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Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)
Autoren: Cahal Armstrong
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trockenen Art ein und drückte meine Hand. »Ich werde nicht am Testflug teilnehmen. Irgendwer muss ja ihren Start würdigen können.«
    Susannah trat an ihre Seite. »Ich bleibe ebenfalls hier. Wir sehen uns heute Abend, wenn ihr zurück seid.«
    Sie ging von Bord und Demi folgte ihr mit einem ungewohnt freundlichen Blick in meine Richtung. Wahrscheinlich frohlockte sie nur angesichts der spürbaren Spannung zwischen mir und Susannah. Ich hatte stets den Eindruck gehabt, dass Doktor Tomasi die Liaison ihrer Adoptivtochter mit einem Herumtreiber wie mir nicht gebilligt hatte. Womöglich war ich auch nur überempfindlich wegen der endlosen Aufgaben, die sie mir bezüglich ihres Gemüsebeets gestellt hatte. Ich hasste Paprika schon jetzt.
    Truktock erweckte einen Anflug militärischer Effizienz an Bord, als er sich selbst zum ersten Offizier ernannte und Anweisungen an alle Anwesenden außer Odin erteilte. Seine bellende Stimme brachte also Ari und Simeon gehörig in Schwung, während ich mit Muße die Passform des Kapitänssitzes überprüfte. Die Brücke breitete sich unter mir aus, derweil mein Blick über das Dock und den Himmel darüber schweifte.
    Was für ein Gefühl!
    Ich grinste, als ich den Schubhebel ertastete und meine Finger über das Metall gleiten ließ. Ob Odin diesen mit Absicht auf der linken Seite positioniert hatte, damit ich mit meiner echten Hand danach greifen konnte und das edle Material erfühlte, wusste ich nicht. Aber meine Rechte war mit ihrer Aufgabe, ein Tasthologramm zu bedienen ungewohnt vertraut.
    Odin trat an mich heran. »Die Steuerungsmöglichkeiten der Prothese kommunizieren direkt mit dem Bordrechner. Dies sollte die Navigation im Metaraum bei Einsatz des Helmes als Navigationssystem deutlich verbessern.«
    Ich erschauderte ein wenig und betrachtete meine Armprothese. Es war ein eigenartiges Gefühl, dass meine Finger nicht vollständig mir gehören sollten. Ich warf Odin einen zweifelnden Blick zu.
    »Versuche eine Weile, dich daran zu gewöhnen. Das System lässt sich deaktivieren, sollte es nicht deinen Wünschen entsprechen. Gib einfach geeignete Anweisungen an den Bordrechner weiter.«
    »Was meinst du mit »geeignete« Anweisungen?«
    »Der Bordrechner ist weit leistungsfähiger, als derjenige der Cheiron. Wir haben einige Rechenzentren von Gaia-Modellen nachgebaut und miteinander verknüpft. Das System nutzt einige Konstruktionshinweise, die wir den Plänen zu unserer Herstellung entnehmen konnten. Du wirst die Leistungsfähigkeit des Bordrechners bald zu schätzen wissen. Das meiste funktioniert über Sprachbefehle und gezielte interaktive Menüs, die kontextabhängig hergestellt und verändert werden können. Die Führung der Skylla unterscheidet sich also darin, dass weniger Zeit mit mühseliger Kontrolle verschwendet werden muss. Vielmehr ist es notwendig, dass das Schiff und du eine gemeinsame Sprache finden und lernen, miteinander zu kommunizieren. Mit der Zeit wird die Fähigkeit der Skylla steigen, auf deine Befehle zu reagieren und du wirst ihre Grenzen besser kennenlernen.«
    Ich sah mich mit einem ungewohnten Gefühl um. Mit einem Mal hatte ich den Eindruck, das Schiff würde mich beobachten.
    Ich räusperte mich und straffte meine Haltung. »Hallo, äh, Skylla?«
    »Ja, Kapitän Spyridon?«
    Simeon pfiff und Ari versetzte ihm mit einem bösen Blick einen Hieb auf die Schulter. Truktock grinste mich an.
    Ich sah Odin an. »Wo hast du diese Stimme her? Das wird Susannah bestimmt nicht passen.«
    »In der Tat war es ihr Vorschlag. Sie sagte, das würde dir gefallen.«
    Ich lächelte. Sie kannte mich besser, als ich dachte. Es war die Art von Humor, die ich an ihr schätzte. Schlechtes Gewissen wegen meiner Worte und unserer letzten Rangelei rumorte plötzlich in meinem Bauch herum.
    »Na gut. Dann wollen wir mal. Skylla, Startmanöver einleiten!«
    »Jawohl, Kapitän.«
    Die Stimme war neben meinem Ohr ertönt und ich zuckte zur Seite, als dort etwas aufblinkte.
    »Was zum ...?!«
    Ich betrachtete ein lebensgroßes, leuchtendes Hologramm einer menschlichen Frau. Sie trug ein einfaches Gewand, das mit der stilisierten Darstellung von sechs Hunden verziert war und über einen Aufschlag verfügte, der eine Schulter freiließ. Mit ihrem kompliziert geflochtenen Haar und ihren Sandalen erweckte dies einen seltsamen, beinahe primitiven Eindruck. Auffallend archaische Gesichtszüge und helle Haut kündeten von einer Vorlage, die ihren Platz in der Geschichte des Menschen
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