Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)
Autoren: Cahal Armstrong
Vom Netzwerk:
Ich hatte ihr Nasenbluten schon zuvor bemerkt und es machte mir Sorgen.
    »Bist du in Ordnung?«
    Ari nickte und tupfte sich die Oberlippe ab. Ein großer roter Fleck erschien auf dem dreckigen Lappen. Sieraa warf mir einen skeptischen Blick zu, während Aristea auf die Schreibfolie kritzelte. Wir traten neben sie und lasen mit.
    Schiff ist voller Leute. Odin nimmt es auseinander. Er hat mit mir gesprochen. Er will mitkommen, will helfen zu fliehen.
    Ich grinste. »Können wir dem alten Tüftler vertrauen?« Ari nickte mehrmals. »Wenigstens etwas hat sich nicht geändert. Erkläre uns kurz die Lage!«
    Wir springen rein, ich töte alle, wir fliegen los.
    Ich las den Text, sah Sieraa an und dann musterten wir beide die kleine Ari, die mir kaum bis zur Nasenspitze reichte und ich bin nicht einmal besonders groß.
    Ich zuckte mit den Schultern und sah Sieraa an. »Wenn du dich übergeben musst, sieh zu, dass du jemanden triffst.«
    Sieraa zog eine Grimasse und schüttelte den Kopf. »Kein Grund, jemanden zu quälen, bevor er stirbt.«
    »Ich meinte es als Ablenkung. Besser als hilflos herumstehen und sich den Bauch halten.«
    Ari lachte und schrieb etwas auf die Folie.
    Meisterstratege.
    »Sehr komisch. Jetzt lasst uns loslegen, ich bin das Warten leid.«
    Ari packte uns an den Händen und ich kniff die Augen zusammen. Die verwirrten Sinneseindrücke wiederholten sich und vermischten sich miteinander. Ich hörte den Geschmack von Eisen, sah bitteres Lila, fühlte den Klang süßen Kristalls. Ein Kreischen aus salzigem Geschmack legte sich über meine Sicht, warme Schwerkraft kroch mein Rückgrat hinauf.
    Dann standen wir wieder auf festem Grund. Ich öffnete den Mund für den Rückweg des Frühstücks, zog am Abzug und schaffte es mit purem Glück, gleichzeitig zwei Typen in Uniformen umzulegen, bevor mein Magen leer war. Ich hoffte, keine Kamera an Bord der Dilisa hatte das aufgenommen. Dann brach die Hölle los und mein Triggerorgan zündete. Sofort klärte sich auch meine Sicht und mein beschleunigter Metabolismus vertrieb die Nachwirkungen der ungewöhnlichen Fernreise in Sekundenbruchteilen. Wir waren im Hauptgang und leider waren hier lauter andere Menschen. Meine Chancen waren dadurch also bloß ausgeglichen. Sie schienen damit gerechnet zu haben, dass wir auftauchten, und zogen sofort die Handfeuerwaffen aus den Gürteltaschen, während sie bereits triggerten. Zwischen uns sauste ein greller Blitz entlang und einen Lidschlag später spritzten blutige Fontänen in Zeitlupe aus Halsschlagadern. Es hätte ein avantgardistisches Kunstwerk sein können, wäre es nicht gar so schrecklich gewesen. Ich erwischte einen Gepanzerten aus Gerans Garde und beharkte ihn mit mehreren Schüssen, bis Sieraa ihm eins mit der Stange überziehen konnte, die beim Aufprall auf seinen Hinterkopf einen Knick bekam. Er sackte schwach in sich zusammen. Messer waren gegen die Gepanzerten offenbar effektiver.
    Wir hatten die Brücke gesichert und folgten der blutigen Spur, die Ari hinterlassen hatte, in den Hauptkorridor. Sieraa warf ihre Stange durch einen Offizier in einer lächerlichen Uniform und nagelte ihn an eine Wandverkleidung.
    Ich erschoss zwei weitere Soldaten und einen Techniker. Ich zögerte eine Sekunde und dann erwischten sie mich. Zwei Schüsse trafen das Gewehr und meine Metallprothese. Ich blieb unversehrt, der Arm intakt, aber das Gewehr war hin. Ari war in eine Kabine verschwunden und Sieraa hatte ihre Waffe verloren. Drei Soldaten und ein Techniker hoben ihre Pistolen.
    Das Ende schien unausweichlich, doch dann tauchte ein dunkler Schatten hinter ihnen auf und ich riss Sieraa zu Boden. Schüsse fielen, verfehlten jedoch ihr Ziel. Odin hatte ihre Köpfe verdreht.
    Mein Triggerorgan pulsierte und ich ließ die Wirkung fallen, als Ari mit blutverschmiertem Gesicht aus der zweiten Kabine kam und diabolisch grinste. Der Anblick dieses zarten, weißhaarigen Mädchens stand in krassem Widerspruch zu dem ganzen Blut, das ihre weiße Kleidung, ihre weißen Haare und sogar ihre weißen Zähne bedeckte.
    »Maschinenraum gesichert«, sagte Odin.
    Sieraa lief zu einer Interkom-Konsole und tippte Befehle ein. »Schiff versiegeln. Ablegemanöver einleiten!«
    Ich nahm zwei heruntergefallene Handfeuerwaffen auf. »Odin, Sieraa! Fliegt uns hier raus! Ari, wir kontrollieren das Schiff auf Überlebende.«
    Odin hob eine Hand. »Es gibt einen Sprengsatz, aber ich habe ihn bereits entschärft.«
    »Besser, wir werfen ihn von Bord.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher