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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)
Autoren: Spencer Quinn
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wieder in ihrer Tasche, dann reichte sie ihm ein gefaltetes Blatt glänzendes Papier. »Das hier wurde uns geschickt.« Ich stand auf, beobachtete Bernie dabei, wie er das Papier auseinanderfaltete, und trabte um den Schreibtisch, um es mir anzusehen.
    »Eine Seite aus einer Zeitschrift?«, fragte Bernie.
    » Die Welt der Hundeschau «, sagte Adelina. Sie sah zu mir herüber und blinzelte, als würde sie ihren Augen nicht trauen, keine Ahnung, warum.
    Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder dem bunten Blatt zu. Da stand etwas geschrieben, womit ich natürlich nichts anfangen konnte, aber vor allem war ein großes Foto von Princess auf einem Satinkissen zu sehen, womöglich dasselbe Foto wie das von gestern Abend. Der einzige Unterschied bestand darin, dass jemand eine Zielscheibe über den Kopf des kleinen Flauschballs gemalt hatte. Dazu fiel mir nur eins ein: Wir waren im Geschäft.

Kapitel 3
    Bernie sagt immer, er kann Waffen nicht leiden, dabei ist er ein wahrer Meisterschütze. In unserem Bürosafe liegen ein Gewehr und eine Schrotflinte – der Safe ist hinter einem großen gerahmten Foto von den Niagarafällen versteckt, da kommt kein Mensch drauf –, und im Handschuhfach des Porsches liegt eine 38er Special. Bernie hat eine Schwäche für Fotos von Wasserfällen; wir haben einen ganzen Haufen davon. Aber zurück zu den Waffen. Manchmal geht Bernie auf den Schießstand zum Üben. Ich bin ein großer Fan von Schießständen, aber ich war nur einmal dabei, weil sich das Ganze als ein bisschen zu aufregend für mich herausgestellt hat. Daher kenne ich jedenfalls Zielscheiben. Bernie hatte so einen Blick auf dem Schießstand bekommen – ganz kalt und ruhig – und dann: Peng! Mitten ins Schwarze! Genau diesen Blick hatte Bernie jetzt auch, als er das Bild von Princess ansah.
    »Wie hat man es Ihnen zukommen lassen?«, fragte Bernie.
    »Mit der Post«, sagte Adelina Borghese.
    »In Italien?«
    »Italien?«
    »Leben Sie nicht in Italien?«
    »Wir besitzen eine Villa in Umbrien. Aber der Brief kam in unsere Wohnung in Manhattan.«
    »Wann?«
    »Letzte Woche.«
    »Haben Sie den Umschlag noch?«
    »Nein.«
    »Wo ist er?«
    »Die Post wird von unserem Sekretär geöffnet. Er wirft die Umschläge, Werbung und solche Sachen gleich weg.«
    »Haben Sie ihn nicht gesucht?«
    »Dafür war es zu spät – das Papier wandert gleich in den Schredder.«
    »Haben Sie das der Polizei gezeigt?«
    »Der oberste Staatsanwalt von Manhattan wohnt im selben Haus wie wir. Er hat gesagt, ich soll mir keine Sorgen machen – wahrscheinlich nur ein schlechter Scherz, meinte er.«
    »Aber Sie glauben ihm nicht«, sagte Bernie.
    »Er hat keinen Hund«, erwiderte Adelina.
    Bernie nickte, so als wäre das alles völlig logisch. Ich persönlich verlor langsam den Faden, was vielleicht auch daran lag, dass die Frühstückszeit schon fast vorbei war, aber von einem Frühstück weit und breit nichts zu sehen. Ich stand auf, machte eine Dehnübung – Vorderbeine weit nach vorne gestreckt, Kopf nach unten, Hintern nach oben, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie angenehm das ist –, trabte in die Küche und schnüffelte hinter dem Abfalleimer herum. Manchmal findet man dort den einen oder anderen Leckerbissen, aber heute nicht. Es lag nur ein Weinkorken da. Nichts zu fressen, aber ich schnappte ihn mir trotzdem und fing an, darauf herumzukauen, schwer zu sagen, warum. Dabei versuchte ich mich daran zu erinnern, wann es das letzte Mal Wein bei uns gegeben hatte. Musste an einem Abend gewesen sein, als Suzie zu Besuch da war – sie mochte am liebsten den roten. Wein riecht ziemlich interessant – selbst Menschen mögen den Geruch. Ich sehe ihnen gerne dabei zu, wie sie ihre kleinen Nasen in das Glas stecken und von Brombeeren und Schokolade und Zitronengras faseln – glauben Sie mir, die haben keine Ahnung.
    Wenn ich es mir recht überlegte, hatte ich Suzie schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Suzie war einfach toll! Zum Beispiel hatte sie immer Hundekekse im Auto. Suzie war Journalistin bei der Valley Tribune . Sie hatte einen Bericht über Bernie geschrieben, als wir in dem Madison-Chambliss-Fall ermittelt haben. Bernie hatte den Bericht nicht besonders gemocht. Wie hieß das Wort schnell wieder? Schlurfen. Was zum Teufel soll das heißen?, hatte Bernie gerufen. Sie hatte geschrieben, Bernie sei groß, mit schlurfendem Gang, einer von diesen athletischen Männern, die ihre beste Zeit hinter sich hätten, aber sie hatte nichts davon
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