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Auf Umwegen zum Glück (German Edition)

Auf Umwegen zum Glück (German Edition)

Titel: Auf Umwegen zum Glück (German Edition)
Autoren: Francesca de Montagna
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wird Sie durch die Firma führen?“ hörte ich ihn sagen, bevor wir uns verabschiedeten. Zutiefst bedauerte ich, dass „nur“ sein Assistent uns durch die Firma führte und nicht „ER“.
    Zurück von der Besichtigung hielt ich vor meiner Bürotür kurz inne, atmete tief durch und trat ein. Ich machte mir nichts vor, in Gedanken war ich immer noch in dem „Audienzzimmer“. Seine blauen Augen verfolgten mich, und ließen mich nicht zur Ruhe kommen. Was war denn los mit mir, sonst warf mich doch so schnell nichts aus der Bahn. Gott sei Dank hatte ich einen Stapel Arbeit auf dem Schreibtisch liegen, der mich von meinen Phantasien ablenkte. Ich hakte das Zusammentreffen unter „ad acta“ ab, las den Bericht durch, den mir mein Kollege etwas später mit allen detaillierten Unterlagen auf den Tisch legte, setzte meine Schnörkel drunter und reichte ihn weiter an meinen Chef.
    Mehrmals schaute ich auf die Uhr. Der Tag wollte nicht enden. Die Uhrzeiger krochen im Schneckentempo voran, eine Sekunde, noch eine und noch eine. Zum Verrücktwerden. Endlich 17:00h. Ich konnte es kaum erwarten, meine Freundin Tessa anzurufen. Schließlich musste ich ihr von diesem Beau erzählen. Im Eiltempo stürmte ich nach Hause. Hastig schloss ich die Haustür auf, pfefferte meine Handtasche in der Diele auf den Tisch, schwang mich in den nächstbesten Sessel und griff zum Telefon. „Tüt, tüt, tüt, Mist besetzt!“ Zwei Sekunden später - immer noch das verflixte Besetztzeichen. Endlich! „Hi, Tessa, ich bin’s. Hast Du Lust, am Wochenende mit mir zum Weihnachtsmarkt zu gehen?“ - „Tolle Idee, ich versuche schon die ganze Zeit Dich anzurufen, aber es war immer besetzt. „Ha, ha, ha“ lachte ich, „ich hatte den gleichen Gedanken!“ Wann treffen wir uns?“ Wie wär’s mit Samstag, sechzehn Uhr?“ „Also abgemacht, bis Samstag, ich freu mich!“

Treffpunkt: Weihnachtsmarkt
    Düsseldorf im Advent, ein kleines Wintermärchen. Beleuchtete Straßen, der Duft von Zimt und gebrannten Mandeln, nostalgische Hütten. Das ganze Stadtbild verwandelt sich um diese Zeit in eine Zauberwelt für Groß und Klein. Glühwein, Punsch, alles was das Herz begehrt, wird angeboten.
    Arm in Arm schlenderten wir von Bude zu Bude, drängten uns an die Imbissstände, hier ein Würstchen, dort einen Hamburger, ein Knoblauchbrot, das jeden Vampir in die Flucht schlagen würde, um den Fischstand herum machten wir einen Bogen, fettige Reibeplätzchen, dann noch eine heiße Waffel mit Kirschen und schon war uns übel. Jetzt konnte uns nur noch ein Kräuterschnaps helfen. Auf dem Markt gab es einen Stand, der sich „Kräuterhexe“ nannte. Zielsicher steuerten wir ihn an.
    Ein Schnäpschen, noch eins und noch eins - wobei wir lautstark überlegten, was wir mit dem angebrochenen Abend noch anfangen sollten. Unsere Stimmung wurde immer salopper. Mitten in unsere Denkübungen hinein ließ mich eine Stimme wie elektrisiert herumfahren. Dieses Timbre kannte ich. Und da stand er - der Traum meiner Nächte. „Was für ein angenehmes Zusammentreffen. Darf ich die Damen zu einem Glas Sekt einladen?“ Fragend schaute mich Tessa an: „Wer ist das, evtl. der Beau?“ Röte schoss mir unkontrolliert ins Gesicht. Mein Mund öffnete sich, doch ich bekam keinen zusammenhängenden Satz heraus. Der Anflug eines Lächelns erschien auf seinem Antlitz und mit einer galanten Verbeugung stellte er sich dann selbst vor. „Toll!“, gratulierte ich mir, „das hast Du ja gut hingekriegt!“ „Und“, fuhr er fort, „darf ich Sie nun einladen, oder halte ich Sie von etwas Anderem ab?“ Tessa strahlte ihn an, während ich nur dümmlich grinste. „Ihre Einladung kommt genau im richtigen Augenblick“, erwiderte sie ganz ladylike. „Dann darf ich wohl die Führung übernehmen?“ Wir landeten in einem superteuren Schuppen in der Düsseldorfer Altstadt. Zuvorkommend hielt er die Tür auf. „Nach Ihnen, meine Damen!“ „Danke!“, grinste Tessa verführerisch, während ich nervös auf meiner Lippe herumkaute. Kaum saßen wir vor dem Tresen, als Tessa wie selbstverständlich von einem Champagner zu schwärmen begann. Mir blieb fast das Herz stehen. Mein Blick huschte zwischen „Arnfried“ - dies sein Vorname - und meiner Freundin hin und her. Sein Mund verzog sich zu einem leicht ironischen Lächeln, als er dem Barkeeper seine Bestellung aufgab. „Möchten die Damen sonst noch eine Kleinigkeit?“ „Nein!“, krächzte ich und versank vor Scham fast im Boden. Je
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