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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung
Autoren: Brian Keene
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atmen. Mühsam zog er den Raketenwerfer zu sich, setzte sich damit
auf und richtete die Waffe auf das Fahrzeug.
    Schow war in einen blutigen Brei
verwandelt worden, und auch der Rest von Obs Kopf war so gut wie verschwunden.
Nur ein blicklos starrendes Auge und das Kinn waren übrig. Baker spürte, wie
die Kraft aus ihm floss und wusste, dass
    ihm nur noch wenige Sekunden
blieben. Mittlerweile konnte er sich selbst riechen, und die rote Pfütze, die
sich um ihn ausbreitete, ließ keine Zweifel aufkommen. Er wagte einen Blick auf
seine Verletzung und stellte fest, dass sein Bauch verschwunden war.
Stattdessen befand sich dort etwas, das an einen rohen Hamburger erinnerte.
    »O Gott...«
    Er rülpste, und Blut spritzte aus
seinem Mund.
    Immer noch lachend rasten Gonzalez
und McFarland auf ihn zu.
    »Es tut mir leid, was ich getan
habe, und ich bin bereit, mich den Konsequenzen zu stellen.«
    Sie feuerten gleichzeitig. Das
Letzte, was Baker sah, bevor die wunderschöne orange Blume erblühte, war der
Ausdruck der Ungläubigkeit in den Gesichtern von Gonzalez und McFarland.
    Die Schmerzen in seinem Bauch
verebbten, und Baker schloss die Augen. Die Explosion fühlte sich warm auf
seiner Haut an, und er genoss sie.
    Aus der Ferne kreischte ihm etwas
entgegen. Eine Sekunde später fand er heraus, worum es sich handelte.
    Aasvögel schwebten in einer
dichten, dunklen Wolke über dem Schauplatz. Jim hielt sich im Schutz der Bäume
und beobachtete ungläubig das Geschehen. Er hatte bei einem der Zombies, die er
getötet hatte, ein Fernglas gefunden, und obwohl er den Blick abwenden wollte,
konnte er es nicht. Stattdessen sah er wie gebannt und von Grauen erfüllt zu,
wie sich ein Schrecken nach dem anderen vor ihm entfaltete.
    Schows
Streitkraft war drastisch dezimiert. Die ausgebrannten Gerippe von Panzern und
Fahrzeugen rauchten
    noch, während ihre Insassen vor
sich hinschwelten. Die Umgebung war übersät mit Zombies, die allesamt durch das
eine oder andere Schädeltrauma zu Fall gebracht worden waren. Dutzende weitere
wanden sich im Dreck. Trotz abgetrennter Gliedmaßen und teils entzweiter Körper
bewegten sie sich nach wie vor. Weitere Horden der Kreaturen streunten über den
Rasen und labten sich an den Gefallenen.
    Jim schauderte, als er
feststellte, dass viele der Zombies, die an dem Massaker mitwirkten, einst
Schows Männer gewesen waren. Noch schlimmer waren die früheren zivilen
Gefangenen. Mittlerweile waren sie zwar befreit, doch ihre toten Körper waren
Gefangene einer noch viel schrecklicheren Macht.
    Nicht alle Menschen wurden
getötet. Mehrere Dutzend wurden zusammengetrieben, entwaffnet und in den
Komplex gescheucht. Jim konnte nur mutmaßen, was die Kreaturen mit ihnen
vorhatten. Wollten die Zombies sie als Nahrungsquelle nutzen? Als Zuchtvieh?
Oder vielleicht für etwas noch Grauenhafteres?
    Seine Schultern sackten herab.
Martin war weit und breit nicht zu sehen. Jim konnte nur hoffen, dass der alte
Mann nicht gelitten hatte. Jedenfalls gab es hier für Jim nichts mehr zu tun.
    Gerade wollte er sich abwenden,
doch dann erstarrte er und schaute durch das Fernglas.
    Baker ging auf die Gefangenen zu
und sprach mit der Zom-biegruppe, die diese bewachte. Sein Fleisch war an
zahlreichen Stellen verkohlt, seine Leibesmitte ein leerer Hohlraum.
    Jim senkte das Fernglas, sammelte
so viel Waffen und Munition ein, wie er tragen konnte, und entfernte sich.
Martin war tot, Baker ein Zombie. Nun stand nichts mehr zwischen ihm und Danny.
    Ob betrachtete durch Bakers Augen
sein Königreich, und was er sah, gefiel ihm. Er erteilte Befehle, was mit den
Ge fangenen zu tun sei, dann überquerte er das Schlachtfeld, begrüßte
die neu Auferstandenen und nahm an dem Festmahl teil. Er besaß zwar keinen
Magen, doch das war ihm einerlei. Er genoss seinen neuen Körper.
    Von irgendwo aus weiter Ferne
brüllte Baker.
    Obs Gelächter übertönte das
Geräusch in seinem Kopf, und alsbald verhallten die Schreie im Nichts.
    ENDE
    DREIUNDZWANZIG
    Jim humpelte die Straße entlang und
hielt sich nah genug #am Rand, um zwischen den Bäumen in Deckung gehen zu
können, falls es sich als nötig erweisen sollte. Soweit er es beurteilen
konnte, konzentrierte sich der Aufmarsch der zweibeinigen und übrigen Untoten
auf die unmittelbare Umgebung von Havenbrook. Er hoffte, so weit wie möglich zu
kommen, solange sie dort beschäftigt waren.
    Er verlagerte das Gewicht des M-16
in seinen Händen. Eine identische Waffe trug er über den Rücken
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