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Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)
Autoren: Cahal Armstrong
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sie uns begleitet. Das muss erst geklärt werden.«
    »Wir sind dran. Die Pläne sind zu großen Teilen entschlüsselt. Ich arbeite mich durch die Notizen von Demis Vater und seinen Kollegen. Dabei ...«
    Sie zögerte.
    »Dabei was?«
    Sie legte sich auf die Seite und stützte ihren Kopf auf eine Hand, die im Abendlicht glänzte. »Es gibt einige Dinge, die mich verwundern. Hinweise, Andeutungen. Ich weiß nicht genau, wie sie es eigentlich fertiggebracht haben, das erste künstliche Bewusstsein zu erzeugen. Ich finde bisher auch nichts darüber, wie wir weitere Nefilim erschaffen können.«
    »Sagen die Aufzeichnungen nichts über Prototypen, Geräte und solche Dinge?«
    »Ja, schon ... nur - sie haben die Daten, also die Software für den ersten Nefilim irgendwoher genommen. Kein Wort über die Entwicklung, den Quellcode oder sonst irgendetwas. Odin ist verunsichert und hat Sargon darauf angesprochen. Es scheint, dass Sargon und Amaterasu noch während des Terra-Krieges auf Ungereimtheiten gestoßen sind.«
    Ich drehte mich ebenfalls auf die Seite und sah Susannah an. »Was für Ungereimtheiten? Sag bitte nicht, dass Sargon ein vierhundert Jahre altes Gehirn in seinem Blechschädel herumspringen hat!«
    Susannah zog eine Grimasse, die irgendwo zwischen Unglauben und Amüsiertheit pendelte. »Du hast in letzter Zeit zu viele von diesen Filmen geguckt, die du auf der Cheiron hattest. Natürlich nicht!« Ihr Ausdruck wurde ernst. »Das bringt mich auf eine Idee. Verdammt!«
    Sie sprang auf und schlüpfte in ihre Kleidung, während ich den Anblick ihres Körpers im Abendlicht genoss, den Schimmer ihrer Haut, das Glitzern der Reflexionen auf dem Metall. Seltsam, woran man sich gewöhnen kann. Ich streckte meinen künstlichen Arm aus, musterte meine neue Hand und drehte sie, bis ich den orangeroten Ball der Sonne darin sehen konnte.
    »Ich nehme an, du bist wieder die ganze Nacht bei Odin?«
    Sie schnallte sich einen Gürtel mit Instrumenten um und hielt inne. »Ich muss unbedingt nochmal einen Blick in diese Notizen werfen.«
    Ich grinste. »Hau schon ab!«
    Susannah hockte sich hin und gab mir einen Kuss auf den Mund. »Ich liebe dich.«
    Ich flüsterte ihr meine Antwort ins Ohr und sie stand auf, verließ die hell verputzte Dachterrasse über die Treppe, die direkt hinter das Haus führte. Ihre metallenen Füße klackten leise auf den Fliesen. Ich erhob mich ebenfalls, sah ihr in der Dämmerung hinterher, bis ich sie nicht mehr erkennen konnte. Odins Mechanoiden und die übrigen Nefilim arbeiten auch nachts, ungehindert in ihrem Enthusiasmus, der nicht wirklich einer war. Strahler erhellten den Rumpf der Charybdis, der sich kolossal aber unfertig in den dunkler werdenden Himmel reckte. Schweißgeräte leuchteten auf, Multipods stampften in der Entfernung vorüber. Die einzige Sonne des Systems verschwand hinter dem Horizont und mein Blick wanderte hinauf zu den Sternen.
    Endlich.
    -
    Am nächsten Morgen schnarrte der Wecker, riss mich aus unruhigem Schlaf. Susannah hatte die Nacht durchgemacht, ihre Decke war unberührt. Ich torkelte mit verklebten Augen in unsere Sanitäreinheit und duschte mich abwechselnd mit heißem und kaltem Wasser ab, bis ich mich fit genug fühlte. Der warme Luftstrom trocknete mich, veranstaltete erneut eine Katastrophe auf meinem Kopf. Ich beschloss, dem Treiben auf meiner Schädeldecke ein Ende zu setzen und rief Zweiundvierzig herbei, der mir eine praktische Frisur verpasste, die möglicherweise sogar gut aussah. Ich unterwies ihn währenddessen, den Transport von Ausrüstungsgegenständen vorzubereiten, die ich von der Cheiron auf die Skylla bringen wollte. Als ich so weit war, wich die Nacht einer fahlen, nebligen Dämmerung. Ich stiefelte durch die Ortschaft mit ihren schmalen Gassen und abschüssigen Wegen, bis ich Truktocks Haus erreicht hatte. Es brannte Licht und er riss die Tür auf, sobald ich anklopfte.
    Geschniegelt und gestriegelt stand er vor mir.
    »Truktock? Oder soll ich sagen: Herr Admiral!«
    Er trug eine Art Uniform ohne Abzeichen, dunkelgrün, bis auf einige goldene und kupferfarbene Akzente.
    Er zog an seiner Jacke. »Nichts gegen deine alte Cheiron, aber ein Raumschiff wie die Skylla betritt man nicht in Unterhosen.«
    Ich sah an mir herab.
    »Das ist nicht viel besser als Unterhosen, Iason. Du solltest die Gaias ein paar angemessene ...«
    Ich zeigte ihm einen Vogel. »Du spinnst wohl! Ich fühle mich wohl, so wie ich bin. Ich trage keine Uniform.«
    Truktock grunzte
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