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Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)
Autoren: Cahal Armstrong
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vor der Genetischen Revolution fand. Sie lächelte mir zu und wies mit einer eleganten Bewegung ihrer transparenten Hand auf das holografische Tastfeld unter meiner künstlichen Hand. Eine Reihe von Tasten erschien und sie erläuterte deren Funktion für die Startvorgänge. Ich schwieg und starrte auf ihr Gesicht, was in etwa der Reaktion von Truktock, Ari und Simeon entsprach.
    Ich gab mir einen Ruck und drehte mich zu Odin um. »Kann man das abschalten? Mir ist ganz unwohl dabei, so ein Gespenst hier rumspuken zu haben.«
    Odin wedelte mit der Hand. »Du wirst dich schon dran gewöhnen.«
    Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare, die ungewohnt stoppelig waren, und warf einen Blick auf das Hologramm. Nun hatte mein Bordrechner nicht nur eine Stimme, sondern auch eine Gestalt.
    Mit guter Figur und kokettem Lächeln.
    Ich rieb mir über den Mund, lachte schließlich. »Was soll‘s?«
    Ich beschäftigte mich mit dem Tastfeld, gab eine Reihe von Befehlen ein und beinahe sofort erhob sich die Skylla in die Luft.
    Das Schiff. Nicht das Hologramm.
    Die Reaktionsgeschwindigkeit war beeindruckend, ebenso die Beschleunigung. Wir verließen innerhalb weniger Minuten die Atmosphäre und ich konnte mir ein zufriedenes Grunzen nicht verkneifen, als sich Sterne über, unter und neben uns erstreckten, so weit das Auge reichte. In der Ferne blinzelte die einzige Sonne des Systems und warf uns ihren Wind entgegen, dem wir bald schon bis zur Heliopause folgen würden, wo er allmählich schwand und wir den Sprung durch den Metaraum machen würden. Ich lehnte mich zurück, seufzte zufrieden und war beinahe übergangslos ein anderer Mensch. Truktock stiefelte auf dem Deck umher und scheuchte die beiden jungen Menschen an irgendwelche Stationen, wo sie hilflos auf die Instrumente starrten. Zeit für Unterricht war später noch, aber Truktock schien in seinem Element. Jetzt wollte ich einen kleinen Rundflug wagen und suchte nach einer Möglichkeit der manuellen Steuerung.
    Skylla schien meine Gedanken zu lesen, als sie mit einer Handbewegung auf das Tastfeld neben mich wies. »Kann ich ihnen behilflich sein, Kapitän?«
    »Ich möchte manuell steuern.«
    »Zu Befehl!«
    Ein virtueller Steuerhebel erschien als Hologramm über dem Tastfeld. Ich zögerte.
    Odin deutete darauf. »Ergreif den Hebel! Die Rückkopplung erfolgt direkt über deine Prothese.«
    Ich griff unsicher nach dem Gebilde aus Licht und Luft und hatte tatsächlich das Gefühl, einen Steuerhebel zu berühren. Es war faszinierend und ich vergaß die virtuelle Steuerung, sobald ich mich auf den Flug konzentrierte. Meine Linke fiel auf den Schubhebel und ich ließ uns voranschießen. Mitzunehmender Begeisterung drehte ich Pirouetten und jagte um den Mond Liparrs, den wir Truktocks Hintern getauft hatten. Ich lachte und rief vor Freude aus, während ich den Schubhebel nach vorn drückte. Eine Anzeige erschien neben mir und zeigte unsere Geschwindigkeit an. Ein roter Balken leuchtete hinter einem längeren grünen Balken auf.
    »Was ist das?«
    »Im Grünen Bereich ist die Zeitdilatation zu vernachlässigen. Ab 100.000 Meter pro Sekunde wird es ... eigentümlich.«
    Ich drückte den Hebel sofort nach vorn, die Geschwindigkeit nahm zu und wir überstiegen bald den Wert von 130.000 Kilometern pro Sekunde. Dann wurde mir übel, denn die Skylla beschleunigte weiterhin.
    Ein leises Räuspern erklang und die Hand des Hologramms der Skylla legte sich auf meine Linke und drückte den Schubhebel behutsam zurück.
    »Zu schnell? Tut mir leid!«, sagte ich und machte eine Grimasse als Truktock mich tadelnd ansah.
    »Macht nichts«, sagte Skylla und warf mir ein verstörendes, da ungemein menschlich wirkendes Lächeln zu.
    Einige Zeit später erklang ein Gong.
    »Kapitän? Eingehendes Funksignal.«
    »Verbindung herstellen! Ich meine, stelle bitte eine Verbindung her! Was rede ich da verdammt?«
    Ich warf einen verwirrten Blick auf Skyllas Hologramm. Diese Form der Vermenschlichung eines Rechnersystems zur Steuerung eines Raumschiffs kam mir seltsam vor. Die Stimme des Bordrechners der Cheiron war nicht so lebensnah gewesen. Man hatte stets gespürt, dass es sich um eine Maschine handelte. An das Hologramm der Skylla musste ich mich noch gewöhnen.
    Susannahs Stimme erklang aufgeregt. »Iason? Alles klar? Euer Signal war einen Moment ... Seltsam.«
    »Ja, alles klar. Das Schiff ... ich meine die Skylla ist verdammt schnell!«
    »Wie gefällt dir die Stimme des Bordrechners?«
    Ich lachte
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