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Die Auserwahlte

Die Auserwahlte

Titel: Die Auserwahlte
Autoren: Vampira VA
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Was bisher geschah...
    Fast drei Jahrhunderte lang hat Landru, einer der ältesten Vampire, nach dem Lilienkelch gesucht, dem Unheiligtum der Alten Rasse. Nur mit ihm können die Vampire Nachwuchs zeugen: indem sie Menschenkinder rauben, ihnen das Blut eines Sippenoberhaupts zu trinken geben und sie damit zu Vampiren machen.
    Der Lilienkelch spielte eine wichtige Rolle im Plan der Ur-Lilith, der ersten Frau Adams. Aus ihr ging das Vampirgeschlecht hervor, nachdem sie von Gott aus dem Garten Eden verstoßen wurde. Doch im Laufe der Jahrtausende kam Reue über sie, und sie ersann den Plan, sich mit dem Schöpfer zu versöhnen. Ein Kind beider Welten -halb Mensch, halb Vampir - sollte Werkzeug und Mittler sein: So wurde Lilith Eden geboren.
    Durch ihr Handeln gelingt die Versöhnung mit dem Schöpfer. Dieser »impft« den Lilienkelch mit einer furchtbaren Seuche und spielt ihn Landru in die Hände. Als Landru die erste Kelchtaufe durchführt, dringt Purpurstaub aus dem Kelch, befällt ihn - und gleichzeitig alle Vampire rund um den Globus, deren Blut je in den Lilienkelch floß: die Sippenoberhäupter, aus deren Blut die einzelnen Sippen hervorgingen.
    Nun geben sie die Seuche an ihre »Kinder« weiter, die von unbändigem Durst nach Blut befallen werden, den sie jedoch nicht zu löschen vermögen. So altern sie rapide, als die Natur sich zurückholt, was sie ihr über Jahrhunderte abgetrotzt haben. Allein die Oberhäupter als Seuchenträger sind dagegen immun. Und dies ist Liliths künftige Bestimmung: die letzten überlebenden Vampire aufzuspüren und zu vernichten.
    Doch es gibt eine zweite große Gefahr für Lilith und das Menschengeschlecht! Schon vor den Geschehnissen im Garten Eden begann eine Sippe in Sydney, künstliche, genmanipulierte Vampire zu schaffen, die unempfindlich gegen christliche Symbole sind und das Überleben der Blutsauger sichern sollten.
    Einer dieser Gen-Vampire kann noch in New York erweckt werden, gerät aber außer Kontrolle. Er flieht auf einen auslaufenden Öltanker Richtung Alaska. Lilith, die seiner Spur folgt, kommt zu spät; sie kann nur noch die Reste der hiesigen Vampirsippe vernichten und erfährt dabei von der rätselhaften Seuche.
    Auf dem Tanker geht der Gen-Vampir inzwischen seiner Bestimmung nach: Nachwuchs zu zeugen - aus sich selbst, denn er ist ein Neutrum ohne Geschlecht. Die Besatzung des Schiffes fällt ihm nach und nach zum Opfer. Bis auf den Kapitän. Denn der ist ein Dämon, der von menschlicher Angst lebt. Um auch die Angst des Gen-Vampirs zu trinken, verwandelt er das Schiff in eine Feuerhölle. Im letzter Sekunde kann der Blutsauger ins Eismeer entkommen, während seine »Kinder« in den Flammen sterben ...

Nur war er nicht mehr von jenem besonderen Blau, das es nur zu dieser Jahreszeit gab. Die Farbe des Firmaments erinnerte die junge Nonne an geschmolzenes Blei. Die Sonne zeichnete sich als verwaschener Fleck darauf ab, ihres Strahlens beraubt.
    Schwester Mariah fühlte sich wie in Schatten gewoben, die sie von ihrer Umgebung trennten. Einen Herzschlag lang ...
    Dann erhielt die Welt ihre Vertrautheit zurück. Der Himmel war wieder blau, Pflanzen und Mauern wetteiferten mit ihrem Glanz im herbstlichen Sonnenschein.
    Aber die Schatten waren nicht verschwunden. Sie hatten sich nur zurückgezogen.
    Schwester Mariah konnte sie spüren.
    In sich.
    »Was ist mit dir?«
    Obwohl die Hand von Schwester Rebecca sie nur sacht an der Schulter berührte, fühlte Mariah sich doch regelrecht von ihr gepackt und zurückgerissen aus jener Welt ohne Farben, die sich für einen seltsam zeitlosen Moment über die Wirklichkeit gestülpt hatte. Und der Klang ihrer Stimme geleitete schließlich auch Mariahs Gedanken zurück ins Hier und Jetzt.
    »Hast du es denn nicht - gesehen?« flüsterte Schwester Mariah, und selbst ihre Stimmbänder schienen zu frösteln, so zitternd kam die Frage über ihre blassen Lippen. Gesehen, das schien ihr nicht der richtige Ausdruck für das, was sie eben wahrgenommen hatte. Sie hatte es vielmehr empfunden, mit einem Sinn, von dem sie bislang nicht einmal gewußt hatte, daß sie ihn besaß, und den sie auch jetzt nicht benennen konnte.
    »Was meinst du?«
    Schwester Rebecca kniff die sonst vor Lebensfreude sprühenden Augen ein wenig zusammen und ließ ihren Blick langsam über den von einer hohen Bruchsteinmauer umfriedeten Klostergarten schweifen.
    Dort drüben arbeiteten weitere Schwestern, die schwarzen Roben mit derben Schürzen vor Schmutz
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