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Auf vier Pfoten zur Millionenbeute

Titel: Auf vier Pfoten zur Millionenbeute
Autoren: Stefan Wolf
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Olaf Ladicke. Das kommt davon, wenn man vergrippt ist. Totale Vergesslichkeit. Ladicke hat extra darum gebeten. Gestern Abend hat er damit bezahlt, aber dann wollte er ihn unbedingt zurückhaben. Leider war’s sein letztes Geld. Und weil ich grundsätzlich keinem Gast Kredit gebe, habe ich den Schein behalten. Heute will er ihn umtauschen. Aber ich denke mal, inzwischen hat er’s vergessen. Der war nämlich hackevoll wie ’n Testtrinker. Als Wirt schätze ich das nicht. Mir sind die lieber, die sich im Griff haben. Ist was mit dem Fuffi?«
    Die Frage war berechtigt. Krupp hielt den Schein in die Höhe wie den Fund des Jahrhunderts.
    In diesem Moment trat Brinkmann aus seinem Büro, sah TKKG und kam mit freundlichem Lächeln auf sie zu. Dann bemerkte er, wie sein Kassierer sich anstellte.
    Â»Herr Krupp! Was ist denn?«
    Der Kassierer befeuchtete sich die Lippen.
    Â»Chef, ich glaube, nun wissen wir, wer unser Bankräuber ist. Olaf Ladicke.«
    Â»Was?« Dem Filialleiter fiel fast die Brille von der Nase. »Aber der zahlt doch jetzt seine Schulden zurück.«
    Â»Tut er«, nickte Krupp, »aber ich vermute, das Geld dafür hat er sich vorher bei uns geholt.«
    In der Stille dachte Tim: Noch ein Olaf! Bei Dimi war von einem Lappen-Olaf die Rede. Und jetzt heißt der Bankräuber so. Aber daraus soll bitte niemand folgern, dieser Name wäre für Ganoven reserviert. Außerdem: Wer sagt denn, dass es zwei sind? Vielleicht ist es ein und derselbe.
    Â»Sofort Kommissar Oberströter verständigen!«, rief Brinkmann. Dann wandte er sich an TKKG. »Ihr wollt den Ohrring abholen? Kommt mal mit in mein Büro!«
    Â»Später!«, erwiderte Tim. »Nachher kommen wir wieder.«
    Gleichzeitig sprang er zu Manni Bense, der die Nachwuchs-Detektive jetzt erst bemerkte. Manni wurde am Arm gepackt. Tim zerrte den Verdutzten in eine Ecke, wo auf Plakaten Fonds, Aktien und Beteiligungen angeboten wurden, bei denen man schnell sein Geld verlieren kann.
    Â»Kennen Sie Ladickes Adresse?«, flüsterte Tim. »Wo wohnt er?«
    Â»Ã„h... ja, ich weiß. In der Kröndenk-Straße. Ist nicht weit. Ich glaube, in Nummer 46 oder so. Aber ... «
    Â»Danke!« Tim klopfte ihm auf die Schulter.
    Mit Bankräuber-Eile sauste er zum Eingang. Gaby, Karl und Klößchen – bei Tim an schnelle Entschlüsse gewohnt – schlossen sich an.
    *
    Eisiger Wind von vorn. Also, einatmen nur durch die Nase, dachte Tim. Dann wird der Kühlhaus-Brodem (Dampf, wallender Dunst) vorgewärmt.
    Gaby hatte sich ihren schönen Schal bis zur Nasenspitze hochgezogen. In den Ponyfransen, die unter der Strickmütze hervorlugten, wirbelte der Wind.
    Â»... ein absoluter Beweis dafür, dass er der Bankräuberist«, meinte Karl, »ist Ladickes Verhalten trotzdem nicht. Vielleicht hat ein genialer Künstler auf den Schein gemalt und Ladicke will ihn deshalb zurückhaben.«
    Â»Eins zu tausend, dass es nicht so ist«, Tim schüttelte den Kopf. »Nein, der Wertlappen stammt aus der Bankräuber- beute und ist verräterisch. Was sage ich? Wertlappen? Vielleicht stoßen wir auf Lappen-Olaf. Und der steht im Zusammenhang mit Dimi, dem Torpedo. Das würde mich besonders freuen, wenn dieses Froschbauch-Gesicht eins auf die dunkle Frisur kriegt. Schließlich hat der uns behandelt wie Hausierer, die Milzbrand (gefährliche Infektionskrankheit) anbieten.«
    Â»Dich hat er so behandelt«, sagte Gaby. »Mich hätte er beinahe angelächelt. Du bist also rachsüchtig, Häuptling.«
    Â»Bin ich nicht«, lachte Tim. »Nur nachtragend und bösartig. Aber im Ernst, Amigos. Es kann uns nutzen, wenn wir mit Ladicke quarken, bevor Oberströter ihn einbuchtet. Denn dann kommen wir nicht mehr ran an den Olaf. Dass der vielleicht mit Dimi zu tun hat und mit dem Dickwanst im Fellkragen – davon weiß Oberströter ja nichts. Wir behalten es für uns, bis wir mehr wissen. Sollten wir dann Hilfe aus dem Präsidium brauchen, wenden wir uns natürlich an Gabys Vater.«
    Â»Garantiert erfährt Oberströter von Brinkmann«, rief Gaby, »dass wir zu Ladicke unterwegs sind. Wie willst du das begründen?«
    Â»Rachsucht! Der Bankräuber hat deine Mutter geschubst. Sie brach sich den Arm. Deshalb will ich Ladicke eine reinhauen. Aber weil Rache und Gewalt niemals taugliche Mittel sind, hast du, Gaby, mich im
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