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Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter
Autoren: Isaac Asimov
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Metall und Glas seinen Geruchssinn blockierten.
    Bigman, der wußte, was Lucky von ihm erwartete, wenn er auch den Grund dafür nicht kannte, wartete gespannt.
    Norrich stand mit gebeugtem Kopf da und sagte leise: »Hier ruht ein Mann, der seine Schuld teuer bezahlt hat.«
    »Er hat getan, worum ihn die Sirianer baten«, fügte Lucky hinzu. »Das war sein Verbrechen. Er hat Sabotage begangen und ...«
    Norrich richtete sich auf, als Lucky keine Anstalten machte, den Satz zu Ende zu sprechen. Und dann sagte er:
    »Und was?«
    »Und er hat Sie an Bord des Schiffes gebracht. Er hat sich geweigert, ohne Sie mitzufliegen.«
    Luckys Stimme wurde schärfer. »Sie sind der Robotspion, den die Sirianer hier eingeschmuggelt haben. Ihre Blindheit läßt Sie den anderen Mitarbeitern des Projekts unschuldig erscheinen, aber Sie brauchen keinen Gesichtssinn. Sie haben den V-Frosch getötet und Summers gedeckt, so daß er sich davonschleichen konnte. Ihr eigener Tod bedeutete Ihnen angesichts Ihrer Anweisungen nichts, wie ja aus dem dritten Gesetz der Robotik hervorgeht. Und schließlich haben Sie mich selbst durch eine vorgetäuschte Gefühlsregung getäuscht, die ich durch den V-Frosch empfing, ein synthetisches Gefühl, das die Sirianer Ihnen eingebaut haben.«
    Das war das Stichwort, auf das Bigman gewartet hatte. Er schwang den Kolben seines Strahlers in die Höhe und warf sich auf Norrich, der zusammenhanglos protestierte, ohne ein vernünftiges Wort herauszubringen.
    »Ich wußte, daß Sie es waren«, kreischte Bigman, »und jetzt schlage ich Ihnen den Helm ein.«
    »Das stimmt nicht!« jammerte Norrich, der endlich seine Stimme wiedergefunden hatte. Er warf die Hände in die Höhe und taumelte zurück.
    Und plötzlich kam Mutt angestürzt. Er flog wie ein Pfeil über die halbe Meile, die ihn von den Kämpfenden trennte, und warf sich verzweifelt auf Bigman.
    Bigman achtete nicht auf ihn. Eine Hand hielt Norrichs Schulter gepackt, die andere schwang den Strahler in die Höhe.
    Und dann brach Mutt zusammen!
    Er war noch vielleicht drei Meter von den Kämpfenden entfernt, als seine Beine plötzlich steif wurden und er zusammenbrach. Man konnte durch die Glasscheibe seines Helms sein offenstehendes Maul sehen.
    Bigman behielt seine drohende Pose bei, als wäre auch er erstarrt.
    Lucky ging mit schnellen Schritten auf das Tier zu. Die Schaufel, mit der er Summers' Grab gegraben hatte, schlitzte Mutts Raumanzug von Kopf bis zum Schwanz auf.
    Und dann schnitt er unmittelbar unter dem Hals durch die Haut des Tieres und tastete mit seinen behandschuhten Fingern. Er fand eine kleine Kugel und wollte sie herausziehen. Er brach die Drähte ab, die sie festhielten und erhob sich dann, vor Erleichterung halb benommen. Der Gehirnansatz war die logische Stelle für einen vom Gehirn auszulösenden Mechanismus gewesen, und er hatte ihn gefunden. Mutt hatte aufgehört, eine Gefahr zu bilden.
    Norrich schrie auf, als hätte er instinktiv den Tod seines Hundes gefühlt.
    »Mein Hund! Was tun Sie mit meinem Hund?«
    »Das ist kein Hund, Norrich«, sagte Lucky leise. »Das war er nie. Das war ein Roboter. Komm, Bigman, führ ihn zum Schiff zurück. Ich trage Mutt.«
    Lucky und Bigman saßen in Panners Kabine. Die Jovian Moon flog wieder, und Io sank schnell hinter ihnen zurück, war nur mehr eine kleine silberne Münze am Himmel.
    »Und wie sind Sie dahintergekommen?« wollte Panner wissen.
    »Durch eine ganze Menge Anhaltspunkte, die ich nur nie richtig erkannt habe«, erklärte Lucky ernst. »Alles deutete auf Mutt, aber ich war so darauf eingestellt, einen menschenähnlichen Roboter zu finden, daß ich die Wahrheit einfach nicht erkannte, obwohl sie offen vor meinen Augen lag.«
    »Was haben Sie dann gesehen?«
    »Als Summers von dem Felsen sprang und Selbstmord beging – ich sah ihn, wie er dalag, und dachte an Bigman, als er durch den Ammoniakschnee gefallen war und beinahe gestorben wäre. Ich dachte: diesmal gibt es keinen Mutt, der den hier retten kann. Und das war es.«
    »Wie? Ich verstehe nicht.«
    »Wie hat Mutt Bigman gerettet? Als der Hund an uns vorbeirannte, lag Bigman irgendwo unter dem Eis und war nicht zu sehen. Und dennoch stürzte Mutt hinein, fand Bigman auf Anhieb und zerrte ihn heraus. Wir machten uns keine Gedanken darüber, weil wir irgendwie von Hunden erwarteten, daß sie Dinge finden, die wir nicht sehen – einfach durch ihren Geruchssinn. Aber Mutts Kopf war von einem Raumhelm umschlossen. Er konnte Bigman weder
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