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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)
Autoren: Spencer Quinn
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geschrieben, dass Bernie wirklich einmal Athlet gewesen war, nämlich als er während seiner Collegezeit als Werfer für die Armee gespielt hatte. Beim Werfen ging es um Baseball und bei der Armee ums Kämpfen, was ein bisschen verwirrend war, und das alles war passiert, bevor Bernie und ich zusammenkamen, aber eins können Sie mir glauben – wenn er will, kann er einen Tennisball ziemlich weit werfen, allerdings auch wieder nicht so weit, dass ich ihn nicht schnell wie der Blitz fangen würde, versteht sich. Bernie und ich, wir können stundenlang Ball spielen, wobei mir die Länge einer Stunde nicht ganz klar ist. Frisbee auch – tolle Erfindung! Einmal hat der alte Heydrich, unser Nachbar auf der anderen Seite – nicht der von Iggy, und noch dazu einer, der sich für unsereins nicht recht erwärmen kann –, einmal also hat der alte Heydrich den Frisbee nicht rechtzeitig gesehen, wofür niemand was kann, aber versuchen Sie das mal dem alten Heydrich zu erklären.
    Zurück zu Bernie und Suzie. Die Sache war die, dass Bernie zwar Suzies Bericht nicht mochte, aber Suzie selbst irgendwann schon. Dazu kam, dass sie ihn mochte. Alles lief wie am Schnürchen – ich persönlich kann es ja nicht leiden, am Schnürchen zu laufen –, bis ein alter oder auch nicht so alter Freund von Suzie namens Dylan McKnight auftauchte. Ich fang lieber gar nicht erst davon an, aber eines sage ich Ihnen: Wir beide hatten vom ersten Moment an unsere Schwierigkeiten miteinander, obwohl ich doch sonst eigentlich jeden Menschen mochte, außer Bösewichte und Bandenmitglieder, und selbst unter denen waren …
    »… Flugzeug«, sagte Bernie gerade. Ich sah ihn zur Haustür gehen, Adelina neben ihm her.
    »Ich gebe meinem Mann Bescheid«, versprach Adelina. »Wollen Sie wirklich keinen Vorschuss?«
    »Nicht nötig«, sagte Bernie. »Das hier dauert ja nicht lange. Dann werden wir Ihnen eine Gesamtrechnung stellen.«
    Oh, Bernie.
    Wir hatten ein spätes Frühstück, Speck und Eier für Bernie, Trockenfutter für mich. Und ein bisschen von Bernies Speck, ehrlich gesagt. Ich weiß nicht, von wem er das hatte, aber Bernie glaubte, dass zu viel Speck schlecht für ihn wäre. Ein Zuviel an Speck konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, und ich half ihm gerne aus.
    Nach dem Frühstück ging Bernie ins Büro und fing an, auf dem Computer herumzuklappern. Ich setzte mich vor das hohe schmale Fenster neben der Haustür und sah hinaus. Zeit verging, und dann hörte ich einen Transporter. FedEx oder UPS ? Das war ein entscheidender Unterschied, weil der UPS -Mann immer einen Hundekeks auf den Rasen warf, wenn er vorbeirauschte, und der FedEx-Mann nicht. Die Transporter hörten sich fast gleich an, bis auf ein leises Tick-Tick-Tick, das FedEx bedeutete. Einen Moment später hörte ich das Ticken: verflixt, kein Hundekeks. Gleich darauf rauschte der FedEx-Transporter vorbei, dem ich nicht mal einen Blick gönnte. Aber was war das, direkt hinter ihm? Ein Motorrad. Motorräder waren immer interessant, und dieses besonders, weil es direkt vor unserem Haus hielt.
    Der Fahrer trug einen Helm mit Visier, eins von den dunklen. Er drehte sich um, klappte das Visier hoch, sah zum Haus und entdeckte mich. Schnell klappte er das Visier wieder runter, sodass ich keine Gelegenheit hatte, was von ihm zu sehen, außer ein bisschen braune Haut und etwas Blaues, ich war nicht einmal ganz sicher, ob er ein Er war. Was das anging, hätte eine kleine Geruchsprobe genügt, aber alles, was von draußen hereinwehte, waren Abgase. Wrumm, wrumm: Das Motorrad röhrte davon. Iggy musste es auch gesehen haben. Er fing an zu kläffen.
    Ich sah noch ein bisschen aus dem Fenster, aber es passierte nichts mehr. Wie wäre es mit einer kleinen Dehn- und Gähnübung? Nicht schlecht. Und noch ein paar, auch nicht schlecht, dann hörte ich, dass Bernie anfing herumzulaufen. Ich machte mich auf die Suche nach ihm.
    Ich sah sofort, dass er eine rauchen wollte. Das war allerdings auch nicht schwer zu erraten: Man konnte es ganz leicht daran erkennen, wie er alle Stellen absuchte, an denen eine vergessene Zigarette hätte zu finden sein können – die Besteckschublade, unter dem Fernsehsessel im Wohnzimmer, im Wäschehaufen –, aber anders als bei seinen vorherigen Versuchen, das Rauchen aufzugeben, war er dieses Mal gründlich gewesen und hatte alle weggeworfen. Ich folgte ihm durchs Haus, auch wenn von Anfang an klar war, dass sich nirgendwo irgendwelche Zigaretten versteckten. Sonst
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