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Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)
Autoren: Cahal Armstrong
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Wahnsinn!«
    Ich rannte zu der Grube und kraxelte auf den Laufsteg, der das Schiff umlief. Ich ließ die Finger über den anthrazitfarbenen Rumpf gleiten und versuchte ein Gefühl für die Form zu bekommen. Das Design ähnelte der Charybdis, war aber schnittiger und kam ein wenig dem stromlinienförmigen Rumpf meiner alten Cheiron gleich. Figuren aus der Historie und Mythologie der alten Erde waren gekonnt in die Hülle eingearbeitet, jedoch deutlich zurückhaltender gestaltet, als bei der Charybdis. Eine Rampe führte mich zur Schleuse. Ich nahm den Ring zur Hand und setzte ihn auf. Ohne nachzudenken, hatte ich die rechte Hand gewählt. Der Ring schien sich an das Metall meiner Armprothese anzupassen und förmlich damit zu verschmelzen. Odin hatte Nanotechnologie benutzt, genau wie bei meiner Prothese, an deren Entwicklung er mitgewirkt hatte. Ich musterte den Fingerring und jetzt schien sich das Gesicht der jungen Frau und der Hunde mir zuzuwenden. Die Segmente der Tür teilten sich wie eine Irisblende und sanftes Licht fiel aus der Öffnung dahinter. Truktock war direkt hinter mir und klopfte mir lachend auf die Schulter. »Ich sagte es doch. Das konnte nur was Gutes bedeuten.«
    Wir betraten die Skylla und ich warf automatisch einen Blick auf meine Schuhsohlen. Das Schiff sah so neu und hochwertig aus, ich war beinahe ängstlich, es zu betreten. Das Innere war schlichter gehalten, aber im Vergleich zur Cheiron ein Kunstwerk. Ein aufwändiges Lampensystem mit indirekter Beleuchtung und verzierte Paneele an den Wänden machten enormen Eindruck.
    Odin humpelte hinter uns an Bord und die Schleuse schloss sich beinahe geräuschlos hinter ihm. »Ich würde euch zum Maschinenraum führen, aber ich nehme an, du möchtest als Erstes die Brücke sehen.«
    »Unbedingt!«
    Odin polterte voran und ich warf einen verstohlenen Blick auf den glatten Bodenbelag, halb befürchtend, er würde Dellen darin hinterlassen. Es war jedoch keine Spur zu sehen. Das Material musste von hoher Güte sein. Wir gingen eine flache Rampe hinauf in den hinteren oberen Teil der Skylla und betraten einen großzügigen Raum, der auf mehreren Ebenen gestaltet war.
    Ich war sprachlos.
    Jedes Instrument, jeder Sessel, jeder Schalter war eine kunstvolle Einzelanfertigung. Die ästhetischen Ansprüche, die Odin bei der Gestaltung des Rumpfes angelegt hatte, hatte er auf der Brücke konsequent fortgeführt. Polierte Metalle, seidenmatt schimmernder Sitzbezüge und eine grandiose Aussicht aus großzügig gestalteten Fensterflächen überwältigten mich.
    Ich ging zu Odin hinüber, dessen Blick auf mir ruhte. »Das ist keine Brücke, das ist der Olymp! Der helle Wahnsinn! Ich habe noch nie so etwas gesehen. Wie ... bist du bloß darauf gekommen?«
    »Ich hatte vierhundert Jahre Zeit tausende von Schiffskonstruktionen zu studieren und habe damals mit den grundlegenden Planungen für eine neue Form von terranischen Raumschiffen angefangen. Ich wollte die Geschichte der Menschheit zurück in das Bewusstsein der Besatzung bringen, ihnen eine Möglichkeit zur Identifikation mit ihrer Herkunft geben. Ich bin womöglich etwas über das Ziel hinausgeschossen. Die Skylla und die Charybdis tragen die Bürde, Prototypen zu sein, die ...«
    Truktock brummte dazwischen. »Odin, nichts muss verbessert werden! Das Schiff ist ein Prachtstück. Hör auf, dich zu rechtfertigen!«
    »Ich zeige euch den Maschinenraum.«
    Odin gestikulierte mit der Hand und eine Stelle im Boden, die ich für eine kreisrunde Verzierung gehalten hatte, öffnete sich. Er trat in den Gleitschacht und sank hinab. Wir folgten ihm und glitten einige Decks nach unten. Aus irgendeinem Grunde hatte ich damit gerechnet, hinter die Kulissen zu sehen, doch der Maschinenraum war genauso gestaltet, wie der Rest des Schiffes. Eindrucksvolle Beleuchtung, verzierte Verkleidungen, stimmungsvolles Gesamtdesign.
    Ich lachte ungläubig. »Man könnte fast hier wohnen.«
    Odin deutete auf die einzelnen Aggregate und zeigte mir die Konsolen zur Steuerung und Diagnose. »Die Schildstruktur wird direkt durch den Antimateriereaktor gespeist. Es gibt keine Waffe, die dazu in der Lage ist, den Schild zu durchdringen.«
    »Mo-mo-mo-moment. WAS?«
    Truktock lachte leise und machte dann ein ernstes Gesicht. »Das ist Quatsch. Er nimmt dich auf den Arm.«
    Odin schwieg und deutete auf das nächste Aggregat. »Dies ist ein Prototyp-GME, den ich für den Einsatz auf Schiffen optimiert habe. Er befindet sich noch in der Testphase
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