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Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)
Autoren: Cahal Armstrong
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und ich brannte darauf, ihn so schnell wie möglich zu verlassen. Sieraa und ich sprachen stundenlang nicht ein Wort miteinander, bis wir uns mehr zufällig bei der Werkbank begegneten, wo ich gerade damit beschäftigt gewesen war, meine TQ zu überprüfen.
    Sieraa sah es und deutete auf die Waffe. »Kommst du doch noch zu Verstand?«
    »Weil ich meine Waffe putze? Das ist eher Zeitvertreib.«
    »Was erwartest du?«
    »Nicht unbedingt eine Party zu meinen Ehren, aber irgendwer sollte sich freuen, mich wiederzusehen.«
    »Das hoffe ich für dich.«
    Wir sahen uns an und ihr Blick sprach Bände. »Hör zu, Sieraa! Wir haben uns besser kennengelernt, in dieser Zeit. Ist eine Freundschaft nic-«
    Sie lachte hart und hielt die Hände hoch. »Freunde bleiben? Oh nein! Nicht mit mir! Ich suche einen Mann, keinen Freund .«
    Sie ließ mich mit offenem Mund sitzen und ich schüttelte den Kopf. Was sollte man darauf erwidern? Immerhin wusste ich jetzt, woran ich mit ihr war. Der Gedanke war seltsam, denn er rief nicht die Reaktion in mir hervor, die ich vermutet hatte.
    Die Nervosität angesichts der kommenden Begegnung hielt mich im Laufe des nächsten Tages wach. Ich versuchte mehrmals, mit Eurybia zu sprechen, doch sie blockte alle meine Versuche, mehr über meine Gefährten herauszufinden, mit der stoischen Gelassenheit einer Maschine ab. Was ihr natürlich leicht fiel. Ich nickte kurz vor dem Rendezvous ein paar Stunden auf dem Aussichtsdeck ein, wo ich den Anblick von Dutzenden Nefilim in Schussreichweite zu ignorieren versuchte. Ein Signal aus dem Interkom riss mich aus einem Traum, der mich an Personen aus meiner Jugend erinnerte, die ich vergessen geglaubt hatte.
    Sieraa meldete sich. »Wir sind da.«
    Ich eilte zur Brücke hinauf und sah aus dem Hauptfenster. Die Charybdis schob sich majestätisch vor die drei Sonnen des Systems und warf ihren Schatten auf uns. Die letzten Jahre waren nicht spurlos an ihr vorübergegangen, was mich überraschte. Ein Funkspruch erreichte uns.
    »Achtung Dilisa! Kooperieren Sie beim Andocken, warten Sie unbewaffnet und mit erhobenen Armen bei der Schleuse und folgen Sie den Anweisungen der Sicherheitskräfte!«
    Sieraa bestätigte.
    Ich grummelte vor mich hin. »Sicherheitskräfte? Ein bisschen übertrieben.«
    Wir taten, was man uns befohlen hatte, und warteten schließlich an der Schleuse. Sieraa nötigte mich, den Sicherheitsanzug anzulegen, der uns gegen Manifestationen schützte, ich hielt es für eine unnötige Maßnahme.
    Das Rumpeln der Schiffswände während des Andockmanövers hallte durch den Rumpf der kleinen Dilisa, die neben der Charybdis wie ein Insekt neben einem Mingo wirkte. Der Druckausgleich wurde hergestellt und endlich öffnete sich die Schleuse. Vor uns lag ein breiter Korridor, im Stil der Skylla gehalten und damit gegenüber der schlichten Gestaltung der Dilisa ein extremer Gegensatz. Doch mein Blick wurde von den »Sicherheitskräften« angezogen, die uns in gepanzerten Kampfanzügen mit Servounterstützung entgegentraten. Hinter den Glasscheiben der Helme waren menschliche Gesichter. Nicht weniger als zehn Bewaffnete standen uns gegenüber, musterten uns mit offensichtlich gemischten Gefühlen. Sechs von ihnen geleiteten uns von Bord, während vier die Dilisa mit tragbaren Geräten scannten. Sieraa machte ein grimmiges Gesicht und ich konnte es nachvollziehen. Ich hatte es nicht gern, wenn jemand ungefragt in meinen Sachen herumschnüffelte.
    Wir wurden in eine kleine Halle geführt und begegneten auf dem Weg mehreren Menschen in Overalls und Uniformen, die den Bewaffneten auswichen und uns aufmerksam musterten. Keiner schien dessen ungeachtet überrascht von den Vorgängen, was mich nervöser machte, als ich mir anmerken ließ.
    »Mir gefällt das nicht«, sagte Sieraa leise.
    Ich schwieg und wartete geduldig, als zwei Menschen in Schutzanzügen, die jedoch eher wie Techniker aussahen, Scanner und eigenartige Apparate in unsere Richtung schwenkten.
    »Bin ich jetzt unfruchtbar?«, fragte ich, als man ein Gerät vor meiner Körpermitte hin und her bewegte. Ich erhielt jedoch nicht einmal einen Blick als Antwort. »Ich will endlich mit jemandem sprechen, der hier was zu sagen hat. Verdammt, wo ist Susannah Tomasi?«
    Der eine der beiden Techniker entfernte seinen Schutzhelm und nickte mir zu. Er war ein Mann mit grünen Augen und schwarzen Haaren, die ihm in einem langen Zopf über den Rücken fielen.
    »Simeon?«
    »Hallo Iason. Du musst es sein, obwohl ich
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