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Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)
Autoren: Cahal Armstrong
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aß allein, was sich seltsam anfühlte, schlief ein paar Stunden. Dann weckte mich das Interkomsignal.
    »Iason?«
    »Mhmhm.«
    »Sie sind da.«
    Ich schnellte aus dem Bett hoch. »Wer? Was? Wo?«
    »Die Charybdis. Man hat uns entdeckt. Ein Nefilim namens Eurybia ist auf dem Weg zu uns.«
    Mein Herz schlug schnell. Mein Atem stockte. Ich sprang aus dem Bett und hetzte in Unterhose und barfuß auf die Brücke. Sieraa sah mich überrascht und intensiver als nötig an.
    »Haben wir Kontakt?«
    »Hergestellt! Nur Audio.«
    »Eurybia? Hier spricht Iason. Ich ... was soll ich sagen? Ich lebe noch. Ich suche seit einiger Zeit nach euch.«
    »Hallo Iason. Oder soll ich sagen, Aureol? Wir hatten dich gewarnt! Wir dulden deine Manifestationen nicht in diesem System. Dies ist das letzte Mal. Dieser neuerliche Angriff wird einen Vergeltungsschlag zur Folge haben. Zieh dich auf der Stelle zurück!«
    »Nein! Eurybia! Warte! Ich kann es beweisen! Aureol hat mich auf Fergoi gefangen gehalten! Sieraa begleitet mich. Sie hat mich befreit und kann es bezeugen. Mach keinen Fehler, bitte!«
    »Sieraa? Was für ein erbärmlicher Trick ist das?«
    Sieraa schaltete sich dazwischen. »Wir kommen direkt aus dem Opial. Unsere Körper werden durch ein nanitisches Abschirmfeld gegen Aureols Einfluss geschützt. Das Feld ist auf einfache Weise festzustellen. Ihr geht kein Risiko ein.«
    Es herrschte Funkstille, dann verschwamm plötzlich der Anblick der Sterne vor uns und wurde durch eine Heerschar Nefilim ersetzt. Rund hundert der vierarmigen Kampfmaschinen hatten die Dilisa von allen Seiten umgeben.
    »Oh scheiße. Einer von euch hätte doch gereicht, oder nicht?«
    »Wir werden euer Schiff zu einem Rendezvous-Punkt ziehen. Schaltet sofort eure Maschinen ab! Beim kleinsten Anzeichen von aggressivem Verhalten werden wir euch zerreißen.«
    »Bitte nicht, ohne vorher nochmal nachzufragen! Ich habe keine Lust, wegen eines Missverständnisses aus dem Leben zu scheiden. Das wäre einfach zu dämlich.«
    Sieraa gab mir ein Handzeichen. »Maschinen sind aus.«
    »Eurybia? Maschinen sind aus. Wir sind in euren Händen.«
    »Rendezvous in 31 Stunden, 4 Minuten und 39 Sekunden.«
    Der Funkkontakt wurde unterbrochen und die Nefilim zogen uns bei hoher Geschwindigkeit mittels Traktorstrahlen hinterher. Sie bildeten eine Sphäre, die uns zu allen Seiten umgab.
    Sieraa trat an die Sensorstation. »Laut Sensoren sind diese Nefilim keine Manifestationen Aureols.«
    »Wenn das so wäre, könnten sie uns auf der Stelle zermalmen. Wozu lange warten?«
    »Wenn die Massesensoren nicht solch eindeutige Messungen zeigen würden, würde ich sagen, dass die Nefilim substanzlose Illusionen sind. Aber Illusionen könnten uns sicher nicht mit Traktorstrahlen davonziehen.«
    »Ich frage mich nur, wieso es so viele sind.«
    Sieraa schien es zum ersten Mal zu bemerken und musterte die Nefilim. Es waren »männliche« und »weibliche« Varianten darunter. Sie trugen unterschiedliche Farben, doch außer Eurybia sah ich keinen Nefilim, den ich kannte.
    »Wo kommen die her?«
    »Möglicherweise haben die anderen sie aus der Claifex geholt.«
    Sieraa setzte sich wieder. »Dann wirst du bald ein Wiedersehen feiern.«
    Ich sah sie von der Seite aus an. Sie ließ die Schultern hängen und straffte sich erst wieder, als sie meinen Blick bemerkte. Der Gedanke an Susannah, an Truktock, Ari und Simeon, ja selbst an Doktor Tomasi ließ mich aufatmen. Jeder Zweifel, jede Sorge war wie weggeblasen. Plötzlich und ohne jeden rationalen Grund war ich voller Zuversicht.
    Sieraa verschränkte die Arme. »Wir müssen Vorsicht walten lassen.«
    »Ach! Sie werden bald erkennen, dass wir keine Puppen Aureols sind. Dann sind wir ...«
    » ... in Sicherheit? Sei nicht närrisch!«
    Sieraas Worte machten mich wütend. »Du hast es doch selbst gehört. Sie halten Aureol aus diesem System heraus. Ich weiß nicht wie, aber damit sind wir in Sicherheit.«
    »Warten wir es ab!«
    »Diesmal lässt du dich von deinen Gefühlen verblenden, Sieraa.«
    Sie sah mich wütend an und verließ wortlos die Brücke. Ich rieb mir über den Mund und fluchte. Das war weit taktloser als geplant. Aber eventuell entsprach es der Wahrheit. In 34 Stunden würden wir mehr wissen. In 34 Stunden würde ich vielleicht Susannah wiedersehen.
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12. Kapitel
    Ende einer Freundschaft
     
    Irgendwo zwischen freudiger Erregung und nervöser Vorahnung lag ein Ort, der »34 Stunden« hieß. Er war zu meiner momentanen Heimat geworden
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