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Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen
Autoren: Sarah Maclean
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Schluss: „Mein Bruder scheint dir eine ganze Menge mehr gesagt zu haben.“ Als Callie errötete, lächelte er. „Jetzt geht es mir schon viel besser als noch vor ein paar Stunden“, beantwortete er ihre Frage.
    Irritiert hob Callie die Brauen. „An unserem Sommerball dürfte es kaum liegen, oder?“
    Allein die Vorstellung brachte Nick zum Lachen. „Nein, ganz gewiss nicht.“
    Sie stimmte in sein Lachen ein, als seine Schwester sich mit erfreuter Miene zu ihnen gesellte. Er beugte sich gerade über ihre Hand, da meinte Juliana auch schon: „Wie kommt es, dass ich nicht von deiner Rückkehr gehört habe? Was ist das für ein Bruder, der seiner Schwester nicht immediatamente einen Besuch abstattet?“
    Nick grinste. „Ein sehr schlechter Bruder, möchte ich meinen.“
    „In der Tat. Gleich morgen kommst du mich besuchen, ja?“
    Er schüttelte den Kopf. „Leider nein. Ich werde London bei Tagesanbruch wieder verlassen.“
    Juliana schmollte. „Aber warum? Du bist doch gerade erst angekommen!“
    „Ich muss etwas sehr Wichtiges erledigen“, wich er aus, da er es für unklug hielt, seiner indiskreten Schwester in aller Öffentlichkeit von seiner Heirat zu erzählen. „Aber ich kann dir versprechen, dass du dich über das Ergebnis meiner Reise sehr, sehr freuen wirst.“
    „Na, dann muss es sich ja um ein prächtiges Geschenk handeln“, neckte ihn Juliana und spähte dabei über Nicks Schulter. „Callie, wer ist das?“
    „Wer?“, fragte Callie und reckte sich auf die Zehenspitzen.
    „Schsch!“, zischte Juliana. „Ich will hören, wie sie vorgestellt wird.“
    Nick verdrehte die Augen und nahm sich eine kleine Pastete.
    „Lady Nicholas St. John.“
    Stille senkte sich über die Menge, und Nicholas erstarrte. Gewiss hatte er sich verhört. Langsam drehte er sich um und blickte hinüber zur großen Treppe, die in den Garten führte.
    Und tatsächlich! Da stand Isabel – in dem atemberaubendsten roten Kleid, das er je gesehen hatte.
    Was machte sie hier?
    Er war unfähig, den Blick von ihr loszureißen. Konnte es sein, dass er das alles nur träumte? Dass sie gar nicht hier war, in London, im Garten seines Bruders?
    Juliana bohrte ihm einen Finger in die Rippen. „Los, Nick – steh hier nicht so dumm herum. Siehst du denn nicht, dass sie am liebsten im Erdboden versinken würde? Geh zu ihr.“
    Ihre Worte rissen ihn aus seiner Erstarrung, und so ging er, ging zu seiner Frau – nur dass Gehen viel zu lange dauerte. Also rannte er, womit er garantiert für einen Skandal sorgte, aber was kümmerte es ihn. Er würde sich später bei Callie entschuldigen.
    Jetzt wollte er nur noch bei Isabel sein.
    Sie berühren.
    Sich vergewissern, dass er nicht den Verstand verloren hatte. Dass sie es wirklich war, leibhaftig. Dass sie seinetwegen gekommen war.
    Es hatte etwas Gutes, auf einem Ball zu rennen: Es schockierte die anderen Gäste so sehr, dass die Menge sich vor ihm teilte und er freie Bahn hatte. Drei Stufen auf einmal nehmend, stürzte er die Treppe hinauf, während Isabel ihn unverwandt ansah. Ihre großen braunen Augen blickten ein wenig furchtsam, doch auch Überraschung sah er darin, Erregung und noch etwas, das er nicht zu benennen wagte.
    Kurz vor ihr blieb er stehen, schaute sie an und konnte sich kaum an ihr sattsehen.
    Sie holte tief Luft, wobei ihre Brüste sich ganz reizend hoben. „Mylord“, sagte sie, machte einen tiefen Knicks und flüsterte: „Du hast mir gefehlt.“
    Als sie seinen Blick erwiderte, fand er ihre Worte in ihren Augen bestätigt. „Ich habe dich auch vermisst“, sagte er und streckte die Hand nach ihr aus. Doch noch ehe er sie berühren konnte, brachte ein vernehmliches Räuspern ihn aus dem Konzept. „Nicholas“, ließ sich Gabriel hinter ihm vernehmen, „vielleicht magst du deine Frau ja ins Haus begleiten?“
    Isabel errötete und senkte den Blick, dann wandte sie sich von der Menge ab, die mit unverhohlener Neugier zu ihnen hinaufsah. Nick konnte kaum noch die Hände bei sich behalten, wollte sie berühren, sie küssen – aber er beherrschte sich. „Gewiss“, sagte er mit einer Verbeugung. „Mylady?“
    Schweigend traten sie ins Haus, passierten eine Reihe neugierig blickender Gäste, die ihrerseits darauf warteten, vorgestellt zu werden. Wie groß ihre Enttäuschung sein musste, den wohl aufregendsten Teil des Abends zu verpassen.
    Nick zog Isabel mit sich ins erstbeste Zimmer, schloss die Tür hinter ihnen und legte den Riegel vor, um mit ihr
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