern. Er kann sich höchstens selbst ändern. Wenn wir es trotzdem versuchen, reißt meist das Band der Nähe, und die Eifersucht beginnt zu wachsen. Deshalb gibt es drei grundlegende Hinweise, die Sie beherzigen sollten:
Sie können den Partner nicht ändern. Sie können sich nur bestimmte Verhaltensweisen wünschen (»Bitte bringe das Frühstücksgeschirr raus!«) oder ihm sagen, dass er mehr in der Küche helfen soll. Aber versuchen Sie nicht, den Partner ändern zu wollen. Das führt nicht nur zu Machtkämpfen, Sie konzentrieren sich dann ganz auf seine Defizite und verlieren jene Gelassenheit, die für eine Partnerschaft unverzichtbar ist.
Vermeiden Sie Schallplattengespräche. Das sind jene Auseinandersetzungen, bei denen es immer wieder um das gleiche Thema geht. Die Argumente wiederholen sich ständig. Sie sagt, er sagt, sie sagt … Keiner gibt nach – nichts ändert sich … aber beide fühlen sich ohnmächtig. Vermeiden Sie also diese Gespräche. Und prüfen Sie, ob Sie nicht geschickter mit solchen Themen umgehen können. Manchmal hilft es, wenn Sie die Ansprüche etwas reduzieren, nicht alles so absolut sehen, etwas mehr fragen, weniger fordern. Und plötzlich merken Sie, wie sich der Partner bewegt und Ihnen mehr entgegenkommt, als Sie erwartet haben.
Loben Sie den Partner, das ist quasi das »Schmieröl« der Beziehung. Und Sie werden erleben, dass dann Ihr Partner meist viel offener für Ihre Kritikpunkte und Wünsche ist.
Wer eifersüchtig ist, liebt zu wenig …
    Doch nicht immer sind wir so vernünftig, dass wir diese drei Hinweise beherzigen. Dann zerreißt langsam das Band der Nähe und wir fangen an, von anderen Frauen und Männern zu träumen. »Die Gedanken sind frei« – könnte man sagen. Aber das Tragische ist, dass wir gerade dann meist sehr eifersüchtig sind. Wir fühlen uns mit dem Partner nicht mehr verbunden, wir vereinzeln. Das macht unsicher, weil wir den anderen nicht mehr spüren. Und anstelle
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