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Auf vier Pfoten zur Millionenbeute

Titel: Auf vier Pfoten zur Millionenbeute
Autoren: Stefan Wolf
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letzten Moment davon abgehalten. Ladicke kann sich also freuen. Er wird unverletzt in den Knast eingeliefert.«
    Â»Glück im Unglück«, meinte Karl grinsend.
    Dann erreichten sie die Adresse.
    Nr. 46 in der Kröndenk-Straße war ein lang gestrecktes, sechsstöckiges Gebäude mit drei Eingängen.
    Tim sah zig Namensschilder mit Klingelknöpfen. TKKG drittelten die Nachforschung. Tim und Gaby überprüften den Eingang 46a, Klößchen nahm 46b, Karl beschäftigte sich mit 46c – wurde rasch fündig und rief seinen Freunden zu, was Sache war.
    Â»Hier wohnt er. Wohl ziemlich weit oben.«
    Tim klingelte.
    Im selben Moment wurde die Haustür geöffnet. Eine Frau trat heraus.
    Tim klingelte abermals und ließ den Daumen auf Ladickes Klingelknopf.
    Die Frau war in mittleren Jahren, hatte ein freundliches Gesicht und hellblonde Locken unter der Kapuze des Wintermantels.
    Â»Ihr wollt zu Jörg Ladicke?«
    Es war mehr Feststellung als Frage.
    Tim nickte. Und weil ihm das zu wenig erschien, fügte er hinzu: »Hoffentlich ist er zu Hause.«
    Â»Leider nicht«, sagte die Frau. »Ladicke ist heute Früh nach Spanien geflogen. Ich bin die Nachbarin – Elfriede Gilchhausen. Über die Reise hatte er mir nichts gesagt, obwohl wir manchmal ein Schwätzchen halten. Aber vor einer halben Stunde rief er bei mir an. Aus Malaga. Das ist in Spanien. Ich war völlig überrascht. Er sagte, dass es eine Geschäftsreise sei, die er eigentlich nicht geplant habe. Er sei nämlich mit dösigem Kopf abgeflogen. Hihi! Er meinte natürlich, er sei noch beschwipst gewesen. Und erst im Flugzeug ist ihm dann eingefallen, dass er den Elektroherd nicht ausgeschaltet hat. Ich möchte doch bitte dafür sorgen. Also habe ich den Hausmeister gerufen, denn der hat ja Schlüsselzu allen Wohnungen. Und tatsächlich – die Herdplatte glühte schon. Irgendwann hätte es gebrannt in der Küche. Außerdem lief im Wohnraum das Fernsehgerät und im Schlafzimmer war das Radio eingeschaltet. Ich frage mich, wie man so zerstreut sein kann.«
    Schnatterliese!, dachte Tim. Aber uns nützt es.
    Â»Sehr schade!«, meinte er. »Wir müssen nämlich dringend mit ihm reden. Hat er gesagt, wann er zurückkommt?«
    Â»Am 7.«, nickte sie. »Am Montag also. Ich habe ihn gebeten, er soll ein bisschen spanische Sonne mitbringen.«
    Klößchen missverstand das. »Spanische Sonne?«, fragte er. »Klingt nach einer Süßspeise. Oder handelt es sich um Wein?«
    Elfriede Gilchhausen sah ihn verständnislos an. »Ich meine schönes Wetter. Er soll schönes Wetter mitbringen. Von der grimmigen Kälte haben wir jetzt genug.«
    Gaby nickte. »Ich bin auch mehr ein Sommermensch.«
    Elfriede lächelte freundlich. TKKG lächelten zurück. Elfriede wechselte ihren Einkaufskorb in die andere Hand und ging davon – vermutlich zu dem Supermarkt an der Ecke.
    Aus der anderen Richtung näherten sich zwei Polizeiwagen und hielten am Bordstein.
    Â»Kommissar Oberströter«, murmelte Tim, »und sein Team. Wir müssen ihm Bescheid geben – damit er die Festnahme auf Montag verschieben kann. Als Gegenleistung möchten wir zugucken, wenn er Ladickes Behausung durchsucht.«
    Â»Ich glaube nicht«, flüsterte Gaby, »dass er das zulässt.«

5. Lappen-Olafs kühner Coup
    Der Hintern tat ihm weh. Die Hände, die das Lenkrad hielten, schmerzten. Hinter den Schläfen pochte dumpfer Schmerz. Und die Müdigkeit würde ihn, Ladicke, bald überwältigen. Er war nahezu durchgefahren – von Südspanien bis hierher. Jetzt, in der Morgendämmerung des 7. Januar, näherte sich der Frischfisch-Container aus Malaga der Millionenstadt.
    Gleich bin ich wieder zu Hause, dachte Ladicke.
    Auf der ewig langen Strecke hatte er nur selten gerastet, um in der Koje hinterm Führerhaus einige Stunden zu pennen. Dann trank er Kaffee aus der Thermoskanne und warf sich Pillen ein, die aufputschten. Freilich – wenn die letzte Kraft verbraucht war, halfen auch die nicht mehr. Dann lösten sie nur Schwindel aus, Augenflimmern und Übelkeit.
    Ladicke wollte es hinter sich bringen und die Zeit einhalten. An keiner der – nun so durchlässigen – Landesgrenzen war er kontrolliert worden. Glück gehabt. Außerdem hätten die Bullen im Container nur Fisch gefunden. Frischfisch vom Mittelmeer
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