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Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen
Autoren: Sarah Maclean
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sich verlieren kann …“ Er verstummte, ganz in Gedanken versunken. Er vermisste sie.
    „Du liebst sie.“
    Nick erwiderte den wissenden Blick seines Bruders. „Mehr, als ich es je für möglich gehalten hätte.“
    Ralston lehnte sich tief in seinen Sessel zurück. „Und warum bist du dann hier und trinkst mit mir Scotch in meinem Studierzimmer?“
    „Weil sie mich nicht liebt.“
    „Ach, Unsinn“, kam es unverzüglich zurück.
    Nick schüttelte den Kopf. „Danke für die Blumen, Gabriel, aber glaub mir: Isabel liebt mich nicht.“
    „Natürlich liebt sie dich“, beschied sein Bruder in einem Ton, als könnten allein die Worte des Marquess of Ralston es wahr machen.
    „Tut sie nicht.“
    „Sie lieben uns doch immer.“
    Nick musste über die Selbstgefälligkeit seines Bruders lachen. „Na ja, dich vielleicht. Aber ausgerechnet diese eine liebt mich definitiv nicht.“
    „Dann musst du eben dafür sorgen, dass sie sich liebt.“
    Wieder schüttelte Nick den Kopf. „Nein, ich bin es leid, um die Liebe einer Frau zu werben. Mein ganzes Leben bin ich Frauen hinterhergejagt, die mich einfach nicht lieben wollten . Wozu die ganze Mühe? Ich habe meine Lektion gelernt.“
    Ralston brachte ihn mit strengem Blick zur Räson. „In diesem Fall jagst du nicht irgendeiner Frau hinterher, sondern deiner Ehefrau  – die du, wie ich anmerken möchte, liebst.“
    Und wie er sie liebte .
    Nichts, was er je erlebt hatte, kam dem Schmerz gleich, der in ihn gefahren war, als er sie hatte sagen hören, dass sie ihn aus Pflichtgefühl und nicht aus Liebe geheiratet hätte. Doch es schien, als könne selbst das seinen Gefühlen für sie nichts anhaben.
    Er fuhr sich mit den Händen durchs Haar. „Sie braucht mich nicht.“
    Ralston lächelte mitleidig. „Du scheinst der irrigen Annahme erlegen, dass die Frauen uns brauchen würden. Meiner Erfahrung nach verhält es sich meist umgekehrt.“ Er warf einen Blick auf seine Uhr. „Ein sehr weiser Mann sagte mir einmal Folgendes: Wer sich die einzige Frau entgehen lässt, die ihm je etwas bedeutet hat, hätte gut daran getan, sie ohne zu Zögern zum Altar zu schleifen und schnellstmöglich zu schwängern.“
    Nick zuckte bei den Worten zusammen, bei den Erinnerungen, die sie weckten. „Geheiratet habe ich sie schon.“
    „Na, dann hast du die Hälfte ja schon geschafft.“
    Auf einmal sah er Isabel vor sich, umgeben von Kindern. Seinen Kindern.
    Wildes Verlangen regte sich in ihm. „Immer musst du recht haben“, murrte er.
    Ralston grinste. „Ich bin ja auch dein großer Bruder.“
    Nick bedachte seine Möglichkeiten. Sie waren verheiratet. Ewig konnte er ihr nicht fernbleiben. Was er natürlich auch gar nicht wollte. Am liebsten hätte er sich jetzt gleich in den Sattel geschwungen und wäre zurück nach Yorkshire geprescht, hätte sie sich geschnappt und so lange geliebt, bis sie seine Liebe erwiderte und ihn zurücknahm. Dann würde er für den Rest seines Lebens bei ihr bleiben und sie glücklich machen.
    Und wenn sie ihn jetzt noch nicht lieben konnte, würde sie es vielleicht lernen, eines Tages. Er konnte warten.
    Aber wenn er hier in London blieb, wie sollte sie ihn da jemals lieben lernen?
    Er brauchte sie.
    Entschlossen sah er auf. „Ich gehe zurück nach Yorkshire.“
    Ralston schlug sich mit der flachen Hand auf den Schenkel. „Vortrefflich!“, rief er und stand auf. „Aber zuerst musst du diesen verdammten Sommerball mit deiner Anwesenheit beehren, sonst bist du bei Callie für alle Zeiten in Ungnade gefallen.“
    Auch Nick stand auf, fühlte sich wie neu geboren.
    Er würde diesen Ball durchstehen. Und dann würde er zu seiner Frau zurückkehren.
    „Nick!“
    Nick goss sich gerade eine Limonade ein und wünschte, es wäre Scotch. Er warf einen Blick über die Schulter und sah seine Schwägerin herannahen.
    Er empfing sie mit einer galanten Verbeugung. „Lady Ralston“, grüßte er. „Welch Getümmel, welch durchschlagender Erfolg! Sie sind die beste Gastgeberin des ton .“
    Callie lachte und senkte die Stimme. „Lass das bloß nicht Lady Jersey hören. Sonst lädt sie uns niemals zu Almack’s ein.“
    Hochmütig hob er eine Braue. „Worüber wir untröstlich wären.“
    Sie lächelte übers ganze Gesicht. „Ich bin so froh, dich hier zu sehen. Ralston meinte nur, dass du in der Stadt wärst, mehr hat er mir nicht gesagt.“ Ihr Lächeln verschwand. „Wie geht es dir?“
    Nick bedachte ihren ernsten Ton und ihre besorgte Miene und kam zu dem
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